Corona-Pandemie sorgt für digitalen Weiterbildungsschub
Die Corona-Pandemie ist für die deutsche Wirtschaft eine große Herausforderung. In einer Unternehmensbefragung hat das KOFA im Rahmen des IW-Covid-19-Panels untersucht, welche Rolle die Weiterbildung in dieser Krisenzeit für Unternehmen spielt. Auch wenn es in der Corona-Krise besonders schwer ist, Weiterbildung umzusetzen, so bietet die gezielte Qualifizierung der Mitarbeitenden auch die Chance, gestärkt aus der Krise herauszugehen. Die Mehrheit der Unternehmen hat Weiterbildungsaktivitäten während der Krise aufrechterhalten oder sogar ausgeweitet.
Im Rahmen des IW-Covid-19-Panels hat das KOFA Unternehmen im Mai 2020 befragt, welche Rolle Weiterbildung während der Corona-Pandemie für sie spielt. Die KOFA-Kompakt-Studie „Weiterbildung während der Corona-Pandemie“ zeigt, dass sich bei knapp der Hälfte der befragten Unternehmen die Weiterbildungsaktivitäten seit Beginn der Corona-Krise nicht verändert haben. Während sie bei einem Viertel gesunken sind, sind sie bei gut jedem zehnten Unternehmen sogar gestiegen.
Gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben in den letzten Jahren stark unter Fachkräfteengpässen gelitten. Ein zentrales Instrument, um die Mitarbeitenden auch während der Krise im Unternehmen halten zu können, ist die Kurzarbeit. Fast drei Viertel der befragten Unternehmen nutzen aktuell Kurzarbeit, haben es in den letzten Wochen getan oder haben es geplant. 15,7 Prozent der Unternehmen, die auf Kurzarbeit angewiesen sind oder waren, haben diese Zeit auch für Weiterbildung genutzt. Weitere 13,5 Prozent haben dies konkret geplant.
Digitale Lernangebote werden seit Beginn der Corona-Krise häufiger genutzt
Da viele Weiterbildungsangebote aktuell nicht wie geplant als Präsenzveranstaltungen stattfinden können, wurden Unternehmen zudem gefragt, wie sich die Nutzung digitaler Lernangebote seit Beginn der Corona-Krise entwickelt hat: 36,0 Prozent der Unternehmen gaben an, dass die Nutzung stark oder eher stark gestiegen ist. Nur 4,8 Prozent der Unternehmen verzeichneten einen Rückgang bei der Nutzung von E-Learning.
Ein gutes Drittel der Unternehmen, die bereits vor Beginn der Corona-Krise Weiterbildungsaktivitäten geplant oder bereits begonnen hatten, konnte seine Weiterbildungsaktivitäten vollständig oder zumindest teilweise digital fortsetzen. Ein weiteres Drittel der Unternehmen antwortete jedoch, dass es kein passendes Angebot gab. Die restlichen Unternehmen gaben an, dass sie die Weiterbildung lieber später in der geplanten Form als Präsenzveranstaltung angehen möchten oder sie aus sonstigen Gründen nicht fortgesetzt haben. Es ist zwar nicht davon auszugehen, dass klassische Lernformate wie Präsenzseminare hierdurch auf Dauer komplett verdrängt werden, allerdings ist eine stärkere Ergänzung der klassischen Lernformate durch E-Learning in Form von Blended Learning zu erwarten.
Unternehmen benötigen Unterstützung beim E-Learning
Bei der Frage nach Unterstützungsbedarf zeigt sich, dass der Wunsch nach mehr finanzieller Förderung (47,4 Prozent der Unternehmen) und einer besseren technischen Ausstattung der Mitarbeitenden (43,2 Prozent der Unternehmen) auf den ersten Plätzen stehen. Es folgt auf Rang drei, dass 39,3 Prozent der Unternehmen mehr Informationen zu E-Learning-Angeboten und -Formaten wünschen. Der Wunsch nach Öffnung der Förderung für E-Learning, den fast ein Viertel der Unternehmen geäußert hat, kann insbesondere daraus resultieren, dass die öffentliche Förderung unter den aktuellen Umständen an ihre Grenze kommt.
(Quelle: KOFA – KOFA Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung)
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