Forschung
© pixabay.com/Arek Socha
06.10.2022

Global Innovation Index 2022: Bundesrepublik rückt im Ranking vor

Global Innovation Index 2022: Bundesrepublik rückt im Ranking vor

Verbesserung im Staaten-Ranking, Spitzenpositionen in wichtigen Einzelindikatoren und gute Platzierungen mehrerer deutscher Wirtschaftsregionen: Die Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamts, Cornelia Rudloff-Schäffer, hat erfreut auf das Abschneiden Deutschlands beim diesjährigen Global Innovation Index reagiert. „Ein starkes und stabiles Innovationssystem ist einer der wichtigsten Faktoren zur Überwindung von Krisen“, sagte die DPMA-Präsidentin. „Dass die Weltorganisation für geistiges Eigentum Deutschland so positiv bewertet, ist deshalb gerade in diesen schwierigen Zeiten ein ermutigendes Zeichen.“ Im Staaten-Ranking des Global Innovation Index (GII) 2022 der World IP Organization (WIPO) belegt Deutschland in diesem Jahr Platz 8. Das Land verbessert sich damit im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze.

Seine besonderen Stärken hat Deutschland etwa bei Patentanmeldungen, in der klassischen Logistik und bei der Größe des Binnenmarkts. Bei diesen drei Indikatoren ist Deutschland laut WIPO weltweit führend. Auf Platz 2 liegt das Land bezogen auf die Investitionen von Unternehmen in Forschung und Entwicklung, jeweils auf Rang 3 bei der Bedeutung wissenschaftlicher Veröffentlichungen (gemessen an Zitierungen) und der Vielzahl komplexer Exportgüter.
10 deutsche Technologie-Cluster unter den Top-100

Nicht nur im Staaten-Ranking schneidet Deutschland in diesem Jahr gut ab, sondern auch bei der Bewertung einzelner Wirtschafts- und Technologieregionen („Science & Technology Clusters“). Unter den Top-100 dieser Regionen in aller Welt befinden sich immerhin 10 in Deutschland. Damit hat das Land zwar nur halb so viele Top-100-Standorte wie die USA, aber doppelt so viele wie Frankreich und Kanada. Die drei bestbewerteten deutschen Regionen sind Köln (Rang 23), München (Rang 24) und Stuttgart (Rang 28).

Das deutsche Innovationssystem zeichnet sich laut der Studie auch durch eine besondere Effizienz aus. Während das Land bei den Investitionen (Inputs) in das Innovationssystem nur auf Platz 12 liegt, belegt es bei den Erträgen (Outputs) Rang 7.

© WIPO
© WIPO

Bei einigen Indikatoren des GII offenbart Deutschland allerdings abermals Schwächen – etwa bei der Digitalisierung. Bei den Online-Services im öffentlichen Sektor und der Teilhabe der Bevölkerung an entsprechenden elektronischen Angeboten etwa liegt das Land zurück. Bei den entsprechenden Indikatoren „Government's online service“ und „E-participation“ belegt es wie im vergangenen Jahr lediglich die Ränge 59 und 57. Beim Indikator „New businesses“, also der Gründung neuer Unternehmen, liegt Deutschland wie zuletzt sogar nur auf Rang 73. „Die digitale Transformation ist derzeit eine der größten Herausforderungen für alle Wirtschaftsakteure – für die privaten wie für die öffentlichen. Wenn wir hier nicht schneller vorankommen, wird darunter auch unsere Innovationsfähigkeit leiden“, sagte DPMA-Präsidentin Rudloff-Schäffer.

Für den Global Innovation Index betrachtet die WIPO die Innovationskraft von insgesamt 132 Volkswirtschaften anhand von rund 80 Indikatoren. Auf Platz 1 liegt wie in den vergangenen Jahren die Schweiz, in diesem Jahr vor den Vereinigten Staaten und Schweden. Auf Platz 4 liegt Großbritannien vor den Niederlanden. Ab Platz 6 folgen die Republik Korea, Singapur und Dänemark. Hinter Deutschland auf Rang 8 komplettieren Finnland und Dänemark die Top 10. Der Aufstieg Chinas setzt sich fort. Das Land machte abermals einen Platz gut und liegt nun dicht dahinter auf Platz 11.
Das Deutsche Patent- und Markenamt

Erfindergeist und Kreativität brauchen wirksamen Schutz. Das DPMA ist das deutsche Kompetenzzentrum für alle Schutzrechte des geistigen Eigentums – für Patente, Gebrauchsmuster, Marken und Designs. Als größtes nationales Patentamt in Europa und fünftgrößtes nationales Patentamt der Welt steht es für die Zukunft des Erfinderlandes Deutschland in einer globalisierten Wirtschaft. Seine knapp 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an drei Standorten – München, Jena und Berlin – sind Dienstleister für Erfinder und Unternehmen. Sie setzen Innovationsstrategien des Bundes um und entwickeln die nationalen, europäischen und internationalen Schutzsysteme weiter.

(Quelle: Deutsches Patent- und Markenamt (DPMA))

Schlagworte

EntwicklungForschungInnovationenLogistik

Verwandte Artikel

24.03.2025

Mehr Effizienz und Versorgungssicherheit für Behältergase

Mit einer cloudbasierten Lösung optimiert Linde das Management von Gasflaschen und -flaschenbündeln in Betrieb, Einkauf und Intralogistik. Industrieunternehmen können dam...

Behältergase Cloud Effizienz Einkauf Flaschenbündel Gase Gasflaschen Industrie Industrie 4.0 Logistik
Mehr erfahren
21.03.2025

Dr. Jochen Stollenwerk übernimmt kommissarische Leitung des Fraunhofer ILT

Am 17. Februar 2025 übernahm Dr. Jochen Stollenwerk kommissarisch die Leitung des Fraunhofer ILT. Er tritt somit die Nachfolge von Prof. Constantin Häfner an.

Additive Fertigung Digitalisierung Forschung Industrie Innovationskraft Laser Lasermaterialbearbeitung Lasertechnik Materialbearbeitung Photonik Photonik-Industrie Technologie
Mehr erfahren
21.03.2025

Zehn Punkte für wettbewerbsfähigen Innovationsstandort Deutschland

Führende Wirtschaftsverbände und die Fraunhofer-Gesellschaft haben zehn zentrale Forderungen an die Politik für einen wettbewerbsfähigen Innovationsstandort Deutschland v...

Anlagenbau Bildung Digitalindustrie Forschung Industrie Innovation Innovationen Investitionen Maschinen- und Anlagenbau MINT Mittelstand Technik Technologie
Mehr erfahren
DVS Group
20.03.2025

INNOVATIONSTAG 2025: Fügen von Feinblechen im Fokus

Der gemeinsam von FOSTA und DVS-Forschung durchgeführte Innovationstag 2025 mit dem Fokus Schweißen von Feinblechen findet am 3. April im Stahl-Zentrum in Düsseldorf stat...

Automobilindustrie Fehlertoleranzen Feinbleche Fügen Innovationen Maschinenbau Prozesssicherheit Qualitätsssicherung Schienenfahrzeugbau Schweißen Stahl
Mehr erfahren
19.03.2025

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im März 2025

Die wirtschaftliche Lage ist zu Jahresbeginn 2025 weiterhin geprägt von hohen innen- und außenpolitischen Ungewissheiten.

Arbeitsmarkt Bau Bildung Dienstleistungen Energie Energiepreise Entwicklung Handel Industrie Inflation Insolvenz Klimaschutz Konjunktur Produktion Regierung Stabilisierung Wirtschaft
Mehr erfahren