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19.05.2022

Industrielle Automatisierung macht 2022 weiteren Evolutionssprung

Industrielle Automatisierung macht 2022 weiteren Evolutionssprung

Die Transformation in der industriellen Automatisierung ist in vollem Gange und wird 2022 einen deutlichen Sprung machen. Forderungen nach Einfachheit und Flexibilität auf technologischer Seite sowie Unabhängigkeit von globalen Lieferketten steigen deutlich. Die Automatisierung wird daher noch offener und von zuneh­mender Zusammenarbeit zwischen allen Marktakteuren geprägt. Maschinen- und Anlagenbauer profitieren dabei von deutlich geringerem Aufwand im Engineering, weniger Lock-in und vor allem von optimierten Lösungen, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

„Der Paradigmenwechsel in der industriellen Automatisierung – weg von starr­en, proprietären System hin zu offenen, flexiblen Lösungen – ist schon eingeläutet. In diesem Jahr werden viele Veränderun­gen jedoch erst im Markt deutlich spürbar und sichtbar“, erklärt Steffen Winkler, Vertriebs­leitung Business Unit Automation & Electrification Solutions bei Bosch Rexroth, und ergänzt: „Der Bedarf nach alternativen Lösungen und offenen Standards wächst immens, um die Abhängigkeit von einzelnen Anbietern zu reduzieren. Gleich­zeitig ist zunehmende Offenheit auf Seiten aller Beteiligten gefragt, um in Co-Creation die besten Entwicklungen zu erzielen.“

Es bedarf also eines maximal offenen Automatisierungsbaukastens, dessen Lösungsraum durch ein möglichst großes Ökosystem aus Drittanbietern um­fassend erweitert wird. So fließt das Wissen spezialisierter Unternehmen zusammen und es entsteht Innovation, die in Form von Hard- und Software bereitgestellt wird. Anwen­dende können sich ihre Automatisier­ungslösung nach Bedarf zusammenstellen, aber auch ihre eigene Software entwickeln und die neue Welt mitgestalten.

„Für die Software-Entwicklung ist vor allem eines wichtig: Sie muss mit allen gängigen Pro­grammiersprachen und -tools möglich sein und darf nicht mehr von proprietären Systemen einzelner Anbieter abhängig sein. Nur so kann die nächste Generation von Entwickelnden für die Industrie gewonnen und die Abhängigkeit von einzel­nen Automatisierungsanbietern – insbesondere in puncto Software – reduziert werden“, erklärt Steffen Winkler.

© pixabay.com/Pexels
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Low Code/No Code: bis zu fünfmal schnellere Entwicklung

Industrielle Automatisierungslösungen werden zunehmend durch Software-Entwicklung bestimmt. In diesem Zusammenhang ist es erforderlich, noch einfacher und schneller an Lösungen zu gelangen. Der Trend geht daher in Richtung Low Code-/No Code-Plattformen. Über diese können Personen, die über wenige bis gar keine Programmierkenntnisse verfügen, ganz einfach Software generieren. Der Low-Code-Ansatz bedeutet einen Paradigmenwechsel in der industriellen Automatisierung: Die Entwicklung einfacher Anwendungen ist dadurch bis zu fünfmal schneller und liefert zudem einen fehlerfreien Code.

Auch das Engineering unterliegt einem Wandel, da Engineering-Aufgaben immer häufiger web-basiert ausgeführt werden. Die umfangreichen Installationen von Anbieter-spezifischen Softwarelösungen und deren Wartung ist heute kaum mehr zu leisten. Deshalb erfolgen bei Automatisierungssystemen wie ctrlX AUTOMATION bereits ca. 70 Prozent aller Engineering-Tätigkeiten web-basiert – 100 Prozent ist das Ziel.

Durch Offenheit unabhängig von globalen Lieferketten

Neben der zunehmend geforderten Einfachheit und neuen Freiheitsgraden auf technologischer Seite zeichnet sich aktuell auch ein verstärkter Wunsch nach Unabhängigkeit von Anbietern auf globaler Ebene ab. „Durch die Corona-Pandemie und die schwierige Beschaffungslage wurden die Schwachstellen der Globalisierung deutlich aufgezeigt. So sehen wir im Jahr 2022 einen noch größeren Trend zum Loslösen von einzelnen Lieferanten. Vermehrt werden Re-Shoring-Projekte verfolgt und wieder Multi-Sourcing-Strategien umgesetzt – oft gezwungenermaßen, da einige Anbieter bereits lieferunfähig geworden sind. Jetzt zeigt sich besonders, wie wichtig ein offenes Automatisierungssystem ist, das auf allen Ebenen Drittanbieter zulässt und somit sogar kurzfristig dringend notwendige Alternativen eröffnet“, erklärt Steffen Winkler.

Nachhaltigkeit und langfristige Verfügbarkeit

Ein weiterer Megatrend ist das Thema Nachhaltigkeit. Das trifft auch auf Lösungen in der Automatisierungsbranche zu. Hier muss die langfristige Verfügbarkeit von Maschinen und einzelnen Komponenten ebenso gewährleistet sein wie deren einfache Erweiterbarkeit. Eine nachhaltige Produktion berücksichtigt Faktoren wie Emissionsfreiheit und Ressourceneffizienz und muss zugleich wirtschaftlich sein. Die Nachhaltigkeit lässt sich mit moderner Automatisierungstechnik beispielsweise durch die intelligente Energieversorgung und -verteilung, gesteigerte Anlageneffizienz sowie durch sicheren Zugang zu relevanten Daten und den damit verbundenen Einsatz von Data Analytics steigern.

(Quelle: Presseinformation der Bosch Rexroth AG)

Schlagworte

AnlagenbauAutomatisierungDigitalisierungMaschinenbau

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