Wirtschaft
© pixabay.com/kalhh
23.05.2020

Sonderprogramm fördert die überbetriebliche Ausbildung

Sonderprogramm fördert die überbetriebliche Ausbildung

Die konzeptionelle Ausgestaltung überbetrieblicher Ausbildungskurse bleibt – gerade auch in Corona-Zeiten – von hoher Bedeutung. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert zu diesem Zweck mit dem vom BIBB durchgeführten Sonderprogramm „ÜBS-Digitalisierung“ neue Projekte. Die Überbetrieblichen Berufsbildungsstätten (ÜBS) können ihre Projektideen beim BIBB einreichen. Die nächste Antragsfrist ist der 30. Juni 2020.

Aufgrund der Erfahrungen mit der Corona-Pandemie kommt digitalen Lernangeboten ein noch höherer Stellenwert zu. Auch für den Lehrbetrieb von Überbetrieblichen Berufsbildungsstätten gibt es einige Online-Angebote, die in der ÜBS-Förderung entwickelt wurden und bundesweit genutzt werden können. Zeitgleich müssen in den Bildungsstätten digitale Technologien beschafft, Lernszenarien modernisiert und das Bildungspersonal qualifiziert werden, um neue Technologien gewinnbringend in die Ausbildungskurse zu integrieren.

Für eine qualitativ hochwertige Ausbildung in Deutschland sind die überbetrieblichen Bildungsstätten (ÜBS) von essentieller Bedeutung. Durch ihre Angebote in der überbetrieblichen ergänzenden Ausbildung (ÜBA) unterstützen sie insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bei der Qualifizierung ihrer Fachkräfte. Die ÜBS übernehmen Teile der Praxisausbildung in verschiedenen Branchen, insbesondere im Handwerk oder der Bauwirtschaft. Sie bieten Präsenzangebote, in denen sie fachspezifische Kompetenzen vermitteln und Fertigkeiten trainieren.

Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus mussten die ÜBS ihren Lehrbetrieb von Mitte März bis Anfang Mai 2020 bundesweit einstellen. Seitdem nehmen die ÜBS in allen Bundesländern ihr Lehrgangsangebot sukzessive und unter Berücksichtigung geltender Hygiene- und Abstandsregelungen wieder auf. Damit das Ausbildungssystem weiterhin gut funktioniert, kommt dem bundesweiten Netz von überbetrieblichen Bildungs- und Kompetenzzentren sowohl in als auch nach der Corona-Krise eine wesentliche Bedeutung als Ausbildungsgestalter zu. Einen Beitrag dazu können digitale Lernangebote leisten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert sowohl die Weiterentwicklung von ÜBS zu Kompetenzzentren als auch Pilotprojekte, in denen Ausbildungskurse digital angereichert und z. B. Online-Lernmodule entwickelt werden.

Bestehende Online-Angebote für ÜBS

Online-Module oder auch webbasierte Lernplattformen, die bereits mit BMBF-Förderung entwickelt wurden, stehen ÜBS bundesweit offen und können sie darin unterstützen, Lehrgänge digital durchzuführen. In der Regel machen die Angebote eine tutorielle Betreuung durch die Ausbilderinnen und Ausbilder erforderlich. Es bestehen Lernangebote für Auszubildende und Ausbildungspersonal.

Mit dem Sonderprogramm ÜBS-Digitalisierung werden die ÜBS unterstützt werden, die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) entsprechend der mit Digitalisierung verbundenen Anforderungen an die Qualifizierung der Fachkräfte anzupassen. Das bedeutet, dass sie im Rahmen der Förderung ihre berufspädagogischen Konzepte mit Blick auf digitale Anforderungen fortentwickeln, Prozesse neugestalten, Lernszenarien anpassen sowie in die Qualifizierung des Bildungspersonal investieren können.

Um neue, innovativere Technologien in der ÜBA zu implementieren, werden Konzeptentwicklungsprojekten gefördert, in denen didaktisch-methodische Konzepte für den Einsatz zukunftsweisender Technologien erstellt werden.

Mit der Förderung von Pilotprojekten werden Gestaltungsmöglichkeiten für Lehr/-Lernprozesse für die ÜBA herausgearbeitet, die auf den digitalen Entwicklungen in den betrachteten Berufen basieren.

Weitere Informationen zur Förderung finden Sie im Internetauftritt des BIBB.

Im Internetauftritt des BMBF finden Sie außerdem eine Übersicht zu Unterstützungs- und Flexibilisierungsmöglichkeiten für ÜBS.

(Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung – BIBB)

Schlagworte

AusbildungCorona-HilfeCorona-KriseFachkräftequalifizierungLehreLernen

Verwandte Artikel

10.11.2024

Lücke zwischen Bewerber- und Stellenmeldungen ist kleiner geworden

Auch im Beratungsjahr 2023/24 waren mehr Ausbildungsstellen gemeldet als Bewerber. Doch die Lücke ist kleiner geworden, denn die Bewerberzahl ist gestiegen und die Stelle...

Arbeitsmarkt Fachkräftemangel Fachkräftequalifizierung
Mehr erfahren
Kurs nach der Richtlinie DVS 2212-1 am SKZ.
20.10.2024

Qualifizierung von Kunststoffschweißern am SKZ

Der DVS hat die Richtlinie DVS 2212-1 überarbeitet und neue Prüfgruppen zur Qualifizierung von Kunststoffschweißern veröffentlicht. Das SKZ hat dies bereits in die Tat um...

Fachkräftequalifizierung Kunststoffe Kunststoffschweißen Kunststoffschweißer Schweißtechnik
Mehr erfahren
08.10.2024

Neues Regelwerk „Fachmann für Kunststofflaminieren und -kleben“

Der DVS hat eine neue Richtlinie DVS 2213-1 „Fachmann für Kunststofflaminieren und -kleben“ samt Prüfungsordnung veröffentlicht.

Apparatebau Behälterbau Bootsbau Fachkräftequalifizierung Fahrzeugbau Faserverbundwerkstoffe Kanalbau Kunststoffe Kunststoffkleben Kunststofflaminieren Rohrleitungsbau Rotorblattbau
Mehr erfahren
Integration alternativer Antriebsarten in die Berufsschulausbildung im Bereich Kraftfahrzeugmechatronik.
05.10.2024

TÜV SÜD Akademie schult Berufsschullehrkräfte in Gasantrieben

Auszubildende im Bereich Kraftfahrzeugmechatronik spezialisieren sich auf Hochvolttechnik sowie auf Gas- bzw. Wasserstoffantriebssysteme.

Antriebstechnik DGUV FBHM-099 Fachkräftequalifizierung Fachkräftesicherung Gasantrieb Mechatronik Wasserstofftechnik
Mehr erfahren
28.09.2024

Kampagne setzt Zeichen für Zukunft der dualen Ausbildung

Die DIHK verlängert ihre Außenwerbung für die duale Ausbildung. Die Kampagne „Jetzt #Könnenlernen – Ausbildung macht mehr aus uns“ unterstreicht die wichtige Rolle der be...

Arbeitsmarkt Duale Ausbildung Fachkräftemangel Fachkräftequalifizierung
Mehr erfahren