Sonderprogramm fördert die überbetriebliche Ausbildung
Die konzeptionelle Ausgestaltung überbetrieblicher Ausbildungskurse bleibt – gerade auch in Corona-Zeiten – von hoher Bedeutung. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert zu diesem Zweck mit dem vom BIBB durchgeführten Sonderprogramm „ÜBS-Digitalisierung“ neue Projekte. Die Überbetrieblichen Berufsbildungsstätten (ÜBS) können ihre Projektideen beim BIBB einreichen. Die nächste Antragsfrist ist der 30. Juni 2020.
Aufgrund der Erfahrungen mit der Corona-Pandemie kommt digitalen Lernangeboten ein noch höherer Stellenwert zu. Auch für den Lehrbetrieb von Überbetrieblichen Berufsbildungsstätten gibt es einige Online-Angebote, die in der ÜBS-Förderung entwickelt wurden und bundesweit genutzt werden können. Zeitgleich müssen in den Bildungsstätten digitale Technologien beschafft, Lernszenarien modernisiert und das Bildungspersonal qualifiziert werden, um neue Technologien gewinnbringend in die Ausbildungskurse zu integrieren.
Für eine qualitativ hochwertige Ausbildung in Deutschland sind die überbetrieblichen Bildungsstätten (ÜBS) von essentieller Bedeutung. Durch ihre Angebote in der überbetrieblichen ergänzenden Ausbildung (ÜBA) unterstützen sie insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bei der Qualifizierung ihrer Fachkräfte. Die ÜBS übernehmen Teile der Praxisausbildung in verschiedenen Branchen, insbesondere im Handwerk oder der Bauwirtschaft. Sie bieten Präsenzangebote, in denen sie fachspezifische Kompetenzen vermitteln und Fertigkeiten trainieren.
Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus mussten die ÜBS ihren Lehrbetrieb von Mitte März bis Anfang Mai 2020 bundesweit einstellen. Seitdem nehmen die ÜBS in allen Bundesländern ihr Lehrgangsangebot sukzessive und unter Berücksichtigung geltender Hygiene- und Abstandsregelungen wieder auf. Damit das Ausbildungssystem weiterhin gut funktioniert, kommt dem bundesweiten Netz von überbetrieblichen Bildungs- und Kompetenzzentren sowohl in als auch nach der Corona-Krise eine wesentliche Bedeutung als Ausbildungsgestalter zu. Einen Beitrag dazu können digitale Lernangebote leisten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert sowohl die Weiterentwicklung von ÜBS zu Kompetenzzentren als auch Pilotprojekte, in denen Ausbildungskurse digital angereichert und z. B. Online-Lernmodule entwickelt werden.
Bestehende Online-Angebote für ÜBS
Online-Module oder auch webbasierte Lernplattformen, die bereits mit BMBF-Förderung entwickelt wurden, stehen ÜBS bundesweit offen und können sie darin unterstützen, Lehrgänge digital durchzuführen. In der Regel machen die Angebote eine tutorielle Betreuung durch die Ausbilderinnen und Ausbilder erforderlich. Es bestehen Lernangebote für Auszubildende und Ausbildungspersonal.
Mit dem Sonderprogramm ÜBS-Digitalisierung werden die ÜBS unterstützt werden, die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) entsprechend der mit Digitalisierung verbundenen Anforderungen an die Qualifizierung der Fachkräfte anzupassen. Das bedeutet, dass sie im Rahmen der Förderung ihre berufspädagogischen Konzepte mit Blick auf digitale Anforderungen fortentwickeln, Prozesse neugestalten, Lernszenarien anpassen sowie in die Qualifizierung des Bildungspersonal investieren können.
Um neue, innovativere Technologien in der ÜBA zu implementieren, werden Konzeptentwicklungsprojekten gefördert, in denen didaktisch-methodische Konzepte für den Einsatz zukunftsweisender Technologien erstellt werden.
Mit der Förderung von Pilotprojekten werden Gestaltungsmöglichkeiten für Lehr/-Lernprozesse für die ÜBA herausgearbeitet, die auf den digitalen Entwicklungen in den betrachteten Berufen basieren.
Weitere Informationen zur Förderung finden Sie im Internetauftritt des BIBB.
Im Internetauftritt des BMBF finden Sie außerdem eine Übersicht zu Unterstützungs- und Flexibilisierungsmöglichkeiten für ÜBS.
(Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung – BIBB)
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