Fraunhofer: Innovation seit 75 Jahren
Die Fraunhofer-Gesellschaft, eine der weltweit führenden Organisationen für anwendungsorientierte Forschung, feiert am 26. März ihr 75-jähriges Bestehen.
„Ganz in der Tradition ihres Namensgebers steht die Fraunhofer-Gesellschaft für die Verbindung von wissenschaftlichem Forschergeist und Unternehmertum. Der effiziente und nachhaltige Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Anwendung ist der rote Faden, der sich durch unsere nunmehr 75-jährige Geschichte zieht. Dabei beruht der Erfolg auf dem Einsatz der über 30 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich jeden Tag dafür engagieren, innovative Lösungen für aktuelle und zukünftige Märkte zu entwickeln und so unseren Kooperationspartnern den entscheidenden Vorteil im inter-nationalen Wettbewerb liefern. Ihnen allen ist zu danken“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, anlässlich des Jubiläums. Derzeit stehen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft weltweit vor großen Herausforderungen und Veränderungen. „Durch unsere marktorientierte Forschung leisten wir aktiv einen Beitrag für eine nachhaltige, sichere und prosperierende Zukunft. Ich bin stolz darauf, Teil der Fraunhofer-Gesellschaft zu sein und an der Gestaltung der Zukunft mitzuwirken.“
Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung: „Seit nunmehr 75 Jahren prägt die Fraunhofer-Gesellschaft das deutsche Wissenschaftssystem. Sie forscht für die Praxis und hat dabei neue Technologien und Märkte im Blick. Sie verkörpert erfolgreichen Transfer und eine lebendige Gründungskultur. Sie wagt Fortschritt. All das wird im zunehmenden internationalen Wettbewerb immer wichtiger. Als Innovationsland müssen wir nicht nur exzellent forschen, sondern auch die Ergebnisse hier-zulande verwerten. Unser Trumpf ist dabei die Zusammenarbeit, sind die Ökosysteme mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Getragen wird der Erfolg der Fraunhofer-Gesellschaft von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die tagtäglich den Spagat zwischen Forschung und unternehmerischem Denken meistern und engagiert an Lösung arbeiten.“
Dr. Markus Söder, Bayerischer Ministerpräsident und Ehrenmitglied der Fraunhofer-Gesellschaft: „Technik bedeutet Zukunft! Fraunhofer verbindet seit 75 Jahren Spitzenforschung mit der Praxis und ist dabei internationale Spitze. Happy Birthday und Gratulation zu diesem Erfolg! Der Freistaat ist von Beginn an als Impulsgeber und enger Partner dabei. Fraunhofer und Bayern bilden eine tolle Allianz, die wir auch in Zukunft intensiv fortsetzen. Mit der Hightech Agenda investiert Bayern aktuell über 5,5 Milliarden Euro in Wissenschaft und Forschung im ganzen Land. Neben 13 000 neuen Studienplätzen und 1000 Professuren für die klügsten Köpfen fördern wir dabei bewusst den Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis. Live long and prosper!“
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: „Die Fraunhofer-Gesellschaft ist unverzichtbarer Forschungspartner für die Unternehmen in Bayern und Deutschland und ermöglicht zahllose Innovationserfolge gerade auch im Mittelstand. Wir sind stolz darauf, dass die Fraunhofer-Gesellschaft tief in der bayerischen Wissenschaftslandschaft verankert ist und Zukunftsthemen von der Künstlichen Intelligenz über das Chip-Design bis hin zur Material- und Gesundheitsforschung erfolgreich vorantreibt. Ich bin überzeugt davon, dass Fraunhofer nicht nur auf eine stolze Vergangenheit zurückblicken kann, sondern auch in Zukunft mehr denn je als Innovationsmotor der Wirtschaft benötigt wird.“
Hildegard Müller, Vorsitzende des Senats der Fraunhofer-Gesellschaft: „Fraunhofer ist eine deutsche Erfolgsgeschichte, die beweist, wie innovativ, kreativ und erfolgreich unser Land sein kann, wenn Wissenschaft, Politik und Wirtschaft an einem Strang ziehen. Die Idee, Forschung nah an Notwendigkeiten der Unternehmen und konkreten Anwendungsmöglichkeiten zu orientieren, ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal für den Standort Deutschland und wird uns auch in Zukunft Wettbewerbsvorteile sichern.“
Die Erfolgsgeschichte der Fraunhofer-Gesellschaft
Am 26. März 1949 bat Staatssekretär Hugo Geiger 210 Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft in das Bayerische Wirtschaftsministerium. Er hatte den Wunsch, mit der Gründung der Fraunhofer-Gesellschaft zum Aufbau der Wirtschaft in Bayern und Deutschland beizutragen. Namensgeber wurde der als Forscher, Erfinder und Unternehmer gleichermaßen erfolgreiche Münchner Gelehrte Joseph von Fraunhofer (1787–1826).
