Zukunftsprogramm Brückenmodernisierung
https://www.vdi-wissensforum.de/weiterbildung-bau/brueckenmodernisierung/Sie sind mit der Nachrechnung, Instandsetzung, Verstärkung, dem Neubau und Rückbau von Brückenbauwerken betraut? Renommierte Expertinnen und Experten präsentieren auf der 9. VDI-Fachkonferenz „Zukunftsprogramm Brückenmodernisierung“, am 03. und 04. Dezember 2024 in Königswinter hochinteressante Beiträge.
Bundesweit gibt es etwa 120.000 Brücken. Aus wirtschaftlicher Sicht gilt bei instandsetzungsbedürftigen Brücken meist der Erhalt vor dem Neubau. Experten der VDI-Konferenz „Zukunftsprogramm Brückenmodernisierung“ präsentieren am 03. und 04. Dezember 2024 unter anderem Maßnahmen und Verfahren zur Instandsetzung von Brückenbauwerken.
Alle Brücken werden bundesweit vierteljährlich überprüft. Diese Prüfung dient primär der Verkehrssicherheit. Neben weiteren jährlichen Checks hinsichtlich der Funktionssicherheit, finden, im Dreijahresrhythmus, intensive Kontrollen von Tragfähigkeit, Standsicherheit und baulichem Zustand statt. Die hierbei gewonnen Daten werden anhand technischer Prüfmethoden und komplexer Nachrechnungen analysiert und ausgewertet. Die VDI-Konferenz „Zukunftsprogramm Brückenmodernisierung“ gibt einen umfassenden und praxisnahen Überblick zum Thema Nachrechnungen bei Beton-, Stahl-, und Stahlverbundbrücken.
Schwerpunkte der VDI-Konferenz „Zukunftsprogramm Brückenmodernisierung“ sind die neuen Herausforderungen im Brückenbau. Dies sind u.a. die Verbesserung der Zustandserfassung, eine optimierte Planung und wie schnelleres Bauen sowie eine effiziente Vergabe funktionieren können. Hierzu stellen renommierte Expert*innen Standardisierung und Modulbauweise für Brückenersatzneubauten vor. Ebenfalls widmen wir uns in diesem Jahr dem Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit für den Brückenbau. Neue Untersuchungen für Nachrechnungen und innovative Verstärkungsverfahren stehen ebenfalls im Mittelpunkt der Konferenz. Weitere Themen, die in der Konferenz thematisiert werden sind die Verstärkung, der Ersatzneubau sowie die Anforderungen und Erfahrungen beim Rückbau von Brücken sowie Digitalisierung (Digitaler Zwilling) und Monitoring von Brückenbauwerken.
Das Programm im Überbblick:
03.12.2024
- Registrierung und Begrüßungskaffee
- Begrüßung und Eröffnung durch die Konferenzleiter
Digitaler Zwilling und Funktionale Ausschreibung
- Der digitale Zwilling der Nibelungenbrücke Worms – Chancen der digitalen Erhaltung
- Funktionale Ausschreibung im Brückenbau
- Beispiele für Baubeschleunigung und Standardisierung
- Exemplarischer Aufbau, Pflichtenheft
- Auswirkungen auf die am Bau Beteiligten
- Auswirkungen auf das Technische Regelwerk
Aktuelle Anpassungen – BEM-ING und ZTV-ING
- Neue BEM-ING – Teil 1, Abschnitt 2 für Betonbrücken
- Spannbetonkastenbrücken mit Längsvorspannung im Steg und verbundloser Quervorspannung
- Spannbetonfertigteile mit Einführung von Hochleistungsbetonen
- Bemessung von Fahrbahnplatten ohne Querkraftbewehrung
- Konstruktionsregeln und Bemessungsvorgaben im Spannbetonbrückenbau
- Ergänzungen zur Rissbreitenbemessung
- Neue BEM-ING – Teil 1, Abschnitt 3 und 4 für Stahl- und Verbundbrücken
- Einwirkungsgruppen für klimatische Temperatureinwirkungen
- Beanspruchungen in Stahl- und Stahlverbundbrücken beim Heißeinbau des Belages
- Bemessung von Schwertanschlüssen bei integralen Brücken
- Nachweis der Beulsicherheit auf der Grundlage von gemessenen Beulverformungen
- Anpassungen bei ZTV-ING – Teil 3, Abschnitte 4 und 5 für Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen
- Änderungen hinsichtlich Planung und Ausführung der Maßnahmen
- Ermittlung/Festlegung von Anforderungen an S+I-Produkte, Qualitätssicherung
- Anpassungen der Hinweise zur ZTV-ING
Konstruktionsregeln, Verstärkungen und innovative Materialien
- Übergreifungsstöße bei mehrlagiger Bewehrung – günstigere Bemessung und Konstruktion
- Regelungen in DIN EN 19922-2 und DIN EN 1992-2/NA
- Dortmunder Versuche mit zweilagiger Bewehrung
