Wirtschaft
© pixabay.com/analogicus
24.07.2021

BSI informiert über den nahenden Fristablauf und die UKCA-Kennzeichnung

BSI informiert über den nahenden Fristablauf und die UKCA-Kennzeichnung

Es bleiben nur noch sechs Monate, bis die Übergangsfrist für die UKCA-Kennzeichnung endet. BSI, das Unternehmen für Geschäftsverbesserung und Standards, möchte alle betroffenen Hersteller daran erinnern, die relevante regulierte Produkte in Großbritannien (England, Wales und Schottland) auf den Markt bringen wollen.

Die UKCA-Kennzeichnung wird ab dem 1. Januar 2022 die herkömmliche CE-Kennzeichnung ersetzen. Betroffene Produkte, für die bisher die CE-Kennzeichnung durch eine Benannte Stelle benötigt wurde, müssen dann von einer in Großbritannien zugelassenen Stelle (UK Approved Body) mit der UKCA-Kennzeichnung versehen werden. Die CE-Kennzeichnung wird für die meisten Produkte ab dem 1. Januar 2022 nicht mehr anerkannt werden. Für Schiffsausrüstungen, medizinische Geräte und IVDs wurde eine verlängerte Übergangsfrist gewährt.

Shahm Barhom, Group Product Certification Director bei BSI: „Seit unserem Austritt aus der Europäischen Union am 31. Januar 2020 befinden wir uns in einer Übergangszeit, in der sowohl die UKCA- als auch die CE-Kennzeichnung akzeptiert werden, aber ab dem 1. Januar 2022 wird dies nicht mehr der Fall sein. Die meisten Produkte, die in Großbritannien auf den Markt gebracht werden, benötigen ab kommenden Jahr die UKCA-Kennzeichnung und die damit verbundenen Prüfungen und Zertifizierungen müssen von einer in Großbritannien zugelassenen Stelle durchgeführt werden. Wir sind bestrebt, unseren Kunden zu helfen, sich in dieser neuen regulatorischen Landschaft zurechtzufinden, jedoch muss eine beträchtliche Anzahl von Herstellern die UKCA-Kennzeichnung noch beantragen. Wir empfehlen allen Herstellern, die planen, ihre Produkte im nächsten Jahr nach Großbritannien zu verkaufen, jetzt zu handeln, um Unterbrechungen in ihren Lieferketten zu vermeiden.“

David Reynolds, Technical Director von AGA Rangemaster: „Es war kein komplizierter Übergang, da die Konformitätsprüfung für die CE- und UKCA-Kennzeichnung weitestgehend unverändert bleibt. Als britischer Hersteller von Kochherden und Spülen war es unerlässlich, die UKCA-Kennzeichnung für unsere Produkte zu erhalten, um das Risiko von Unterbrechungen für die Kunden auszuschließen. Die Kennzeichnung unserer Produkte mit dem UKCA-Zeichen gibt uns die Gewissheit, dass es keine Unterbrechungen geben wird, die die Kunden in Zukunft beeinträchtigen. Die technische Expertise und das Wissen über Normen und Vorschriften, das BSI an den Tag legte, machten den Prozess reibungslos und einfach.“

BSI hat bereits über 1.000 UKCA-Zertifikate an Hersteller ausgestellt. Die bisher von BSI zertifizierten Unternehmen können im BSI Verifeye Directory eingesehen werden.

FAQs

Welche Produkte benötigen eine UKCA-Kennzeichnung?

Die meisten Produkte, die derzeit durch Verordnungen und Richtlinien für die CE-Kennzeichnung abgedeckt sind, fallen in den Geltungsbereich der UKCA-Kennzeichnung.

Ich habe eine nicht-britische Benannte Stelle für die CE-Kennzeichnung/UKCA-Kennzeichnung verwendet. Muss ich für die UKCA-Kennzeichnung mit einer in Großbritannien zugelassenen Stelle (UK Approved Body) zusammenarbeiten?

Ja, die UK-Vorschriften erfordern die Verwendung einer in Großbritannien zugelassenen Stelle anstatt einer Benannten Stelle in der EU, die im Rahmen der EU-Vorschriften verwendet wurde.

Ich möchte meine Produkte in Nordirland verkaufen. Welche verschiedenen Kombinationen von CE-, UKCA- und UKNI-Kennzeichnungen erlauben das Inverkehrbringen von Produkten in Nordirland?

Für Nordirland wird die UKCA-Kennzeichnung nicht akzeptiert. Die zulässigen Zeichen sind:

  • „CE-Kennzeichnung“, unterstützt durch eine Benannte Stelle der EU (sofern erforderlich) oder
  • „CE UKNI“-Kennzeichnung, unterstützt durch eine britische Benannte Stelle (wo erforderlich)

Für weitere Informationen zu diesem Thema hält BSI ein informatives Factsheet zum Download auf der Webseite bereit.

Wie lange dauert es, ein Zertifikat zu erhalten?

Auch die hängt von vielen Faktoren ab – zum Beispiel von den Vorschriften, die für Ihre Produkte gelten, der Anzahl der von Ihnen hergestellten Produkte und der Anzahl der von Ihnen betriebenen Produktionsstätten. Realistischerweise denken wir, dass dieser Prozess für Produkte, die bereits CE gekennzeichnet waren, nicht zu lange dauern sollte.

