Richtlinienentwurf: Grundlagen und Durchführung einer Schadensanalyse
Die neue Richtlinie VDI 3822 gibt einen Leitfaden, um Erfahrungen aus Schadensanalysen systematisch auszuwerten und zugänglich zu machen. Die Richtlinie erscheint im August 2020 als Entwurf, die Einspruchsfrist endet am 31.01.2021.
Trotz sorgfältiger Konstruktion und Fertigung sowie eingehender Erprobung gelingt es auch bei Einhalten der vorgesehenen Betriebsweise nicht immer, Fehler und Schäden zu vermeiden. Schadensfälle verursachen wirtschaftliche Verluste durch Produktionsausfall, Folgeschäden sowie Reparaturmaßnahmen und können darüber hinaus Menschen gefährden. Schadensanalysen führen zu Verbesserungen bei der Werkstoffentwicklung, der Werkstoffauswahl, der Konstruktion, der Fertigung und der Betriebsweise. Die gewonnenen Erkenntnisse können sofort in die Qualitätssicherung eingehen und der Schadensprävention dienen. Schadensanalysen helfen außerdem dabei, für ein technisches Erzeugnis ein Optimum aus Werkstoff-, Konstruktions-, Fertigungs- und Bauteileigenschaften unter Kostengesichtspunkten zu finden.
Erstmals definiert die überarbeitete Version der Richtlinie VDI 3822 den Begriff „Fehler“, die bei Konstruktion, Herstellung und im Betrieb vorkommen können. Darüber hinaus liefert die Richtlinie eine Anleitung zur systematischen Vorgehensweise bei der Schadensanalyse, um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse verschiedener Untersuchungsstellen zu gewährleisten. VDI 3822 weist zudem auf die Erfordernis einer nachvollziehbaren Dokumentation hin.
Ziel der Richtlinie VDI 3822 ist es, Schadensarten an Produkten aus metallischen und polymeren Werkstoffen einheitlich zu benennen und zu beschreiben. Die Unterblätter der Richtlinie zu Bauteilen aus Metall, Kunststoff und Elastomer sind daher immer im Zusammenhang mit diesem Grundlagenblatt zu verwenden.
Fachlicher Ansprechpartner im VDI:
Dr.-Ing. Hans-Jürgen Schäfer
VDI-Gesellschaft Materials Engineering (GME)
Telefon: +49 211 6214-254
E-Mail: gme@vdi.de
Herausgeber der VDI 3822 „Schadensanalyse – Grundlagen und Durchführung einer Schadensanalyse“ ist die VDI-Gesellschaft Materials Engineering (GME).
Die Richtlinie VDI 3822 erscheint im August 2020 als Entwurf und kann zum Preis von EUR 66,63 beim Beuth Verlag (Tel.: +49 30 2601-2260) bestellt werden. Onlinebestellungen sind unter www.vdi.de/3822 oder www.beuth.de möglich. VDI-Mitglieder erhalten 10 Prozent Preisvorteil auf alle VDI-Richtlinien.
Die Möglichkeit zur Mitgestaltung der Richtlinien durch Stellungnahmen bestehen durch Nutzung des elektronischen Einspruchsportals oder durch schriftliche Mitteilung an die herausgebende Gesellschaft (gme@vdi.de). Die Einspruchsfrist endet am 31.01.2021. VDI-Richtlinien können in vielen öffentlichen Auslegestellen kostenfrei eingesehen werden.
(Quelle: Presseinformation des VDI – Verein Deutscher Ingenieure e. V.)
Schlagworte
HerstellungKonstruktionMetallische WerkstoffePolymere WerkstoffeQualitätssicherungRegelwerkeSchadensanalyse