So vermeiden Sie Fehler beim Schweißrauchabsaugen
Dass Schweißrauch der Gesundheit schaden kann, steht fest. Um Arbeitnehmer zu schützen, sollte deshalb sollte jedes Unternehmen, in dem geschweißt wird, diesen Rauch absaugen. Dies geschieht häufig mit großen Absaugsystemen, die die Luft in der Produktionshalle kontinuierlich austauschen. Zu solchen Großanlagen gibt es jedoch effizientere und deutlich kostengünstigere Alternativen: Absauggeräte, die direkt an Absaugbrenner angeschlossen werden und den Schweißrauch punktuell absaugen. Mit den Schweißrauch-Absaugbrennern RAB GRIP und RAB GRIP HE 2 hat ABICOR BINZEL dafür zwei erprobte Lösungen im Portfolio.
Beim Umgang mit einem Schweißbrenner zur Punktabsaugung ist jedoch einiges zu beachten. Die fünf folgenden Fehler sollten für eine wirkungsvolle Absaugung und sicheren Gesundheitsschutz vermieden werden.
1. Falsche Brennerposition gewählt
Wichtig ist die Positionierung der Absaugdüse. Ihre Öffnungen müssen für die Absaugung so ausgerichtet sein, dass die nach oben steigenden Rauchgase direkt nach ihrer Entstehung erfasst werden.
Das erste Video zeigt den RAB 36 KD mit schlanker Absaugdüse, der den Schweißrauch sehr gut aufnimmt. Der RAB 36 HE mit der HE-Absaugdüse (High Efficiency), zu sehen im zweiten Video, erfasst den Schweißrauch noch breiter.
Deshalb eignen sich für Schweißbrenner mit Punktabsaugung am besten Brennerhals-Biegewinkel von 45 und 60 Grad. Sie bieten zwei Vorteile: Durch die relativ senkrechte Schweißposition über dem Prozess werden Rauchgase optimal aufgenommen. Darüber hinaus arbeitet der Schweißer ergonomisch, das Handling fällt leichter, Ermüdungserscheinungen treten weniger schnell auf.
2. Ungeeignete Absaugdüse
Die Absaugdüse ist das einzige Verschleißteil, das ein Schweißrauch-Absaugbrenner zusätzlich benötigt. Weil sie manchmal die Sicht auf den Schweißprozess etwas verdeckt, setzen Schweißer in diesen Fällen einen Schweißrauch-Absaugbrenner ungern für das MIG/MAG-Schweißen ein. Abhilfe schafft in solchen speziellen Fällen eine Absaugdüse in Sondergröße. Diese Spezial-Absaugdüsen in verschiedenen Formen und Größen haben viele Anbieter in ihrem Programm.
3. Schlauchpaket zu lang
Die Absaugleistung wird direkt von der Länge des Schlauchpakets beeinflusst. Mit zunehmender Schlauchpaket-Länge sinkt der statische Druck. Damit nimmt gleichzeitig die Absaugleistung ab. Für eine sehr gute Absaugleistung sollte der statische Druck bei einem mobilen Rauchgas-Absaugsystem zwischen 100 und 170 m3/h betragen. Dabei reduzieren jeder Meter Schlauchlänge und jeder Loop im Schlauchpaket die Absaugleistung. Deshalb ist in der Praxis darauf zu achten, dass die Schlauchpaket-Länge an den tatsächlichen Anwendungsfall angepasst wird.
Bei hochwertigen Absauggeräten lässt sich die erforderliche Leistung zwar einstellen, für höchste Effizienz sollten die Systembausteine jedoch so gut wie möglich aufeinander abgestimmt sein. Das bedeutet für die Schlauchpaket-Länge bei Schweißrauch-Absaugbrennern: so kurz wie möglich und so lang wie nötig.
4. Verschmutzter Brenner-Innenraum
Auch wenn ein Absaugbrenner für Punktabsaugung direkt über dem Prozess positioniert wird, saugt er mehr als nur den reinen Schweißrauch ein. Er erfasst auch Schweißtrennmittel, mit denen die Bauteile vorbehandelt wurden, denn diese verdampfen beim Überschweißen. Die eingesaugten Partikel setzen sich in der Absaugdüse, im Innern des Brennerkopfs und im Schlauchpaket fest. Sie behindern den freien Durchstrom des eingesaugten Schweißrauchs und reduzieren den Absaug-Vakuumdruck. Werden die Ablagerungen größer, wird die Absaugleistung immer schlechter.
Schweißer sollten die Absaugdüse, den Brennerhals und das Schlauchpaket regelmäßig kontrollieren und säubern. In der Regel lassen sich die Ablagerungen durch Ausblasen mit Druckluft entfernen. Reicht dies nicht aus, müssen die verschmutzten Absaugbrenner-Teile ausgetauscht werden.
5. Dust Box und Filter nicht gewartet
Absauggeräte sind mit einer sogenannten Dust Box ausgestattet. Diese Schmutzkassette fängt die Schmutzpartikel auf, nachdem sie vom Absaugbrenner aufgenommen und im Absauggerät gefiltert wurden.
Wichtig für die optimale Absaugleistung ist die regelmäßige Leerung und Reinigung der Dust Box. Wie oft dies nötig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Wie ist das zu schweißende Material vorbereitet, welches Material wird geschweißt, wie lange wird geschweißt und mit welchen Schweißparametern? Feste Reinigungsintervalle lassen sich nicht allgemein definieren. Ist ein Absaugbrenner lange und häufig in Betrieb, ist in jedem Fall ein abreinigbarer Filter im Absauggerät wichtig. Diese gibt es mit automatisierter oder manueller Abreinigung. Auch abreinigbare Filter sind irgendwann jedoch verschlissen und müssen gewechselt werden. Hochwertige Absaugeräte verfügen zudem über Anzeigen für eine notwendige Reinigung der Dust Box sowie für Filterreinigung und -wechsel. Lieferanten und Hersteller für Absaugbrenner und Absauggeräte beraten bei Fragen zur Wartung gerne.
ABICOR BINZEL stellt seine Rauchgas-Absaugbrenner hier vor. Wie ein schwedischer Hersteller von Spreadern für die Containerverladung Absaugbrenner und mobile Absauggeräte von ABICOR BINZEL nutzt, wird darüber hinaus in einem Anwenderbericht geschildert.
(Quelle: Alexander Binzel Schweisstechnik GmbH & Co. KG)
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