Bedenken Sie jedoch, dass es nur sehr wenige zugelassene Stellen gibt und diese wahrscheinlichen Schwierigkeiten haben werden, die erhöhte Nachfrage nach UKCA-Dienstleistungen kurzfristig zu erfüllen.

Wie lange ist die UKCA-Kennzeichnung gültig?

Die UKCA-Kennzeichnung hat keine zeitliche Begrenzung – sie ist eine Erklärung, die zu einem bestimmten Zeitpunkt abgegeben wird. Wie bei der CE-Kennzeichnung können einige für die UKCA-Kennzeichnung erforderliche Zertifikate zeitlich begrenzt sein. So sind beispielsweise GAR-Baumusterprüfbescheinigungen maximal zehn Jahre lang gültig. Dies ist auch nach britischem Recht der Fall.

Wie viel kostet die UKCA-Kennzeichnung?

Dies hängt von unterschiedlichen Faktoren ab – zum Beispiel von den Vorschriften, die für Ihre Produkte gelten, von der Anzahl der Produkte, die Sie herstellen, und von der Anzahl der Produktionsstandorte, die Sie betreiben.

Wird die CE-Kennzeichnung ab dem 1. Januar 2022 nicht mehr auf allen Produkten in Großbritannien anerkannt?

Nein, die Fristen sind für einige wenige Produkte, wie z.B. medizinische Geräte, etwas länger, aber für die meisten Produkte wird die CE-Kennzeichnung nur bis Ende 2021 anerkannt.

Als eine in Großbritannien zugelassenen Stelle (UK Approved Body), kann BSI mit Unternehmen an den erforderlichen Konformitätsbewertungsverfahren arbeiten, die es ihnen ermöglichen, die UKCA-Kennzeichnung auf den folgenden Produkten anzubringen:

  • Bauprodukte, die der EU-Bauproduktenverordnung (EU-Bau-PVO) unterliegen
  • Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
  • Gasgeräte
  • Druckgeräte
  • Aufzüge, die unter die Aufzugsrichtlinie fallen
  • Schiffsausrüstung
  • Messgeräte
  • Funkgeräte

(Quelle: Presseinformation der BSI Group (British Standard Institution))

Schlagworte

BauprodukteDruckgeräteInternationalesPSAStandardisierung

Verwandte Artikel

Die TÜV NORD GROUP hat eine Beteiligung an der SIPIZ AG erworben.
02.07.2024

TÜV NORD GROUP erweitert Portfolio zur Prüfung und Zertifizierung von Bauprodukten

Die TÜV NORD GROUP baut ihr Angebot an Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsdienstleistungen für Fenster, Türen, Tore etc. weiter aus und erwarb eine Beteiligung an der...

Bauprodukte Baustoffe Bauteile Fassaden Fenster Prüfung Tore Türen Zertifizierung
Mehr erfahren
Luftbild des Stahlzentrums in Düsseldorf.
24.05.2024

Stahlinstitut VDEh verstärkt sein Team

Der VDEh hat zwei neue Mitarbeiter eingestellt, um die technische Gemeinschaftsarbeit für seine Mitgliedswerke zu stärken sowie deren Transformation auf dem Weg zur Klima...

Stahlherstellung Stahlverarbeitung Standardisierung Werkstoffe
Mehr erfahren
Auch Schläuche, beispielsweise von Norres oder Continental, lassen sich ins RFID-System integrieren. Mit einer Heizpresse wird ein Schlauchtransponder aufgebracht. Foto:
02.04.2024

RFID für höhere Sicherheit und optimierte Prozesse

Der Technische Handel nutzt zunehmend die Auto-ID- bzw. RFID-Technik, um Prozesse und Arbeitsabläufe seiner Industriekunden zu optimieren. RFID bezeichnet eine Technologi...

Arbeitsschutz Arbeitssicherheit Persönliche Schutzausrüstung PSA RFID
Mehr erfahren
12.12.2023

Ein Jahr „Deutsches Strategieforum für Standardisierung“

Das nationale Strategieforum für Standardisierung hat erste Ergebnisse vorgelegt. Das Gremium berät die Regierung zur Stärkung Deutschlands in der internationalen Normun...

Circular Economy Datenvernetzung KI Kreislaufwirtschaft Künstliche Intelligenz Normung Standardisierung Wasserstoff Wirtschaft
Mehr erfahren
(v.l.) Alexandra Horn, Leiterin KMU und Verbandskooperationen bei DIN, Hermann Behrens, Head of Science and Research Relations bei DIN, Prof. Dr. habil. Michael Bruno Klein, AiF-Hauptgeschäftsführer, Sibylle Gabler, Mitglied der DIN-Geschäftsleitung, Dr. Stefan Heusinger, Leiter VDE/DKE-Innovationen beim VDE, Michael See, Projekt- und Produktmanager KMU bei der DKE, Jan-Frederik Kremer, Geschäftsführer der AiF FTK GmbH.
11.12.2023

Drei Große bündeln ihre Kräfte für den Mittelstand

Normung, Standardisierung und Technologietransfer sind fundamental für den Transformationsprozesses unserer Wirtschaft. Nun bündeln die AiF, das DIN und die DKE ihre Kräf...

Innovationen Kreislaufwirtschaft Künstliche Intelligenz Mittelstand Normung Ressourceneffizienz Standardisierung Technologietransfer Wasserstofftechnologien
Mehr erfahren