Open Source Summit: Konkrete Umsetzung von Industrie 4.0 im Mittelstand
Gemeinsam aktiv werden, die Kräfte bündeln und in die Umsetzung gehen: das war das Credo des „Open Source Summit 2024“ im neuen DemoLab der IndustryFusion Foundation im bayerischen Bad Wörishofen. Die Veranstaltung richtete ihren Fokus auf die praktische Umsetzung von IndustryFusion-X, der einzigartigen Lösung zur herstellerübergreifenden Vernetzung von Anlagen in der industriellen Fertigung. Beim Gipfeltreffen der Industrie 4.0-Pragmatiker im Bereich der industriellen Digitalisierung stellten hochrangige Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft die neusten Entwicklungen in Bezug auf die Digitalisierung kleiner und mittlerer Unternehmen in den Mittelpunkt – zudem präsentierten Verbände und Mittelstandsunternehmen aktuelle Herausforderungen und neue Technologien.
Der Open Source Summit 2024 der IndustryFusion Foundation stand unter dem Motto „Kräfte bündeln und gemeinsam in die Umsetzung gehen“ und rückte dabei die Herausforderungen und Chancen einer Digitalisierung der Produktion von kleinen und mittleren Unternehmen in den Mittelpunkt. Rund 100 Gäste aus Politik, Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft nutzten die Gelegenheit sich bei diesem Gipfeltreffen auszutauschen und aktuellste Erkenntnisse zu gewinnen, wie der Mittelstand den Sprung in die digitale Fertigung meistern kann. „Es ist wichtig, dass wir die Kräfte bündeln, um gemeinsam in die Umsetzung zu gehen. Mit unseren Partnern setzen wir Industrie 4.0 ganz pragmatisch um“, betonte Igor Mikulina, Präsident des Stiftungsrats der IndustryFusion Foundation bei der Eröffnung der Veranstaltung. Bernhard Pohl, Mitglied des Bayerischen Landtags schlug in seinem Grußwort in die gleiche Kerbe. Der Mittelstand – „Motor der Wirtschaft“ – müsse sich vernetzen: „Um den Wohlstand zu erhalten, ist es notwendig die Produktivität maßgeblich zu erhöhen, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.“
IndustryFusion-X: Die Vernetzungslösung für insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen
Um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, spielt die Digitalisierung von Unternehmen eine zentrale Rolle. Praktische Umsetzungen von Industrie 4.0 insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen sind bis heute jedoch rar – Umsetzungen selbst in größeren Produktionsbetrieben sind heute durch Insellösungen geprägt, die für den jeweiligen Anwendungsfall maßgeschneidert wurden. Um gemeinsam die Potentiale einer Digitalisierung in der Produktion zu heben, hat ein Zusammenschluss mittelständischer Unternehmen aus der metallverarbeitenden Branche 2020 begonnen, die standardisierte und herstellerübergreifende Open-Source-Vernetzungslösung IndustryFusion-X auf den Weg zu bringen: Auf deren Grundlage können Fabrikbetreiber ihre Fertigung vernetzen, Maschinen und Anlagenbauer ihre Produkte digitalisieren und Anbieter von digitalen Services ihre Dienstleistungen über eine standardisierte Plattform anbieten. Eine einfache Implementierung ist zentraler Bestandteil der Lösung: Nur dann werden Unternehmen jeder Größe – also explizit auch kleine und mittlere Unternehmen – befähigt, Fertigung und Produkte intelligent zu digitalisieren und die Vorteile einer Vernetzung des Shopfloors für sich zu erschließen. Wie die Umsetzung konkret erfolgen kann, präsentierte die IndustryFusion Foundation gemeinsam mit ihren Partnern, wie Dell und Monitor ERP beim diesjährigen Open Source Summit.
