Die Last mit dem Schweißbrenner – eine unterschätzte Gefahr beim Schweißen
Beim Schweißen gibt es viele offensichtliche Gefahren für die Gesundheit. Dazu gehören beispielsweise beim Lichtbogenschweißen die schädliche UV-Strahlung, umherfliegende Funken und Schweißspritzer sowie Gefahren durch elektrischen Strom. Darüber hinaus gibt es noch Gefährdungen, die nicht auf den ersten Blick wahrgenommen werden, wie z.B. schädliche Rauchgase. Um all diese Gefahren zu minimieren, wurden unterschiedliche Schutzsysteme entwickelt. Die persönliche Schutzausrüstung (PSA) gehört für Schweißer zur Grundausstattung. Sie verhindert, dass Augen und Haut durch Strahlung, Schweißspritzer und Funken verletzt werden. Die Atmungsorgane der Schweißer werden durch den Einsatz von Rauchgas-Absaugbrennern, belüfteten Schweißerhelmen und Systemen zur Schweißrauchabsaugung geschützt, denn diese filtern giftigen Schweißrauch aus der Luft.
Gesundheitliche Schäden drohen jedoch auch am Bewegungsapparat. Typische Beschwerden von Schweißern sind dauerhaft verspannte Muskeln, Ermüdungserscheinungen und Rückenschmerzen. Wie können Schweißer Muskeln, Gelenke und ihre Wirbelsäule nachhaltig schützen?
Die Bedeutung der Schweißbrenner wird dabei oft unterschätzt. Ist ein Brenner unhandlich, schwer und ergonomisch wenig auf die Arbeitsabläufe beim Schweißen abgestimmt, wird die tägliche Arbeit schnell zur Last. Körperlich anspruchsvoll ist zum Beispiel das häufige Schweißen langer Nähte ohne Absetzen, bei dem gleichzeitig das schwere Schlauchpaket nachgezogen und immer wieder in die passende Position gehoben werden muss. Mindestens ebenso belastend ist das Schweißen in Überkopfpositionen. Dabei tropft das Schweißgut und das Gewicht des Brenners mit Schlauchpaket geht auf Muskeln und Rücken, die in der Folge anfangen zu brennen und zu schmerzen. Diese Überbeanspruchung kann den Bewegungsapparat langfristig deutlich beeinträchtigen. Vor allem die Rücken- und die Schultermuskulatur sind typische Problemzonen von Schweißern.
Doch auch für diese oft unterschätzte Gefahr beim Schweißen gibt es Abhilfe. Eine Lösung, die die Muskulatur entlastet und hilft, Verspannungen zu vermeiden, sind gewichtsreduzierte und ergonomisch optimierte MIG/MAG-Schweißbrenner.
Schweißbrenner-Gewicht senken
Weniger Gewicht erreicht man sehr gut über das Schlauchpaket. Spezielle gewichtsreduzierte Schlauchpakete verringern die Belastung im Vergleich zu normalen Schlauchpaketen um 30 bis 50 Prozent. Das niedrige Schlauchpaket-Gewicht darf dabei jedoch nicht auf Kosten der Leistungsfähigkeit gehen.
Werden die stromführenden Kabel im Schlauchpaket aus Leichtmetall gefertigt statt wie sonst üblich aus Kupfer, senkt dies das Gewicht deutlich, erleichtert das Schweißen und sorgt gleichzeitig auch dafür, dass Schweißbrenner und Schweißer lange leistungsfähig bleiben.
Das bestätigen Studien, die ABICOR BINZEL gemeinsam mit der sportmedizinischen Abteilung der Justus-Liebig-Universität Gießen durchgeführt hat. Dabei wurde untersucht, wie sich bei der Verwendung eines leichtgewichtigen MIG/MAG-Schweißbrenners das Belastungsempfinden und die tatsächlich gemessene Belastung des Schweißers verändert. Die Studienergebnisse zeigen klar, dass Schulter- und Armmuskulatur deutlich weniger beansprucht sind. Das reduziert auf Dauer die Beschwerden und sorgt letztlich für weniger krankheitsbedingte Ausfälle. Davon profitieren Schweißer und Unternehmen gleichermaßen.
Schweißbrenner-Ergonomie optimieren
Ist ein Schweißbrenner ergonomisch gut ausbalanciert, vereinfacht sich das Handling und das Schweißen wird entspannter. Die Schweißer müssen dann nämlich dem Gewicht von Schlauchpaket oder Brenner nicht mehr entgegenwirken. Das spart Kraft und verhindert Nackenschmerzen, weil das ständige Ausbalancieren entfällt.
Auch Länge und Griffigkeit des Handgriffs sind für eine optimale Ergonomie wichtig. Insbesondere beim Arbeiten in engen Räumen darf der Brenner-Handgriff nicht zu lang sein, da sonst zu viel Kraft nötig ist, um die Schweißposition zu verändern. Damit Schweißer ihre Position flexibel und mit wenig Ermüdungserscheinungen wechseln können, sollte der Handgriff die passende Länge haben und angenehm zu halten sein.
Auch mit der optimalen Position des Tasters am Schweißbrenner lässt sich das Schweißen einfacher gestalten. Schweißer drücken diesen Taster im Laufe ihres Arbeitstages wieder und wieder. Deshalb ist es wichtig, dass der Schweißbrenner nicht nur gut in der Hand liegt, sondern auch Abstand und Winkel von Finger und Taster optimal austariert sind. Dann brauchen die Schweißer weniger Energie, um den Taster zu erreichen und zu drücken.
Eine deutliche Entlastung für das Handgelenk der Schweißer bringt ein Kugelgelenk am Übergang zwischen Handgriff und Schlauchpaket. Es sorgt dafür, dass das Schlauchpaket direkt hinter dem Griff flexibel nach unten weggeführt wird. So wird die Hebelwirkung auf das Handgelenk kleiner. Ein weiterer Vorteil: Ein Kugelgelenk erleichtert das Pendeln beim Schweißen.
Wechselhälse für Brenner machen das Schweißen ebenfalls einfacher. Mit Brennerhälsen in verschiedenen Längen und Formen lässt sich der Brenner schnell und flexibel an unterschiedliche Schweißaufgaben anpassen. Schweißer erreichen damit auch schwer zugängliche Stellen gut, ohne ihre Position mit viel Kraftaufwand verändern zu müssen oder über einen längeren Zeitraum in anstrengenden Zwangshaltungen zu arbeiten.
Leichte und ergonomische Schweißbrenner sind also ein echter Gewinn für Schweißer und Unternehmen: Sie schonen Kraft und Energie der Schweißer und machen das Arbeiten flexibler. Die Folge sind weniger Ermüdungserscheinungen und weniger physische Beschwerden, so dass Schweißer über eine längere Zeit qualitativ hochwertige Nähte schweißen können.
Beim Blick auf die Gefahren beim Schweißen darf daher der Brenner nicht vergessen werden, um die Gesundheit der Schweißer effektiv zu entlasten und langfristig das Arbeiten ohne körperliche Beschwerden zu ermöglichen. Mehr Informationen zum Thema Leichtgewichtbrenner bietet auch das E-Book „Die Vorteile leichter MIG/MAG-Brenner“ von ABICOR BINZEL.
(Quelle: Alexander Binzel Schweisstechnik GmbH & Co. KG)
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