Insolvenzgründe vielfältig: von fälligen Corona-Darlehen bis Abhängigkeit von Großkunden
„Insbesondere im Baugewerbe (9) und im Einzelhandel (9, davon 8 im Mode-Einzelhandel) gab es viele große Insolvenzen. Aber auch bei Dienstleistungen (7) sowie Möbel und Haushaltswaren (6)“, sagt Bogaerts. „Die Gründe für diese Häufung sind teilweise sehr unterschiedlich. Einige Unternehmen konnten die fälligen Rückzahlungen von Corona-Darlehen nicht stemmen oder hatten Schwierigkeiten an neue Kredite zu kommen aufgrund der restriktiveren Vergabe und den wesentlich höheren Anforderungen der Finanzierungspartner. Wieder andere waren von einem einzelnen Großkunden abhängig, der weggebrochen ist.“
Große Herausforderungen im Mode-Einzelhandel: Strukturwandel trifft Kaufzurückhaltung
Geschäftsmodelle und Kundenbedürfnisse ändern sich teilweise schnell und stellen Unternehmen vor Probleme. Viele Probleme in einigen Branchen sind allerdings nicht neu, darunter beispielsweise der Strukturwandel im Einzelhandel.
„Im Mode-Einzelhandel hängen einige Unternehmen seit Jahren am seidenen Faden“, sagt Bogaerts. „Die verbrauchernahen Branchen spüren die aktuelle Kaufzurückhaltung allerdings besonders. Hinzu kommen die weiterhin hohen Container-Frachtraten, die angesichts des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts vielen Unternehmen Sorgen bereiten.“
Auch Kliniken kämpfen weiterhin mit großen Herausforderungen. Zu den sieben großen Insolvenzen im Dienstleistungssektor gehören auch drei Kliniken sowie zwei Tourismus-Unternehmen und zwei Unternehmen aus dem Bereich Software- und IT-Dienstleistungen.
1 Großinsolvenzen = Insolvenzen von Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 50 Mio. EUR
(Quelle: Presseinformation der Allianz Trade)