Grundlagen des Werkstoffverhaltens bei der Umformung
https://www.dgm.de/index.php?id=8715Innerhalb der Fortbildung werden den Teilnehmern die Grundlagen der umformrelevanten Werkstoffeigenschaften näher gebracht. Dabei geht es um die Vermittlung der Wirkzusammenhänge zwischen Werkstoffaufbau, dem daraus resultierenden Umformverhalten und der Veränderung während der verschiedenen Umformverfahren (Warm-, Kalt-, Halbwarmumformung bzw. Umformung bei erhöhter Temperatur).
Es wird gelehrt, wie der Umformprozess direkt oder indirekt auf die Werkstoffentwicklung entlang der meist mehrstufigen Prozessketten Einfluss auf die resultierenden Eigenschaften im Halbzeug als auch dem Bauteil nimmt. Und final wird gezeigt, wie diese Erkenntnisse für Prozess-(neu-)entwicklungen oder -optimierungen unter Zuhilfenahme numerischer Methoden genutzt werden können.
Im Seminar erfahren die Teilnehmer mehr über die Bestimmungsverfahren für die Werkstoffcharakterisierung und deren Anwendungsmöglichkeiten sowie über den den Zusammenhang zwischen Umformung, Werkstoffveränderung und Eigenschaftsausbildung bei metallischen Werkstoffen. Auch die Verfahrenskombinationen und deren Einfluss auf das Werkstoffverhalten und die Bedeutung der Werkstoffkennwerte für die virtuelle Prozessauslegung werden inhaltlich berücksichtigt.
Die Zielgruppe der Veranstaltung sind Betriebswirte, Techniker sowie Ingenieure aus den Geschäftsbereichen der Produktentwicklung, dem Einkauf/Vertrieb, der Arbeitsvorbereitung und der Forschung/Entwicklung, um die kausalen Wirkzusammenhänge Prozess, Werkstoff und Bauteileigenschaften besser zu verstehen und die Verfahrensgrenzen zu erkennen.
Die Themen im Überblick:
- Grundlagen der Umformtechnik
Begriffsdefinitionen, Spannungszustände, Vergleichsspannungen, Reibungszustände - Grundlagen der Werkstofftechnik
Werkstoffklassifizierung: Eisenwerkstoffe und Ne-Metalle
Kristallgitter: krz, kfl und hdp
Zusammenhang zwischen strukturellen und mechanischen Eigenschaften - Werkstoffcharakterisierungsmöglichkeiten
Umformrelevante Eigenschaften: Fließkurven, Bruchumformvermögen, Anisotropie, Schädigung
Charakterisierungsmöglichkeiten wie Stauch-, Zug- und Torsionsversuch
Einflussparameter auf das Umformverhalten: Umformtemperatur, Umformgrad, Umformgeschwindigkeit, Mikrostruktur
Bestimmung der mikrostrukturellen Erscheinungen im Werkstoff
Ermittlung des Materialverhaltens bei quasistatischer und zyklischer Beanspruchung
Modellierungsansätze: analytische und physikalische Modelle - Verfahrenseinteilung und deren Prozessgrenzen sowie Kombinationsmöglichkeiten
Technologische und werkstofftechnische Prozesseinteilung
Möglichkeiten der Prozesskettenverkürzung - Werkstoffverhalten während derWarmumformtechnologien
Gefügeentwicklung während der Warmumformung und deren Zusammenhang zum Ausgangsgefüge
Mikrostrukturelle Veränderungen innerhalb der Prozesskette und deren Einfluss auf die Bauteileigenschaften
Werkstoffverhalten während der Kaltumformtechnologien
Gefügeentwicklung während der Kaltumformung und deren Zusammenhang zum Ausgangsgefüge
Mikrostrukturelle Veränderungen während der Wärmebehandlung innerhalb der Prozesskette der Kaltumformung
Werkstoffdaten für die Prozessauslegung
Identifikation von Materialparametern als wichtige Eingangsparameter für die numerische Simulation
FE-Simulation an ausgewählten Bespielen
Vergleich zwischen FEM und Realität