Wirtschaft
pixabay.com/pexels
13.02.2022

IW-Studie: Corona kostete deutsche Wirtschaft bisher 350 Mrd. Euro Wertschöpfung

IW-Studie: Corona kostete deutsche Wirtschaft bisher 350 Mrd. Euro Wertschöpfung

Seit zwei Jahren leidet die deutsche Wirtschaft mittlerweile unter den Folgen der Corona-Pandemie. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zieht nun Bilanz: 350 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung sind bisher verloren gegangen. Im ersten Quartal dieses Jahres kostet Corona möglicherweise weitere 50 Milliarden Euro. Die Erholung wird Jahre dauern.

Nach Berechnungen des IW gaben die Deutschen in den vergangenen zwei Jahren 270 Milliarden Euro weniger für ihren Konsum aus – das sind rund 3.000 Euro pro Kopf. Außerdem investierten Unternehmen rund 60 Milliarden Euro weniger. Staatsausgaben und Exporte fingen die Wirtschaft im zweiten Jahr zumindest teilweise auf.

Ein Auf und Ab

Zu Beginn der Pandemie führten die Lockdown-Maßnahmen zu Problemen bei Produktionsprozessen und störten Lieferungen im In- und Ausland. Hinzu kamen Kosten durch eingeschränkte Konsummöglichkeiten und vorsichtige Kunden. Im zweiten Quartal 2020 sackte das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) verglichen mit dem Vorjahr um 11% ab.

Im weiteren Verlauf der Pandemie sorgten zwischenzeitlich gesunkene Infektionszahlen immer wieder für Hoffnung auf eine dauerhafte Erholung. Die wurde jedoch durch erneute Infektionswellen getrübt. Im zweiten Corona-Jahr waren Probleme bei Lieferketten entscheidend: Fehlende Bauteile machten besonders der Automobilindustrie zu schaffen, die Produktionslücke in der gesamten Industrie wuchs wieder auf 7,5% an.

© Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
© Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Kräftiges Wachstum benötigt

Obwohl Staatsausgaben und die Erholung im Außenhandel die Verluste abschwächten, wird es voraussichtlich auch in den kommenden Monaten zu Einbußen kommen. Allein im ersten Quartal 2022 könnte sich die Corona-Bilanz um weitere 50 Milliarden Euro verschlechtern.

Die Omikron-Variante des Virus gibt allerdings auch Grund zur Hoffnung, meint IW-Ökonom Michael Grömling: „Sollten wir in diesem Jahr in die endemische Phase eintreten, dürfte es wieder bergauf gehen. In den nächsten Jahren braucht es ein kräftiges Wachstum, um die bislang aufgelaufenen Einbußen wieder wettzumachen.“

(Quelle: Presseinformation des IW)

Schlagworte

BIPBruttoinlandsproduktExportHandelLieferkettenProduktionWachstumWarenWertschöpfungWirtschaft

Verwandte Artikel

11.12.2025

Ergebnisse der DMB Mittelstands-Umfrage „Impulse 2026“

Die jährliche Mitgliederbefragung „Impulse 2026“ des Deutschen Mittelstands-Bunds (DMB) zeigt die Unzufriedenheit der Unternehmer mit der Regierung, aber auch einen Hoffn...

Bürokratie Energiepreise Koalition Mittelstand Regierung Trendwende Umfrage Unternehmen Wachstum Wirtschaftspolitik
Mehr erfahren
08.12.2025

German Edge Cloud tritt dem ZVEI bei

Die German Edge Cloud (GEC) ist neues Mitglied im ZVEI. Gemeinsam mit anderen Mitgliedern will sie Industrial AI, sichere Datenräume und interoperable Architekturen voran...

Automatisierung Datenräume Digitalisierung Industrielle Wertschöpfung KI Wertschöpfung
Mehr erfahren
Neue Doppelspitze: Michael Paul (links) und Felix Kleinert
07.12.2025

Michael Paul neuer CFO

Michael Paul wird zum 1. Januar 2026 die Funktion des Chief Financial Officer (CFO) bei der Weber Schraubautomaten GmbH übernehmen.

Automatisierung Management Schrauben Schraubtechnik Unternehmensführung Wachstum Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Fraunhofer-Präsident Holger Hanselka (2.v.r.) begrüßt Bundeskanzler Friedrich Merz (l.) während des Besuchs am Fraunhofer IOF.
05.12.2025

Bundeskanzler zu Gast am Fraunhofer IOF

Bundeskanzler Friedrich Merz hat im Rahmen seines Antrittsbesuches in Thüringen am 02.12.2025 das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Jena be...

Bundesregierung Forschung Innovationskraft Quantencomputer Quantenkommunikation Quantentechnologie Wertschöpfung Wettbewerb
Mehr erfahren
01.12.2025

Kreislaufwirtschaft: 5 Handlungsfelder für Unternehmen

Die Kreislaufwirtschaft ist der Schlüssel zu nachhaltigem Wirtschaften und Ressourcenschonung. Die Vision „Zero Waste“ setzt auf ein konsequentes Wertstoffmanagement und...

Kreislaufwirtschaft Ressourcen Ressourcenschonung Rezyklate Wertschöpfungskette Wertstoffe Whitepaper Wirtschaft Zero Waste Zirkuläre Wertschöpfung
Mehr erfahren