Wie EWM Teil des Abenteuers wurde
Um ein Abenteuer dieser Dimension zu meistern, benötigten die beiden Abenteurer Unterstützer und Sponsoren. Den Hoepners war bei den ersten Konstruktionsplänen für das Fahrzeug schnell klar geworden, dass dafür ein professionelles und leistungsstarkes Schweißgerät notwendig sein würde. „Als wir uns nach einem Sponsor im Bereich der Schweißtechnik umgesehen haben, kamen eigentlich nur EWM und ein großer Mitbewerber des Unternehmens in Frage“, erinnert sich Paul Hoepner. Weil EWM die bessere Onlinedokumentation hat, in den sozialen Medien sehr präsent ist und weil die Brüder meinten, dass das Unternehmen in der Lage sei, sie als Anfänger an die komplexe Materie des Schweißens heranzuführen, entschieden sie sich für EWM als Partner für ihr Projekt. „Wir hatten sofort das Gefühl, nicht nur ein professionelles Gerät zu bekommen, sondern auch auf geballtes Schweiß-Know-how zurückgreifen zu können. Denn von EWM kam zusätzlich das Angebot, dass wir zum Gerät eine zweitägige Schulung erhalten und sie uns jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das hat uns letztlich überzeugt“, sagt Hoepner. EWM stellte den Zwillingen das WIG-Schweißgerät Tetrix 351 AC/DC Comfort 2.0 puls zur Verfügung. Damit können die beiden bis zu einer Stromstärke von 350 Ampere schweißen und sind somit in der Lage, auch dicke Aluminiumbauteile zu verbinden – ideal für ihre Anforderungen.
Schweißen lernen in nur zwei Tagen – geht das?
Vor dem Start des Projekts hatten die Brüder nur wenig Erfahrung beim Schweißen von Stahl gesammelt. Ganz grob kannten sie sich also bereits mit der Materie aus. „Aluminiumschweißen, wie wir es jetzt am Fahrzeug umsetzen, ist aber eine ganz andere Hausnummer. Das ist nicht vergleichbar“, sagt Paul Hoepner. Daher sei es unbedingt notwendig gewesen, dass die beiden eine Schulung auf diesem Anwendungs-gebiet erhalten, um auch die vielen verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten des Tetrix-Geräts entsprechend nutzen zu können.
Durch Ausprobieren entsteht das „Urmel-Museum“
Die Tage nach der Schulung experimentierten die Brüder viel mit dem Gerät herum, Learning by Doing. Bevor sie die eigentliche Schweißnaht am Fahrzeug schweißten, wurde mit ähnlichen Bauteilen getestet, ob die geplante Verbindung in der Praxis umsetzbar ist. Dementsprechend viel Aluminiumschrott hat sich in der Werkstatt der Hoepners mittlerweile angesammelt. Sie nennen es liebevoll das „Urmel-Museum“. Nach den zwei Schulungstagen hatten die Zwillinge das Gefühl, dass sie sich ans Schweißen heranwagen können. „Wenn man den Kern der Sache verstanden hat, wenn man beispielsweise eine gute von einer schlechten Schweißnaht zu unterscheiden weiß, dann traut man sich auch zu, so ein Gefährt zu bauen“, sagt Paul Hoepner. Dabei kam den beiden auch zugute, dass die Basisfunktionen des EWM-Geräts intuitiv bedienbar und auf dem graphischen Display logisch dargestellt sind. Die Hauptbedienelemente sind über Knöpfe direkt steuerbar, ohne dass sich die beiden in den Tiefen verschiedener Menüs verlieren.
Puls-Funktionen erleichtern Anfängern das Schweißen
Neben einer Vielfalt verschiedener Einstellungsmöglichkeiten war für die beiden Abenteurer vor allem das Thema Leistung wichtig. Denn es gibt verschiedene Bauteile, bei denen sie zum einen Teile aus dickem Aluminium miteinander verschweißen müssen, aber auch dickes mit sehr dünnem Aluminium. „Wir haben grundsätzlich Konstruktionsarten, die sehr schwierig zu schweißen sind. Wenn wir dicke und dünne Aluminiumteile miteinander verbinden wollen, kann es vorkommen, dass das dünne Teil wegbrennt, bevor das dicke zu schmelzen beginnt“, erklärt Hoepner. Damit solche Konstruktionen gelingen, verfügt das Schweißgerät über verschiedene Funktionen wie beispielsweise das Pulsschweißen. Mit dieser Funktion ist es den Brüdern möglich, sehr komplizierte Schweißnähte umzusetzen. „Eine weitere Anforderung war, dass wir ein Gerät brauchten, mit dem wir auch als Anfänger schweißen können. Durch die Puls-Funktionen haben wir mehr Kontrolle, weil der Schweißvorgang nicht so heiß abläuft und somit weniger die Gefahr des Verbrennens des Materials besteht“, erklärt Paul Hoepner.
Neue Konstruktionsmöglichkeiten ergeben sich
Das professionelle Schweißgerät ermöglichte es den Brüdern hin und wieder sogar, den eigentlichen Plan noch einmal neu zu überdenken. Es ergaben sich viele Konstruktionsmöglichkeiten, die überhaupt erst durch das Schweißgerät möglich wurden. „Wir haben jetzt zum Beispiel viele Bauteile verschweißt, statt sie wie ursprünglich geplant zu vernieten. Das Gefährt wird dadurch leichter und stabiler als gedacht“, berichtet Hoepner. Grundsätzlich konstruieren die Zwillinge nach dem Prinzip „Doppelt hält besser“. Wenn dann mal ein kleiner Einschluss oder eine Pore in der Naht vorhanden ist, sollte sich das nicht negativ auf die Stabilität des Fahrzeugs auswirken. Mit allen verschweißten Teilen führen sie Tests durch, um zu prüfen, ob die Verbindungen extremen Belastungen standhalten. Sie sind zuversichtlich, dass „Urmel“ ihnen in Alaska nicht auseinanderbrechen wird.
Schweißen ist wie Meditation
„Für mich ist Schweißen eine Arbeit geworden, die ich unheimlich gerne mache. Schweißen ist für mich wie Meditation“, sagt Hoepner. Der Coach von EWM lehrte die beiden bei der Schulung, dass es wichtig ist, beim Schweißen alles andere auszublenden. Tief Luft holen und nicht vergessen zu atmen. Mit allen Sinnen aufnehmen, was in dem Moment geschieht. „Das ist vermutlich die absolute Definition von Achtsamkeit“, sagt Paul Hoepner. Schweißen habe etwas sehr Befriedigendes. Man verbindet zwei Stücke miteinander und das hält dann im Optimalfall für die Ewigkeit. „Schweißen ist sicherlich etwas, das ich den Rest meines Lebens immer mal wieder machen möchte. Wer weiß, vielleicht schweiße ich mir einfach mal einen schönen Schreibtisch. Da ist das Thema Stabilität dann auch nicht so entscheidend wie bei einem Gefährt, mit dem man Alaska durchqueren will“, sagt Paul Hoepner und lacht.
(Quelle: EWM AG)
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