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29.05.2023

Umfrage: Chinas Angriff auf Taiwan könnte deutsche Wirtschaft schwer treffen

Umfrage: Chinas Angriff auf Taiwan könnte deutsche Wirtschaft schwer treffen

Was bedeutet ein Angriff Chinas auf Taiwan für deutsche Unternehmen? Können die Ziele des europäischen Chip-Gesetzes erreicht werden? Die auf Lieferketten spezialisierte Kloepfel Consulting hat dazu 104 Manager mittelständischer Unternehmen stichprobenartig befragt. 

Die Online-Umfrage, die vom 15. April bis zum 17. Mai 2023 stattfand, liefert Einblicke, um die möglichen Auswirkungen eines solchen Angriffs auf deutsche Unternehmen besser zu verstehen. Die Umfrageergebnisse zeigen eine klare Tendenz hinsichtlich der Bedeutung von Handelsbeziehungen mit China und Taiwan sowie der Abhängigkeit von elektronischen Komponenten und potenziellen Auswirkungen auf die Lieferketten.

Mehrheit stuft Handelsbeziehungen mit China als wichtig ein

Handelsbeziehungen mit China werden von der Mehrheit der Unternehmen als wichtig bis sehr wichtig eingestuft. Laut der Umfrage halten 79 % der Befragten diese Beziehungen für bedeutend, während nur 14 % angaben, dass sie weniger wichtig seien. Für 7 % der Unternehmen haben die Handelsbeziehungen mit China keine Relevanz.

Handelsbeziehungen mit Taiwan für die Hälfte von hoher Bedeutung

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Handelsbeziehungen mit Taiwan. Etwa die Hälfte der Unternehmen, konkret 52 %, betrachten diese Beziehungen als von hoher bis sehr hoher Bedeutung. Für 30 % der Befragten sind sie weniger wichtig, während 18 % angaben, dass diese Beziehungen für ihr Unternehmen keine Rolle spielen.

Konflikt zwischen China und Taiwan: Unternehmen befürchten schwerwiegende Auswirkungen auf Lieferketten

Die Umfrageergebnisse verdeutlichen auch, dass ein Krieg zwischen China und Taiwan erhebliche Auswirkungen auf die Lieferketten der Unternehmen haben würde. 78 % der Befragten gehen davon aus, dass eine solche Unterbrechung ihre Lieferketten stark bis sehr stark beeinträchtigen würde. Lediglich 15 % erwarten nur geringfügige Auswirkungen, während 7 % angaben, dass ihre Lieferketten überhaupt nicht betroffen wären. 

Marc Kloepfel, CEO der Kloepfel Group, erklärt: „Um die Auswirkungen eines Konflikts zwischen China und Taiwan auf Lieferketten zu mildern, müssen Unternehmen alternative Lieferquellen sondieren. Geographische Diversifizierung der Lieferketten, Identifizierung von Backup-Lieferanten sowie eine Neubewertung von Make-or-Buy-Strategien können dazu beitragen, die Auswirkungen einer Unterbrechung zu minimieren und die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen zu stärken.“

Elektronische Komponenten wie Halbleiter für die meisten Unternehmen wichtig

64 % der Befragten gaben an, dass elektronische Komponenten wie Halbleiter für ihr Unternehmen wichtig bis sehr wichtig sind. Für 19 % der Unternehmen sind sie weniger wichtig, während 17 % angaben, dass sie für ihr Unternehmen unbedeutend sind.

60 Prozent fürchten erhebliche Lieferengpässe von elektronischen Komponenten aus Taiwan

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass eine Unterbrechung der Lieferkette von elektronischen Komponenten aus Taiwan für 60 % der Unternehmen eine starke bis sehr starke Beeinträchtigung bedeuten würde. Für 23 % wäre die Auswirkung geringfügig, während 17 % angeben, dass ihr Unternehmen überhaupt nicht betroffen wäre.

Duran Sarikaya, Geschäftsführer Kloepfel Consulting, sagt dazu: „Unternehmen sollten in Technologiepartnerschaften und Kooperationen investieren, um ihre Innovationsfähigkeit im Bereich elektronischer Komponenten zu stärken. Durch den Austausch von Know-how und die Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten und Start-ups können neue Lösungen entwickelt und innovative Produkte auf den Markt gebracht werden.“

Europa und China dominieren als Hauptlieferanten elektronischer Komponenten für Unternehmen

Die Umfrage zeigt zudem, dass Europa und China die Hauptbezugsquellen für elektronische Komponenten der Unternehmen sind. 65 Prozent der befragten Unternehmen beziehen diese Komponenten aus Europa, gefolgt von China mit 63 %. Taiwan liegt mit 44 % auf dem dritten Platz. 33 % der Unternehmen beziehen Komponenten aus den USA, während 29 % aus Japan beziehen. Südkorea steht mit 23 Prozent ebenfalls auf der Liste der Bezugsquellen. Für 15 % der Unternehmen stammt der Bezug aus anderen Gebieten. Es ist anzumerken, dass 26 Prozent der Unternehmen angaben, keine elektronischen Komponenten zu beziehen. Bei dieser Frage waren Mehrfachantworten möglich. 

Die Bezugsquelle Europa schließt nicht aus, dass Vorprodukte trotzdem aus China und Taiwan stammen. Es stimmt hingegen zuversichtlich, dass die Elektronikbeschaffung bereits über mehrere Länder verteilt ist. Das suggeriert einen gewissen Spielraum für eine geographische Verlagerung weg von China und Taiwan.

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Zweifel an Erreichung der Ziele des europäischen Chip-Gesetzes

Abschließend liefert die Umfrage Einschätzungen zur Erreichung der Ziele des europäischen Chip-Gesetzes. Laut der Umfrage sind 25 % der Teilnehmer der Meinung, dass die Ziele des europäischen Chip-Gesetzes erreicht werden können, jedoch nicht ohne Herausforderungen. 33 Prozent der Befragten gaben an, unentschlossen zu sein, während 20 Prozent skeptisch sind und nicht glauben, dass die Ziele erreicht werden können. 22 % haben zu diesem Thema keine Meinung.

Beteiligte Branchen

Die Teilnehmerstruktur der Umfrage umfasste Vertreter aus verschiedenen Branchen und Unternehmen bis 500 Millionen Euro Jahresumsatz.

Die größte Gruppe stellte der Maschinen- und Anlagenbau mit einem Anteil von 30 Prozent dar, gefolgt von der Elektroindustrie und dem Handel mit jeweils 10 %. Die Automotive-Branche nahm einen Anteil von 9 % ein, während der Bereich Health Care und die Konsumgüterindustrie Non-Food jeweils 5 % ausmachten. Weitere vertretene Branchen waren unter anderem die Chemie, Dienstleister, Metallindustrie, Baugewerbe, Sonderfahrzeugbau, IT, Konsumgüterindustrie Food, Möbelindustrie und Pharma, von denen jede einen Anteil von 4 % oder weniger hatte. Etwa 10 % der Teilnehmer gehörten zu anderen Branchen.

(Quelle: Pressemeldung von Kloepfel Consulting)

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