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Das NIMAK-Dosiersystem „smartDOSING+“ beim Auftragen einer Klebenaht. Das neue elektromotorische Fasspumpenkonzept macht den Dosierer als in der Regel teuerste Komponente überflüssig und reduziert die Investitionskosten dadurch um rund ein Drittel. - © NIMAK GmbH
06.08.2021

Klebstoff-Dosierung ohne Dosierer

Klebstoff-Dosierung ohne Dosierer

Das von NIMAK neu entwickelte System „smartDOSING+“ für 1-Komponenten-Kleber kommt ohne einen Dosierer aus. Kern dieser Innovation ist ein erstmalig umgesetztes Fasspumpenkonzept, das komplett elektromotorisch ausgeführt ist. Während bei einem herkömmlichen System das zu verarbeitende Material von dem Fasspumpenständer mit einer pneumatisch angetriebenen Schöpfkolbenpumpe zum Dosierer geführt wird, erfolgt hier das Fördern des Materials aus dem Fass und die Zufuhr über einen Materialschlauch direkt zum Auftragskopf. „Eine Dosierkammer ist dort also nicht mehr erforderlich“, betont Marco Moro, bei NIMAK als Produktmanager und Konstruktionsleiter verantwortlich für Dosiersysteme.

Neben dem Elektromotor für die eigentliche Pumpe sichert ein weiterer Motor die Konstanz des eingestellten Druckwerts und bietet die Möglichkeit, die Parameter im Prozess – im Gegensatz zu auf Pneumatik basierenden Systemen – nachzuregeln. Bei der Plus-Variante von „smartDOSING“ ist am Auftragskopf zusätzlich auch der Öffnungswinkel der Auftragsdüse einstellbar. Das ermöglicht die Applikation verschiedener Nahtbreiten, was immer dann besonders wichtig ist, wenn die Klebstoffnaht nicht nur gerade, sondern auch in Kurven verläuft. „Zwei Druckwerte im System, einmal in der Pumpe und einmal im Auftragskopf, sind ein absolutes Alleinstellungsmerkmal im Markt“, hebt Moro hervor. Der Bereich Klebstoff- und Dosiertechnologie gewinne durch diese Neuheit weiter an Bedeutung für NIMAK, sonst bekannt als einer der weltweit führenden Anbieter in der Widerstandsschweiß-Technik und größter deutscher Hersteller von Roboter-Schweißzangen.

Da das „smartDOSING+“-System im Wesentlichen nur aus den beiden Hauptkomponenten Applikationskopf und Pumpenständer besteht und ohne den kostenintensiven Dosierer auskommt, sind die Investitionskosten rund ein Drittel niedriger als bei der herkömmlichen Ausführung. Dies hat auch bei der Ersatzteilhaltung eine Reduzierung der Lager- und Instandhaltungskosten zur Folge, zumal auch die Variantenvielfalt der Pumpen und Auftragsköpfe geringer ausfällt und es wesentlich weniger Verschleißteile gibt. Hinzu kommt, dass der Auftragskopf insgesamt schlanker und platzsparender ist; ein wesentlicher Faktor zum Beispiel im Karosserierohbau, wo eine oftmals schlechte Zugänglichkeit der Bauteile den Auftrag von Klebstoffen behindert. Zudem ist dieser mit nicht mehr als fünf Kilogramm deutlich leichter, was den Einsatz an kleinen und günstigen Handlingsrobotern erlaubt. Während ein Dosierer eine weitaus höhere Robotertraglast erfordert, sind dies bei „smartDOSING+“ lediglich zehn Kilogramm.

Marco Moro, bei NIMAK als Produktmanager und Konstruktionsleiter verantwortlich für Dosiersysteme, ist sich sicher, dass es gelungen ist, mit dem neuen Dosiersystem „smartDOSING+“ ein für die Kunden hochattraktives Angebot entwickelt zu haben. - © NIMAK GmbH
Marco Moro, bei NIMAK als Produktmanager und Konstruktionsleiter verantwortlich für Dosiersysteme, ist sich sicher, dass es gelungen ist, mit dem neuen Dosiersystem „smartDOSING+“ ein für die Kunden hochattraktives Angebot entwickelt zu haben. © NIMAK GmbH

Darüber hinaus weist das neue System eine Reihe von weiteren Vorteilen gegenüber der klassischen Version auf. So erlaubt dieses eine einfachere Konfiguration sowie weniger Schnittstellen und ermöglicht zugleich dank des Servomotors eine hohe Präzision beim Dosieren. Außerdem kommt statt teurer Druckluft umweltfreundliche elektrische Energie zum Einsatz. Insofern ermöglicht das „smartDOSING+“-System auch im Hinblick auf die CO2-Bilanz des Unternehmens eine wesentliche Verbesserung.

Das „smartDOSING+“-System ist in der Lage, gut 80 Prozent aller Anforderungen an ein Dosiersystem zu erfüllen. An seine Grenzen stößt es bei nur sehr speziellen Anwendungen. Wenn es zum Beispiel um die Applikation von Klebenähten bei sehr hohen oder in Kurven wechselnden Robotergeschwindigkeiten geht, dann kommt der Anwender nicht um eine herkömmliche Variante herum. „Aber für die meisten Einsatzwecke eignet sich das neue System voll und ganz, und unsere Kunden sparen eine Menge Geld“, unterstreicht Moro. Diejenigen, die auch weiterhin ein traditionelles System benötigen, seien bei ihm aber ebenfalls an der richtigen Adresse. Denn mit dem klassischen Dosiersystem „a.tronNEXT“ sei NIMAK schon seit etlichen Jahren gut am Markt positioniert.

(Quelle: Presseinformation der NIMAK GmbH)

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