Starke IT-Partner engagieren sich für eine konkrete Umsetzung
„Das System mit integriertem IF Process Data Twin bietet bereits die wichtigsten Grundlagen für den Marketlaunch erster IndustryFusion Enterprise-Versionen. Und daran arbeiten wir auf vielen Ebenen“, erklärte Fabio Oettl, CEO der IndustryFusion Foundation. Die starken IT-Partner der Stiftung wie Intel, IONOS, SUSE und Dell, stellten beim Open Source Summit konkret vor, welchen entscheidenden Beitrag sie für die Schaffung des herstellerübergreifenden Datenraums IF-X im Zusammenspiel leisten. Wie die Lösung besonders einfach mit Hilfe des IndustryFusion Process Data Twin in eine industrielle Produktion implementiert werden kann, veranschaulichten Prof. Dr.-Ing. Johannes Schilp vom Fraunhofer IGCV und Dr. Marcel Wagner von Intel Deutschland. So erlaubt die Lösung Unternehmen jeder Größe, Fertigung und Produkte intelligent zu digitalisieren. „Wir haben uns dafür entschieden, dass wir in Europa keine großen Megakonzerne wollen, sondern wir wollen den Mittelstand beibehalten. Damit dies funktioniert, müssen wir uns in Europa auf gemeinsame Werte einigen, die für den gesamten Mittelstand gelten“, so Rainer Sträter von IONOS. Hierzu erläuterte er, wie digitale Innovationen an den bestehenden Datenschutzregeln mit Gaia-X ausgerichtet werden. Wegweisende Lösungen für die sichere Verarbeitung von Workloads in Rechenzentren, der Cloud und im Edge-Bereich präsentierte Jens Gero-Boehm von SUSE. Dank Fertigungsdaten und CO2-Tracking können Optimierungspotentiale schnell identifiziert werden, wie André Ehrhard von Monitor ERP System berichtete. Christian Scharrer von Dell betonte: „Nicht jeder Mittelständler hat Expertise bei der IT-Sicherheit. Wir unterstützen die Unternehmen, um die Infrastruktur zu vereinfachen und sie sicher zu machen“.
Mehrwerte im neuen 4.0 DemoLab der IndustryFusion Foundation live erleben
Neben den IT-Partnern zeigten zudem Maschinenhersteller, Softwareentwickler und Banking-Partner wie Sopra Steria, wie auf dieser Grundlage bereits an neuen Geschäftsmodellen und konkreten Mehrwertszenarien gearbeitet wird. Die Vorteile, welche das neuste Release der Vernetzungslösung für eine herstellerübergreifend vernetzte Fertigung in der Anwendung bietet, konnten die Veranstaltungsteilnehmer im neuen Industrie 4.0 DemoLab der IndustryFusion Foundation zudem live erleben. Bei der abschließenden Podiumsdiskussion „Gemeinsam stärker – Digitalisierung initiativenübergreifend gestalten“ wurde unter anderem darüber diskutiert, wie sich die IndustryFusion Foundation von anderen Organisationen abgrenzt und welche Herausforderungen im Bereich Digitalisierung auch zukünftig folgen. Diese zukünftigen Herausforderungen, Chancen und Lösungen werden Thema des Open Source Summit 2025 der IndustryFusion Foundation sein, welcher am 14. und 15. Mai nächsten Jahres stattfinden wird.
Unterstützt wurde die Veranstaltung unter anderem von IT-Unternehmen wie Intel, SUSE, Dell, IONOS, Monitor ERP oder Sopra Steria sowie vom TÜV Süd, von Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung wie der Universität Augsburg, dem Fraunhofer IGCV Augsburg oder dem KI-Produktionsnetzwerk Augsburg. Zu den Supportern zählen auch wichtige Cluster wie beispielsweise der DVS– Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren, das Lab Network Industrie 4.0 (LNI 4.0), die Fachmesse SCHWEISSEN & SCHNEIDEN (Messe Essen) sowie die Bayerische Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mbH (Bayern Innovativ).
Hinter der IndustryFusion Foundation steht der im bayerischen Bad Wörishofen ansässige Industrieverband Industry Business Network 4.0 e. V. mit aktuell rund 50 Mitgliedsunternehmen (www.industry-business-network.org)
(Quelle: Presseinformation der IndustryFusion Foundation, Autor: Alexander Funk)
Schlagworte
DigitalisierungIndustrie 4.0KMUMaschinenherstellerMittelstandOpen-Source-VernetzungSoftwareSoftwareentwicklerWettbewerbsfähigkeitWirtschaftsstandort Deutschland