- Versuche mit verbügelten Stößen
- Versuche mit alternierenden lichten Stababständen im Stoßbereich
- Verstärkung mit Betonschrauben – Praxisvorstellung Anschlussstellen Natbergen und Bissendorf
- Nachrechnungsdefizite der schiefwinkligen Bestandsbauwerke
- Anwendungsgrenzen möglicher Verstärkungsvarianten
- Herausforderungen bei der Umsetzung einer Verstärkung mit Betonschrauben
- Ausführung
- Ultrahochleistungs-Faserverbundbaustoff UHFB
- Praxiserfahrungen aus Deutschland und der Schweiz -
- Erstanwendungen
- In-Situ in München und Fertigteilkappe
- Brückenwiderlager aus geokunststoffbewehrter Erde
- Grundlagen und Bemessungsprinzipien
- Regelwerke (EBGEO / EC7 / DIN EN14475), Nachweisführung
- Projektbeispiele (Stokkumer Straße BAB A3 bei Emmerich / A74 Venlo / K1355 Ilsenburg)
04.12.2024
Herausforderungen im Eisenbahnbrückenbau
- Bauen unter rollendem Rad – Überblick verschiedener Bauverfahren
- Bauen mit Einsatz von Hilfsbrücken
- Herstellung in Seitenlage mit Querverschub oder Einfahren
- Einhub von Brücken und Bauteilen mit Mobilkran
- Vergleich und Wertung der Verfahren
- EÜ Chemnitzer Viadukt – Ertüchtigung und Instandsetzung eines Denkmals
- Ertüchtigung eines ehemals 4-gleisigen, genieteten Eisenbahn-Viaduktes mit 2 Fachwerkbögen
- Komplexe innerstädtische Baumaßnahme, Berücksichtigung von Denkmalschutz und Sperrpausen
- Kombination alter und neuer Technologien, Erhalt alter Bauteile
- Schnellfahrstrecke Wendlingen-Ulm – Entwurf, Planung und Ausführung der EÜ Filstal
- Besonderheiten der Konstruktion
- Semi-Integrale Bauweise mit ZiE und UiG
- Herausforderungen bei der Herstellung
- Monitoring und Inspektionskonzept
Diagnostik – Instandsetzung – Hochwasserresilienz
- Erfahrungen aus der Flutkatastrophe im Ahrtal – Hochwasserbeständigkeit und neue Entwicklungen
- Notmaßnahmen und Provisorien
- Wiederaufbau – gewonnene Erkenntnisse
- Optimierung des Bestandes – Hydraulische Leistungsfähigkeit
- Hochwasserresilienz für zukünftige Bauwerke
- Bauwerksdiagnostik an Ingenieurbauwerken – Kleiner Eingriff mit großer Wirkung
- Methodische Vorgehensweise der Bauwerksdiagnostik
- Mehrwerte bauwerksdiagnostischer Untersuchungen bei der Bewertung von Bestandsbauwerken
- Typische Anwendungsfälle im Lebenszyklus
- Erfahrungen aus Untersuchungen an Talbrücken aus Spannbeton
- Sanierung der neuen Strombrücke Magdeburg - Intelligente Lösungen und optimierte Bauabläufe
- Neukonzeptionierung der Bauwerkseinrüstung zur Bearbeitung der Brückenuntersicht über der Elbe
- Lösungen zur Reduzierung des Schweißnahtvolumens
- Spezielle Hilfskonstruktionen integriert in Logistik und Montage
- Schwerlastmontage der Zug-Druck-Lager
Ersatzneubau Talbrücke Rahmede
- A45 Ersatzneubau Talbrücke Rahmede – Design & Build
- Vergabeverfahren mit funktionaler Ausschreibung
- Partnerschaftliches Bauen
- Herausforderungen Ausführungsplanung und Bauausführung
- Impressionen vom Bau
BIM und multimodale Brücken
- Autobahndreieck Funkturm Berlin – Optimierung Bauablauf mit BIM
- Umbaumaßnahme in hochverdichtetem urbanem Gebiet unter Aufrechterhaltung des Verkehrs
- 4D-Bauablauf als wesentliche Grundlage
- 25 Brücken, 23 Stützwände, 7 Lärmschutzwände, 32 temporäre Brücken und Stützwände, 47 Abbruchobjekte
- Optimierung Bauablauf mit Auswirkungen auf Brückenentwürfe
- Nachweis bauzeitlicher Kollisionsfreiheit als dokumentierte Qualitätssicherung
- Nachhaltige städtische Vernetzung durch multimodale Brücken
- Multimodale Verkehrsinfrastruktur als einer der Grundpfeiler der Verkehrswende
- Nutzerzentrierte, interdisziplinäre Entwurfsansätze zur Förderung der aktiven Mobilität
- Praxisbeispiele
- Zusammenfassung der Konferenz und Schlusswort
Zielgruppe:
Die Konferenz „Zukunftsprogramm Brückenmodernisierung“ wendet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von:
- Bauämtern und Behörden der Bereiche Brücken-, Verkehrs- und Straßenbau
- Bauunternehmen
- Bauwerksbetreibern und Eigentümern
- Ingenieurbüros
- Baustoffherstellern
- Planungsbüros