Verfahrenstechnik kompakt
https://dechema-dfi.de/Verfahrenstechnik.htmlVerfahrenstechnik ist die lngenieursdisziplin, die sich mit der Erforschung, Entwicklung und Realisierung von Prozessen, Apparaten und Maschinen zur Stoff- und Energiewandlung befasst. Verfahrenstechnische Prozesse ändern Stoffe in ihrer Art, in ihren Eigenschaften und in ihrer Zusammensetzung. Die Änderung der Stoffeigenschaften erfolgt durch physikalische, chemische und biologische Prozesse. Neben den klassischen Branchen der petrochemischen und chemischen Industrie sowie des Chemieanlagenbaus arbeiten Verfahrensingenieure in den Bereichen Pflanzenschutz und pharmazeutische Chemie, in der Lebensmittelindustrie, in der Produktion von Baustoffen, im Bereich Farben und Lacke, in der Automobilindustrie, in der Kunststoffverarbeitung, im Kunststoffrecycling sowie in vielen anderen Bereichen der stoff- und energiewandelnden Industrie.
Die in diesen Bereichen tätigen Ingenieure und Naturwissenschaftler haben häufig kein klassisches Studium der Verfahrenstechnik, der Prozesstechnik, der Bioverfahrenstechnik bzw. des Chemieingenieurwesens absolviert. Sie sind viel mehr Quereinsteiger aus z.B. dem Maschinenbau, der Produktionstechnik, Versorgungstechnik, des Wirtschaftsingenieurwesens sowie der Physik, der Chemie oder den Werkstoffwissenschaften.
Für diese Zielgruppe wurde das Seminar „Verfahrenstechnik kompakt“ entwickelt: Ingenieure, Naturwissenschaftler und Wirtschaftsingenieure, die in der stoff- und energiewandelnden Industrie tätig sind (oder sein möchten) und die in kompakter Form die Fachkompetenz „Verfahrenstechnik“ erwerben bzw. eine „Schnellbesohlung“ erhalten möchten.
Ziel des Seminars ist die Vermittlung des notwendigen Fachwissens und der für die Verfahrenstechnik typischen Denkweisen, Modellvorstellungen und Werkzeuge, wie Methoden der Bilanzierung, der Maßstabsvergrößerung und der Aufgabe, Apparate und Maschinen auszuwählen und prozesstechnisch zu dimensionieren, ohne dass ein Prototyp gebaut und experimentell optimiert werden kann. Das Seminar vermittelt damit auch die Kompetenz, im Spannungsfeld variable Kosten (z. B. spezifischer Energiebedarf) vs. fixe Kosten (z. B. Abschreibung) ein Optimum zu finden, die angemessenen Designzuschläge festzulegen und den Apparat oder die Maschine an der richtigen Stelle in dem angemessenen Maß überzudimensionieren.
Die Seminar-Inhalte im Überblick:
- Einführung, Ziele und Inhalte, Informationsquellen
- Produktentwicklung, Prozessentwicklung, Anlagenplanung
- Stoffwerte für Reinstoffe und Mischungen, thermodynamische Modelle zur Berechnung von Phasengleichgewichten
- Basis der Maßstabsvergrößerung verfahrenstechnischer Anlagen, Dimensionsanalyse und Ähnlichkeitstheorie, Pi-Theorem
- Optimale Auslegung von Apparaten und Maschinen im Spannungsfeld variable Kosten vs. fixe Kosten
- Strömungsgeschwindigkeiten in Rohrleitungen; Pumpen und Verdichter, Auswahlregeln, Wirkungsgrad; Fördern von Feststoffen
- Wärmeübertrager, Wärmeübergang und Wärmedurchgang Temperaturdifferenzen, Strömungsführung, Fouling
- Rektifikationskolonnen, Modelle, Rücklaufverhältnis, Anzahl theoretischer Böden, Auswahlregeln, Druckverlust und Fluten
- Rührwerksbehälter, Auswahlregeln für Rührer; Mischen, Temperieren, Suspendieren, Emulgieren; Mischzeit, Rührerleistung
- Engineering chemischer Reaktoren, von Labor und Technikum zum industriellen Reaktor
Zielgruppe:
Naturwissenschaftler, Ingenieure und Wirtschaftsingenieure aus allen Bereichen der Chemischen Industrie und der Prozessindustrie, die verfahrenstechnisches Fachwissen erwerben oder entwickeln möchten.
Die Teilnehmerzahl ist auf 16 Personen begrenzt.