Anwendung der Druckgeräterichtlinie (DGRL)
https://www.hdt.de/anwendung-der-druckgeraeterichtlinie-dgrl-h050070636Druckgeräte sind geschlossene Behälter zur Aufnahme von unter Druck stehenden Fluiden, Rohrleitungen zur Durchleitung von unter Druck stehenden Fluiden, Ausrüstungsteile mit Sicherheitsfunktion, druckhaltende Ausrüstungsteile sowie alle dazugehörigen Elemente. Die Druckgeräterichtlinie (DGRL) gilt seit Mai 2002 für das Inverkehrbringen von Druckgeräten und Baugruppen in der europäischen Union. Veröffentlicht als Richtlinie 97/23/EG und ab Juli 2016 gültig in der geänderten Fassung als Richtlinie 2014/68/EU, ist sie das verbindliche Regelwerk für all jene, die Druckgeräte herstellen, auf dem Markt bereitstellen oder prüfen.
Besteller von Druckgeräten sind gut beraten, die Grundlagen der DGRL zu kennen, damit sie ihre Bestellspezifikationen regelkonform erstellt können. Viele Regelungen, die den Betrieb von Druckgeräten betreffen, basieren auf Festlegungen der DGRL.
Der Referent kann sehr viel Erfahrung mit der DGRL und EN Normen aufweisen. Das Seminar startet nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Teilnehmer mit der Erklärung, warum die Druckgeräterichtlinie als ein einheitliches europäisches Druckgeräteregelwerk eingeführt wurde. Auf die einzelnen Grundlagen der Richtlinie wird ausführlich eingegangen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die grundlegenden Sicherheitsanforderungen und harmonisierte Normen. Nach einer ausführlichen Vorstellung der Schnittstellen zum Betrieb aus Sicht des Inverkehrbringens endet das Seminar mit einer Abschlussdiskussion.
Die neue Richtlinie 2014/68/EU ersetzt die Druckgeräterichtlinie 97/23/EG und dient der Angleichung der Rechtsvorschriften über Druckgeräte. Sie gilt für Druckgeräte mit einem maximal zulässigen Druck von über 0,5 bar. Die Zielstellung dabei ist ein freier Warenverkehr für neue Druckgeräte innerhalb der Europäischen Union sowie einheitliche Mindestanforderungen (Grundlegende Sicherheitsanforderungen) an neue Druckgeräte. Am 19. Juli 2016 trat die neue Richtlinie 2014/68/EU in Kraft. Alle Änderungen, die sich durch die Einführung der neuen Richtlinie ergeben, müssen seit diesem Zeitpunkt umgesetzt sein. Hersteller von Druckgeräten müssen ihre CE-Kennzeichnungsverfahren und die Dokumentation überprüfen und anpassen.
Ziel des Seminares ist es, den Teilnehmern die wesentlichen Inhalte der DGRL zu vermitteln und sie in die Lage zu versetzen, die DGRL in der täglichen Praxis richtig anzuwenden. Während des Seminares wird auch auf die Änderungen eingegangen, die die DGLR 2014/68/EU gegenüber der DGRL 97/23/EG bringt.
Das Programm im Überblick:
- Teil 1 Politischer Rahmen
- Die Druckgeräterichtlinie, ein einheitliches europäisches Druckgeräteregelwerk
- Beweggründe zur Einführung
- Einbindung in EG Recht und Umsetzung in nationales Recht
- Trennung von Beschaffenheit und Betrieb
- Teil 2 DGRL Grundlagen
- Geltungsbereich, Ausschlüsse
- Wesentliche Begriffe
- Fluid
- Fluidgruppe
- Kategorie
- Modul
- Einstufung von Druckgeräten
- Parteien
- Hersteller
- Notifizierte Stellen
- Händler
- Importeure
- CE Kennzeichnung, EG-Konformitätserklärung, Betriebsanleitung
- Leitlinie zur DGRL
- Teil 3 Grundlegende (wesentliche) Sicherheitsanforderungen und harmonisierte Normen
- Übersicht und Diskussion der wesentlichen Sicherheitsanforderungen
- Gefahrenanalyse
- Entwurf
- Fertigung
- Werkstoffe
- besondere quantitative Anforderungen
- Übersicht über EN Normen für
- Druckbehälter
- Rohrleitungen
- Dampfkessel
- Sicherheitseinrichtungen
- Ausrüstungsteile
- Teil 4 Schnittstellen zum Betrieb aus Sicht des Inverkehrbringens
- Prüfung von Baugruppen nach DGRL und BetrSichV
- Inbetriebsetzung versus Betrieb, Umbau- und Modifikation von Bestandsanlagen
Zielgruppe:
Das Seminar richtet sich nicht nur an Hersteller von Druckgeräten und Baugruppen und Mitarbeiter von Prüforganisationen, sondern auch an Betreiberpersonal, das für die Beschaffung und den Betrieb von Druckgeräten verantwortlich ist.