Titan und Titanlegierungen
https://dgm.de/de/veranstaltungen/fortbildungen/titan-und-titanlegierungenIm Jahre 1795 entdeckte der Berliner Chemiker Martin Klaproth bei Untersuchungen an Rutil das Oxid eines bis dahin unbekannten Elements, dem er den Namen Titan gab. Aufgrund des schwierigen und aufwendigen Reduktionsprozesses dauerte es jedoch noch weit über 100 Jahre, um das Metall vom Oxid zu isolieren. Erste Legierungen wurden Ende der 1940er Jahre in den USA entwickelt und ermöglichten den Schritt in eine neue Ära der Luft- und Raumfahrt. So ist das einstige „Wundermetall Titan“ noch heute mit dem Flair des Exotischen umgeben.
Inzwischen etablieren sich die Titanlegierungen aufgrund ihrer herausragenden Eigenschaften – hohe spezifische Festigkeit, ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit und Biokompatibilität – zunehmend auch in der chemischen Industrie, Medizintechnik, Architektur, sowie im Energie-, Transport-, Freizeit- und Sportbereich.
Im Seminar werden zunächst Grundlagen zum Titan und seiner Legierungen sowie deren Anwendungen erörtert. Danach wird auf Herstellung und Weiterverarbeitung wie Feinguss, Schmieden und Zerspanung eingegangen. Ein besonderes Augenmerk gilt aktuellen Entwicklungen wie den Titan-Aluminiden und den additiven Fertigungsverfahren.
In einführenden Vorträgen werden Ihnen im Zuge des Seminars die metallkundlichen Grundlagen des Werkstoff Titan vermittelt und die Herstellung, Verarbeitung, Eigenschaften und Anwendungen von Titanlegierungen erläutert. Darüber hinaus erfahren die Teilnehmer Neues über Titanaluminide und Additive Fertigung und es werden Lösungsmöglichkeiten für aktuelle Problemstellungen der Teilnehmenden aufgezeigt.
Mit diesen Schwerpunkten wendet sich die Fortbildung primär an Metallkundlerinnen/Metallkundler, Ingenieurinnen/Ingenieure und Technikerinnen und Techniker, aber auch an technisch interessierte Kaufleute aus den Bereichen Forschung, Entwicklung, Versuch, Herstellung und Anwendung sowie Qualitätssicherung und Vertrieb, die sich mit Titan und seinen Legierungen vertraut machen wollen.
Das Programm im Überblick:
16.03.2022
- Einführung und Programmbesprechung
- Der Werkstoff Titan
- Die Mikroanalytik der Titanlegierungen
- Additive Fertigung – pulver- und drahtbasierte Herstellungsverfahren
- Additive Fertigung – Werkstoffe und Eigenschaften
17.03.2022
- Oxidation von Titanlegierungen
- Titanaluminide – intermetallische Werkstoffe für Hochtemperaturanwendungen
- Spanende Bearbeitung von Titanlegierungen
- Feinguss von Titan
- Schmieden von Titanlegierungen
- Titan und Titanlegierungen
- Titan-Anwendungen in der Medizintechnik
Abschlussbesprechung