Case Study
Die Cobots sind in der Lage, eine qualitativ hochwertige Schweißnaht zu erzeugen, deren Optik Möbelanwendungen gerecht wird. Zudem meistert der kollaborative GoFa-Schweißroboter komplexe Nahtkonfigurationen, enge Räume und schwierige Winkel, was selbst bei den anspruchsvollsten Anwendungen einwandfreie Schweißnähte erzielt. - © ABB
13.09.2024

Überwindung von Kapazitätsengpässen mit ABB-Cobots

Finnischer Metallverarbeiter Lankapaja überwindet Kapazitätsengpässe mit ABB-Cobots

Der finnische Metallproduzent Lankapaja setzt zwei kollaborative GoFa™-Roboter von ABB zum Schweißen ein, um die wachsende Kundennachfrage bedienen zu können. Damit löst das Unternehmen drei elementare Herausforderungen: es gleicht den Mangel an qualifizierten Schweißerinnen und Schweißern aus, steigert seine Kapazität und stellt eine konsistente sowie hohe Qualität sicher.

Die Herausforderung

Die finnische Lankapaja Corporation produziert hochwertig geschweißte Möbelelemente. Um die wachsende Kundennachfrage zu bedienen, galt es, die Produktion in ihrem Werk in Schweden nach oben zu fahren. Da es jedoch an qualifizierten Schweißerinnen und Schweißern für die Ausführung der Arbeiten mangelte, suchte das Unternehmen nach Möglichkeiten, den Schweißprozess mit Robotern zu automatisieren.

Die Lösung

Zwei GoFa-Cobots von ABB führen – Seite an Seite mit dem Personal – Schweißaufgaben an der Komponentenschweißstation aus.

Die Anwendung

Die ABB-Cobots lassen sich schnell programmieren und sind einfach zu bedienen. Sie schweißen die Möbelelemente präzise und in höchster Qualität, um den Kundenanforderungen gerecht zu werden.

Im schwedischen Werk der finnischen Lankapaja Corporation kommen kollaborative GoFa-Roboter von ABB zum Einsatz. Dort führen sie – Seite an Seite mit den Mitarbeitenden – Schweißaufgaben an der Komponentenschweißstation aus. - © ABB
Im schwedischen Werk der finnischen Lankapaja Corporation kommen kollaborative GoFa-Roboter von ABB zum Einsatz. Dort führen sie – Seite an Seite mit den Mitarbeitenden – Schweißaufgaben an der Komponentenschweißstation aus. © ABB

Die Lankapaja Corporation ist ein finnischer Hersteller von Blech- und Drahtprodukten. Weitere wichtige Geschäftsbereiche sind die Metallbearbeitung und das hochpräzise Laserschneiden von Rohrprofilen, die zu anderen Komponenten geformt oder verbunden werden. In ihrem Werk in Schweden werden vornehmlich Rohre zu Komponenten für Möbel und anderen Endprodukten geschweißt. Durch den dortigen Einsatz von zwei GoFa-Cobots von ABB ist es dem Unternehmen gelungen, die Qualität des Schweißens zu verbessern und gleichzeitig Personalengpässe zu beheben. Die Cobots lassen sich leicht für verschiedene Aufgaben programmieren und schweißen die Möbelelemente noch konsistenter als menschliche Mitarbeitende.

Hinzu kommt: Das Unternehmen hatte lange Zeit Probleme, ausreichend qualifizierte Schweißerinnen und Schweißer zu finden, die in der Lage waren, den geforderten hohen Standards gerecht zu werden. Dies führte zu einer Verringerung der Produktionskapazität und hinderte das Unternehmen daran, die Vorteile eines schnell wachsenden Marktes nutzen zu können.

Deshalb implementierte Lankapaja kollaborative Roboter in diejenigen Schweißstationen, die Komponenten mittels Metall-Inertgas (MIG) schweißen. Das Unternehmen hatte bereits Erfahrung mit sechs großen ABB-Industrierobotern gesammelt, die es zum Lichtbogenschweißen einsetzt. Zwei der wichtigsten Anforderungen an die Cobots: Sie sollten in der Lage sein sollten, eine qualitativ hochwertige Schweißnaht zu erzeugen, deren Optik Möbelanwendungen gerecht wird. Zudem galt der einfachen Bedienung ein weiteres Augenmerk.

