Bei fast jedem zweiten Unternehmen wird die Stromversorgung unkalkulierbar
Laut einer aktuellen Umfrage des Industrieverbandes Blechumformung (IBU) laufen bei über 50 Prozent der Unternehmen Ende Dezember die Stromverträge aus. Neue für 2023 sind nicht in Sicht. IBU-Geschäftsführer Bernhard Jacobs: „Die Regierung muss schnellstmöglich für Anschlussregelungen mit klaren Preisobergrenzen sorgen. Viele Zulieferer fahren bereits im Rückwärtsgang, ohne politischen Anschub bleibt der ohnehin stotternde Industriemotor Deutschland stehen.“ An der aktuellen Umfrage beteiligten sich über 100 Mitgliedsunternehmen des IBU.
67 Prozent sehen ihre Existenz bereits gefährdet
67 Prozent der befragten Unternehmen der blechumformenden Industrie sehen aufgrund der Preise für Energie und anderer Kostensteigerungen ihre Existenz gefährdet: „Die Liquidität nimmt stark ab, der Cashflow ist nahezu aufgebraucht, wir brauchen Zwischenfinanzierungen.“ Dazu greift die Angst um die Stromversorgung 2023 um sich: Nur die Hälfte der Befragten kennt Notfallplanungen in den Lieferketten, die Karte „Energiesparmaßnahmen“ haben über 80 Prozent längst gezogen. Ohne mittelfristige Versorgungsvereinbarung bleibt nur der Spotmarkt mit oft unkalkulierbaren Preisen. Und der Strom ist nicht das einzige Problem: Gut 65 Prozent der Unternehmen haben auch noch keine Gasverträge fürs nächste Jahr.
Ohne bezahlbare Energieversorgung droht Deindustrialisierung
„Wir brauchen eine sichere Energieversorgung zu akzeptablen Preisen. Die Politik muss jetzt sehr schnell konkret werden. Sonst treibt sie immer mehr Unternehmen, die international wettbewerbsfähig sein müssen, ins energiegünstigere Ausland“, fürchtet Bernhard Jacobs. Das würde die „Deindustrialisierung in Deutschland“ mit allen negativen Konsequenzen vorantreiben. Jacobs: „Es ist im Interesse der gesamten Gesellschaft, den Industriestandort Deutschland zu erhalten.“
(Quelle: Presseinformation des IBU – Industrieverband Blechumformung e. V.)
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