Entsprechend dem Bedarf der Nachkriegszeit standen in den ersten Jahren Forschungen auf den Gebieten des Bergbaus, der Hüttentechnik und des Maschinenbaus im Vordergrund. Mit der Wahl von Hermann von Siemens zum Präsidenten Mitte der 50er-Jahre sowie der Gründung erster Institute entwickelte sich Fraunhofer immer mehr zu einer essenziellen Säule der Wissenschaftslandschaft in Deutschland. Mitte der 60er-Jahre wurde Fraunhofer offiziell zur Trägerorganisation für angewandte Forschung im deutschen Innovationssystem.
Das Fraunhofer-Modell der erfolgsabhängigen Grundfinanzierung erzeugte seit den 70ern jene Dynamik des Erfolgs, die bis heute anhält. Mit der deutschen Wiedervereinigung eröffneten sich unerwartete Chancen auf neue Expansion. Die Fraunhofer-Gesellschaft ergriff schneller und konsequenter als andere Forschungsorganisationen die Gelegenheit und gründete in den neuen Bundesländern über 20 neue Institute und Einrichtungen. Nachdem bereits 1984 der Verbund Mikroelektronik entstanden war, schlossen sich seit 1997 verstärkt weitere Fraunhofer-Institute zu thematisch orientieren Verbünden zusammen und entwickeln gemeinsame Marketingkonzepte sowie Forschungsstrategien. 2015 gründete die Fraunhofer-Gesellschaft erstmals sogenannte regionale Leistungszentren. Hier arbeiten Fraunhofer-Institute eng mit der Wirtschaft und anderen Forschungspartnern vor Ort in thematisch verwandten Projekten zusammen, um Stärken zu bündeln und die Potenziale der Region zu nutzen. Mit dem Aktionsprogramm „Fraunhofer vs. Corona“ unterstützte Fraunhofer 2020 Wirtschaft und Gesellschaft im Kampf gegen die Pandemie.
Die Fraunhofer-Gesellschaft als Erfolgsmodell und Innovationsmotor
Heute blickt die Fraunhofer-Gesellschaft zurück auf 75 Jahre Unternehmensgeschichte voller bahnbrechender Erfindungen und Lösungen für komplexe technologische Herausforderungen. Seit ihrer Gründung hat sie sich kontinuierlich weiterentwickelt und dabei zahlreiche Meilensteine erreicht, die ihre Innovationskraft in den verschiedensten Bereichen der Spitzenforschung widerspiegeln. Von bescheidenen Anfängen bis hin zu einer international anerkannten Forschungsorganisation hat sich Fraunhofer stets – ganz im Sinne unseres Namensgebers Joseph von Fraunhofer – durch Erfindergeist und unternehmerisches Handeln ausgezeichnet und ist so zum Innovationsmotor der deutschen Wirtschaft geworden: Vom Airbag zur mp3-Technologie, von der weißen LED bis hin zur EUV-Lithografie reichen die Erfindungen und Entwicklungen, die aus ihr hervorgegangen sind.
Die Fraunhofer-Gesellschaft hat stets die Bedarfe der Wirtschaft im Fokus und liefert wichtige Impulse für die Weiterentwicklung von Schlüsseltechnologien, welche zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen. Das Fraunhofer-Modell, das sich aus Wirtschaftserträgen, öffentlichen Erträgen und Grundfinanzierung zusammensetzt und zentriert ist auf die Bedürfnisse der Industrie, ist einzigartig im deutschen Innovationssystem. Dieser Dreiklang aus Forschung, Industrie und Gesellschaft spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft und ist somit von großer Bedeutung für das gesamte Innovationssystem. Fraunhofer zählt mit aktuell 76 Instituten und Forschungseinrichtungen, mehr als 30 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, einem jährlichen Forschungsvolumen von rund 3,0 Milliarden Euro und zahlreichen internationalen Kooperationen zu den wirkungsstärksten Forschungsorganisationen.
Weitere Informationen zum 75-jährigen Jubiläum der Fraunhofer-Gesellschaft finden Sie hier:
Veranstaltungen im Jubiläumsjahr
22. bis 26. April: Hannover Messe (Hannover)
16. und 17. Mai: Bonner Wissenschaftsnacht (Bonn)
12. und 13. Juni 2024: Fraunhofer-Jahrestagung / Fraunhofer-Preis-Verleihung (Mün-chen)
22. Juni: Lange Nacht der Wissenschaft (Berlin)
Science Talk mit Passanten am Spreeufer vor dem Fraunhofer-Forum Berlin
27. bis 30. Juni: Festival der Zukunft (München)
14. Mai bis 27. September: MS Wissenschaft (deutschlandweit)
1. November: Berlin Science Week (Berlin)
(Quelle: Presseinformation der Fraunhofer-Gesellschaft)
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