JE RobotTeknik, ein zertifizierter Partner (Value Provider) von ABB, verfügt über profunde Expertise im Einsatz von Schweißrobotern in den unterschiedlichsten Anwendungen und entwickelte eine Lösung, die auf zwei GoFa-Cobots von ABB basiert. Mithilfe des Programmier- und Simulationstools RobotStudio® von ABB stellte JE RobotTeknik sicher, dass sich die Cobots an der vorgesehenen Arbeitsstation in den gewünschten Bahnen bewegen und es zu keinen Kollisionen mit Bauteilen oder Haltevorrichtungen kommen kann.

Die kollaborativen Roboter von ABB benötigen keine Sicherheitsbarrieren oder Zäune, wodurch Lankapaja wertvolle Stellfläche einspart. Zudem können die Cobots während der Produktion sicher neben den Mitarbeitenden eingesetzt werden. Die Cobots haben Lankapaja auch geholfen, Personal für andere Aufgaben freizusetzen, da nur eine Person für die Überwachung der beiden Roboter benötigt wird.

Schnelle Programmierung und eine hohe Ergebnisqualität

Die No-Code-Software Wizard Easy Programming von ABB basiert auf einfachen, miteinander kombinierbaren Blöcken, mit denen sich Programme für die GoFa-Cobots schnell und einfach erstellen lassen. Damit können auch Mitarbeitende ohne Programmiererfahrung ein einfaches Programm für fünf bis sechs Schweißnähte erstellen – in weniger als fünf Minuten. Die Mitarbeitenden können auch die sogenannte Lead-Through-Programmierung nutzen. Hierfür muss der Roboter lediglich per Hand an die gewünschten Positionen bewegten werden, die dann per Knopfdruck automatisch abgespeichert werden. Anschließend ist das Programm sofort einsatzbereit.

Da bei kollaborativen Robotern von ABB Sicherheitsbarrieren oder Zäune wegfallen, wird wertvolle Stellfläche eingespart. Die Cobots können während der Produktion sicher neben den Mitarbeitenden eingesetzt werden. Zudem lassen sie sich schnell programmieren und sind einfach zu bedienen. - © ABB
Da bei kollaborativen Robotern von ABB Sicherheitsbarrieren oder Zäune wegfallen, wird wertvolle Stellfläche eingespart. Die Cobots können während der Produktion sicher neben den Mitarbeitenden eingesetzt werden. Zudem lassen sie sich schnell programmieren und sind einfach zu bedienen. © ABB

GoFa von ABB ist nicht nur einfach zu bedienen, sondern verfügt über fortschrittliche Sensoren und eine Bewegungssteuerungstechnologie, die eine genaue Positionierung, reibungslose Bewegung und optimale Brennersteuerung gewährleisten. Damit meistert der kollaborative GoFa-Schweißroboter komplexe Nahtkonfigurationen, enge Räume und schwierige Winkel, was selbst bei den anspruchsvollsten Anwendungen einwandfreie Schweißnähte gewährleistet.

Für Lankapaja stellt die Kombination aus einfacher Programmierung und Geschicklichkeit der Cobots eine ideale Lösung dar, mit der das Unternehmen seine Produktionskapazität steigern konnte. Mit der Implementierung der Schweiß-Cobots können nun auch Mitarbeitende ohne Erfahrung mit Robotern, Coding oder Schweißen schneller und qualitativ hochwertigere Ergebnisse erzielen als eine erfahrene Schweißerin bzw. ein erfahrender Schweißer.

Andreas Lundberg, Geschäftsführer von Lankapaja, betont: „Die Cobots von ABB sind ein großer Gewinn. Die zusätzliche Kapazität, die sie ermöglichen, hat uns ein Wachstum in den Märkten für Möbel und Ladenbau sowie in anderen Segmenten beschert. Wir sind bereits dabei, mehr Platz zu schaffen, damit wir in naher Zukunft sechs Roboter mit drei Bedienenden einsetzen können, was eine weitere Ausweitung unserer Produktionskapazität ermöglicht.“

(Quelle: Presseinformation der ABB AG)

Schlagworte

Cobot SchweißenCobotsFachkräftemangelMetall-InertgasschweißenMIG SchweißenQualitätssicherungSchweißtechnik

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