Wirtschaft
© pixabay.com/Chefchen
15.04.2020

Corona-Hilfe: KfW-Schnellkredite für den Mittelstand

Corona-Hilfe: KfW-Schnellkredite für den Mittelstand

Mit dem KfW-Schnellkredit startet morgen ein weiterer wichtiger Baustein des umfassenden Schutzschirms der Bundesregierung für den Mittelstand. Nach dem Beschluss des Programms am 6. April und der beihilferechtlichen Genehmigung der Europäischen Kommission vom 11. April wurden in kürzester Zeit die notwendigen Schritte zur Umsetzung des KfW-Schnellkredits bei der KfW und den Hausbanken geschaffen.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: „Mit dem KfW-Schnellkredit stellen wir unseren vielen mittelständischen Unternehmen jetzt schnell die so dringend benötigte Liquidität bereit. Mit der Übernahme von 100 Prozent der Kreditrisiken und einer Laufzeit von zehn Jahren helfen wir unbürokratisch und verlässlich. Denn wir müssen unseren Mittelstand mit aller Kraft unterstützen, um als Wirtschaft insgesamt nach der Krise wieder durchstarten zu können. Der Mittelstand steht für 99,5 Prozent aller Unternehmen in Deutschland, für 60 Prozent aller Arbeitsplätze und 80 Prozent aller Ausbildungsplätze.“

Bundesfinanzminister Olaf Scholz: „Die Bundesregierung tut alles, damit unser Land gut durch die Corona-Krise kommt. Mit einem beispiellosen Hilfspaket sorgen wir dafür, dass kleine, mittlere und auch große Unternehmen die schwierigen Zeiten überbrücken und danach voll durchstarten können. Entscheidend ist, dass die Hilfe auch sehr zügig ankommt. Genau das stellen wir mit dem KfW-Schnellkredit sicher, der von morgen (Mittwoch) an beantragt werden kann. Der Bund sichert diese Schnellkredite zu 100 Prozent ab, die Hausbanken tragen kein eigenes Risiko. Damit ist sichergestellt, dass das Geld schnell da ankommt, wo es besonders dringend gebraucht wird.“

KfW-Vorstandsvorsitzender Dr. Günther Bräunig: „Mit dem KfW-Schnellkredit wurde im Rahmen der Corona-Hilfe eine weitere wichtige Maßnahme umgesetzt, die besonders auf Firmen und Betriebe ab zehn Mitarbeiter zugeschnitten ist. Durch die Beantragungen bei der Hausbank ohne weitere Risikoprüfung erreicht die Hilfe schnell die Unternehmen und hilft so mit, die schweren Auswirkungen der Corona-Pandemie zu lindern.“

Die KfW-Schnellkredite für den Mittelstand umfassen im Kern folgende Maßnahmen:

Unter der Voraussetzung, dass das Unternehmen in der Summe der Jahre 2017-2019 oder im Jahr 2019 einen Gewinn erzielt hat, sofern es bislang nur für einen kürzeren Zeitraum am Markt ist, wird dieser Zeitraum herangezogen, soll ein „Schnellkredit“ mit folgenden Eckpunkten gewährt werden:

  • Der Kredit steht mittelständischen Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten zur Verfügung, die mindestens seit 1. Januar 2019 am Markt aktiv gewesen sind.
  • Das Kreditvolumen pro Unternehmen beträgt bis zu 25 Prozent des Gesamtumsatzes im Jahr 2019, maximal 800.000 Euro für Unternehmen mit einer Beschäftigtenzahl über 50 Mitarbeitern, maximal 500.000 Euro für Unternehmen mit einer Beschäftigtenzahl von bis zu 50.
  • Das Unternehmen darf zum 31. Dezember 2019 nicht in Schwierigkeiten gewesen sein und muss zu diesem Zeitpunkt geordnete wirtschaftliche Verhältnisse aufweisen.
  • Auf Wunsch bis zu zwei tilgungsfreie Jahre zu Beginn, um die kurzfristige Belastung zu senken
  • Die Bank erhält eine Haftungsfreistellung in Höhe von 100 Prozent durch die KfW, abgesichert durch eine Garantie des Bundes.
  • Die Kreditbewilligung erfolgt ohne weitere Kreditrisikoprüfung durch die Bank oder die KfW. Eine Besicherung ist nicht vorgesehen. Hierdurch kann der Kredit schnell bewilligt werden.
© KfW-Bildarchiv/Rüdiger Nehmzow
© KfW-Bildarchiv/Rüdiger Nehmzow

Darüber hinaus gibt es Verbesserungen bei bereits bestehenden KfW-Sonderprogrammen. Diese bestehen in einer Verlängerung der Laufzeit von bis zu fünf auf bis zu sechs Jahre, für Kredite bis 800.000 Euro sogar bis zu zehn Jahre. Zudem wird für die Annahme einer positiven Fortführungsprognose darauf abgestellt, dass die Unternehmen zum Stichtag 31.12.2019 geordnete wirtschaftliche Verhältnisse aufgewiesen haben.

Weitere Informationen zu den Corona-Hilfen über KfW-Kredite finden Sie hier.

(Quelle: Gemeinsame Presseinformation des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und des Bundesfinanzministeriums)

Schlagworte

Corona-HilfeCorona-KriseFördermittelFörderungMittelstand

Verwandte Artikel

Mittlere Unternehmen bei KI ganz groß? Zumindest aktuell hat der (größere) Mittelstand bei Künstlicher Intelligenz die Nase leicht vorn.
24.11.2024

KI-Report: Warum der Mittelstand bei KI die Nase vorn hat

Große Konzerne gelten als die treibenden Kräfte der Innovation. Doch ein neuer KI-Report zeigt: Der deutsche Mittelstand hat bei der Nutzung von KI die Nase leicht vorn.

KI Künstliche Intelligenz Mittelstand
Mehr erfahren
21.11.2024

XL-Leichtbauroboter für flexible Automatisierung im Mittelstand

RobCo stellt den ersten modularen Roboter im XL-Format vor und bedient damit die Anforderungen von Unternehmen, die eine höhere Nutzlast und Reichweite benötigen.

Automation Automatisierungslösungen Fachkräftemangel KMU Mittelstand Robotik
Mehr erfahren
Bertram Kawlath, Präsident des VDMA.
09.11.2024

„Reformen für Wachstum jetzt – keine Zeit für Schlammschlachten!“

Mit dem Ende der Ampel-Koalition droht eine weitere schwere Belastung für den industriellen Mittelstand. Der Maschinenbau erwartet, dass eine neue Regierung für Stabilitä...

Maschinenbau Mittelstand Wirtschaft
Mehr erfahren
07.11.2024

Ampel-Aus: DMB fordert schnelle Neuwahlen

Das Ampel-Aus kommt in einer Phase, in der die deutsche Wirtschaft dringend stabile Rahmenbedingungen benötigt. Der DMB fordert daher schnelle Neuwahlen, um diese instabi...

Koalition Mittelstand Regierung Wirtschaftsstandort Deutschland
Mehr erfahren
14.10.2024

Digital-Förderprogramme vor dem Aus

Zum Jahresende wird das Förderprogramm „go-digital“ eingestellt und Mittel für weitere Digital-Hilfen sind erschöpft. Der DMB und der Bundesverband Die KMU-Berater kritis...

Digitalisierung Förderprogramme KMU Mittelstand
Mehr erfahren