Neubau für praxisnahe und zukunftsorientierte Lehre am KIT
Den vollständigen Prozess von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt erleben Studierende und Lehrende aus Maschinenbau sowie Elektrotechnik und Informationstechnik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) künftig im Lern- und Anwendungszentrum Mechatronik (LAZ). Ab voraussichtlich 2023 wird das LAZ neben neuartigen Lehrkonzepten auch ein verbessertes Raumangebot für studentisches Lernen und Arbeiten sowie eine projektorientierte Infrastruktur, etwa eine studentische Werkstatt, bieten. Am 15. November 2021 hat das KIT gemeinsam mit Gästen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft die Grundsteinlegung gefeiert. Nach seiner Fertigstellung können die Studierenden im LAZ ihre Ideen in moderner Lern- und Lehrumgebung sowie zeitgemäßer Infrastruktur entwickeln und umsetzen. So können sie beispielsweise ihr Produkt an modernsten digitalisierten Werkzeugmaschinen und mit aktuellster Software konstruieren und erproben.
„Der künftige Neubau für das Lern- und Anwendungszentrum fügt sich perfekt in die Struktur an der östlichen Kaiserstraße zwischen den bestehenden Instituten ein. Eine große Verglasung zur Kaiserstraße hin bringt Licht in das Untergeschoss und lässt Einblicke der Bürgerinnen und Bürger in das Gebäude zu. Der Neubau präsentiert sich so als wichtiges Bindeglied zwischen dem KIT und der Gesellschaft“, sagt Finanzstaatssekretärin Gisela Splett.
„Der Neubau des Lern- und Anwendungszentrum Mechatronik ermöglicht die Begleitung der Produktentwicklung von der Idee bis zur Nutzung eines neuen Produkts. Dieser projektorientierte und fakultätsübergreifende Ansatz verbindet neue Lehr- und Lernkonzepte, Forschung und Innovation auf vorbildliche Weise und wird einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Studienerfolgs in den technischen und ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen leisten“, so der Ministerialdirektor im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Hans J. Reiter.
„Das neue Lern- und Anwendungszentrum Mechatronik wird Forschung, Lehre und industrielle Anwendung auf einzigartige Weise verknüpfen“, sagt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. „Mit dem LAZ erhalten unsere Studierenden in der Produktentwicklung die besondere Möglichkeit, an spannenden Forschungsprojekten teilzuhaben und ihr theoretisches Wissen an modernster Technik in die Praxis umzusetzen.“
Der Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup betont: „Mit der heutigen Grundsteinlegung öffnet sich der Campus Süd des KIT erneut bewusst in Richtung Innenstadt und zeichnet ein neues Bild des östlichen Stadteingangs am Durlacher Tor, das nunmehr für die städtebauliche Entwicklung, aber auch für die Weiterentwicklung des KIT steht. Das LAZ wird prägen: als Hingucker, Anziehungs- und Orientierungspunkt. Diese und auch andere Bautätigkeiten Karlsruher Forschungseinrichtungen in den vergangenen Jahren zeigen mir, dass ihnen der Standort Karlsruhe wichtig ist und sie sich mit dieser Stadt und seiner Gesellschaft verbunden fühlen.“
Von der Idee bis zum fertigen Produkt
Mit dem LAZ entsteht am KIT ein Zentrum für die Produktentwicklung, in dem Studierende auch die passenden Fertigungstechniken kennenlernen. „Ob ein Produkt gut oder schlecht konstruiert wurde, zeigt sich erst bei der Nutzung. Deshalb werden unsere Studierenden im LAZ den vollständigen Prozess – von der Idee hin zum fertigen Produkt – begleiten können“, sagt Sven Matthiesen, Professor für Gerätekonstruktion und Maschinenelemente am IPEK – Institut für Produktentwicklung des KIT, der das Nutzungskonzept im LAZ entwickelt hat. „Gut konstruieren kann nur, wer die Konsequenzen seines Handelns bezüglich der Funktion erlebt und versteht. Das ist wichtig, weil Konstruktionskompetenz im Erleben und Reflektieren des eigenen Handelns in der Konstruktion am selbst entwickelten Produkt entsteht.“
Neubau unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten: Eckdaten zum Lern- und Anwendungszentrum Mechatronik
Das LAZ ist Teil der Campusentwicklung im Masterplan 2030 des KIT, der auch eine bessere Anbindung des Campus an die Innenstadt vorsieht. Das Baufeld liegt in zentraler Lage unmittelbar an der östlichen Kaiserstraße, zwischen Berliner Platz und Durlacher Tor. Die Planung sieht zwei Gebäude vor – einen flachen, vorgelagerten Werkstattbau und ein Haupthaus mit fünf Obergeschossen. Auf einer Nutzfläche von rund 3 000 Quadratmetern finden unter anderem ein Hörsaal mit 274 Plätzen, moderne Lernflächen, eine Prototypenwerkstatt sowie neuartige Kommunikations- und Projekträume Platz. Das Gebäude erhält eine Photovoltaikanlage und wird nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) zertifiziert werden.
Das Land Baden-Württemberg ist Bauherr und investiert rund 20,4 Millionen Euro in den Neubau. Das KIT beteiligt sich mit 1,5 Millionen Euro an den Bauprojektkosten. Darüber hinaus erfolgte eine Spende der Firma SEW-EURODRIVE in Kooperation mit der KIT-Stiftung. Das Unternehmen TRUMPF Werkzeugmaschinen fördert als Sponsor das KIT zugunsten des LAZ, indem es Geld- und Sachmittel bereitstellt. Außerdem tragen mehr als 150 weitere Unterstützerinnen und Unterstützer aus der Gesellschaft, darunter insbesondere Alumni und Alumnae des KIT, aber auch viele Unternehmen und Stiftungen zur Ausstattung des Zentrums bei.
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 23 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.
(Quelle: Presseinformation des KIT – Karlsruher Institut für Technologie)
Schlagworte
FachkräftequalifizierungForschungMechatronik