Schweißen von Rohrleitungen im Energie- und Chemieanlagenbau
https://www.hdt.de/schweissen-von-rohrleitungen-im-energie-und-chemieanlagenbau-h030113865Qualität kann nicht in ein Erzeugnis hineingeprüft werden, sondern sie muss erzeugt werden. Deshalb sind in der Schweißtechnik umfangreiche qualitätssichernde Maßnahmen – beginnend bei Entwicklung und Konstruktion über Fertigung und Montage bis hin zur Prüfung und Überwachung – bei der Erstellung von Schweißkonstruktionen notwendig. Im zweitägigen Seminar werden alle Schwerpunkte behandelt, die der Teilnehmer bei der Lösung seiner Aufgaben im Bereich Rohrleitungsschweißen alltäglich dringend benötigt.
Vermittelt werden die Beschaffenheitsanforderungen an Rohrleitungen gemäß Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU, ergänzt um Hinweise zur Betriebssicherheitsverordnung, für den Anlagenbetreiber. Weiter werden die Zulassungsvoraussetzungen für Schweißbetriebe, Qualitätsanforderungen an Schweißverbindungen, manuelle, teil- und vollmechanische Schweißprozesse im Rohrleitungsbau, die Schweißeignung warmfester und nichtrostender Stähle, das Schweißen von Mischverbindungen, Risse in Schweißverbindungen und ihre Vermeidung sowie zerstörungsfreie Schweißnahtprüfungen behandelt. Ergänzt wird dies mit Praxisbeispielen, Schadensfällen sowie den Möglichkeiten einer EDV-gestützten Verwaltung arbeitsintensiver schweißtechnischer Daten und der Erstellung einer Schweißnahtdokumentation.
Ausgehend von den Anforderungen der Druckgeräterichtlinie werden die Zulassungsvoraussetzungen für Schweißbetriebe behandelt, die Leistungen im Bereich des Energie- und Chemieanlagenbaus erbringen. Entsprechend der gesetzlichen Vorschriften und weiterer Regelwerke, z. B. AD 2000, müssen Rohrleitungen in Chemie- und Energieanlagen so beschaffen sein, dass sie den zu erwartenden mechanischen, thermischen und chemischen Beanspruchungen bei der vorgesehenen Betriebsweise sicher genügen sowie die geplante Lebensdauer erreichen.
Schweißen ist das dominierende Fügeverfahren zum Verbinden von Rohrleitungen. Die Norm DIN EN ISO 9001 (Ausgabe 12/2000) „Qualitätsmanagementsysteme, Anforderungen“ fordert ein Schweißen unter beherrschten Bedingungen. Da die erreichte Schweißnahtgüte durch zerstörungsfreie Prüfungen nicht vollständig verifiziert werden kann, muss der Hersteller seine Fähigkeit zum Erreichen der vereinbarten Qualität im Rahmen einer Validierung darlegen.
Das Programm im Überblick:
1. Tag:
- Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU und Betriebssicherheitsverordnung, Anwendungsbeispiele
- Schweißeignung unlegierter und legierter warmfester Stähle
- Schweißeignung austenitischer und ferritisch-austenitischer (Duplex)-Stähle
- Schweißen von Mischverbindungen
- VISUS – digitales Bildmanagement in der zerstörenden und zerstörungsfreien Werkstoffprüfung
2. Tag:
- Qualitätsanforderungen an Schweißverbindungen und deren Nachweis mittels zerstörungsfreier Prüfverfahren
- WIG-Orbital-/MIG-/MAG- und UP-Schweißprozesse
- Herstellungs- und werkstoffbedinge Risse in Schweißnähten, Praxisbeispiele
- Fertigungs- und montagebedingte Fehler im Druckbehälter- und Dampfkesselbau
Zielsetzung
Die Teilnehmer erhalten einen Überblick hinsichtlich der qualitätssichernden Maßnahmen bei der Planung, Konstruktion und schweißtechnischen Fertigung von Rohrleitungen. Sämtliche Schritte werden beginnend bei der Produktentwicklung über Konstruktion, Fertigung, Montage bis hin zur Prüfung und Überwachung detailliert besprochen. Das zweitägige Intensivseminar befähigt den Seminarteilnehmer, die in der Praxis auftretenden anspruchsvollen Aufgaben beim Rohrleitungsschweißen fachgerecht zu lösen.
Teilnehmerkreis
Konstrukteure, Berechnungsingenieure, Ingenieure aus der Arbeitsvorbereitung und Instandhaltung sowie Bauleiter, Schweißaufsichtspersonen (SFI, ST) aus dem Rohrleitungs- und Anlagenbau, von Anlagenbetreibern sowie von Abnahme- und Überwachungsgesellschaften