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Bauteil SLM-Planetengetriebe LASER - © ifw Jena
24.08.2020

Additive Fertigung: Erfolgreiches EU-Projekt zur Ausbildung

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Additive Fertigung: Erfolgreiches EU-Projekt zur Ausbildung

Eine erfolgreiche Zwischenbilanz zieht das europäische Bildungsprojekt für Additive Fertigungsverfahren „CLLAIM“. CLLAIM steht für „Creating KnowLedge and SkilLs in AddItive Manufacturing“ und ist eine Initiative, an der viele fügetechnischen Verbände und Unternehmen aus Europa mitwirken. Bei ihrer letzten Sitzung konnten die Projektteilnehmer ein positives Resümee der vergangenen zwei Jahre ziehen, denn: Die Inhalte aus dem CLLAIM-Projekt werden in ein modulares Ausbildungssystem für die Additiven Fertigungsverfahren (oder: Additive Manufacturing, AM) überführt. In dieses System fließen auch Erkenntnisse aus weiteren EU-Projekten, aus Workshops mit Bildungseinrichtungen, aus Industrieunternehmen und Forschungsinstituten sowie aus der Gemeinschaftsarbeit von Normungsgremien ein.

Das modular aufgebaute Ausbildungssystem besteht aus verschiedenen Lerneinheiten, sogenannten „Competence Units“. Sie können einzeln oder kombiniert als Lehrgänge für Ingenieure, Konstrukteure, Fachkräfte oder Anlagenbediener mit variierenden theoretischen und praktischen Anteilen am Markt angeboten werden.

Bei ihrem letzten Treffen haben die europäischen Partner von CLLAIM die Weichen für die letzte Projektphase gestellt: Vor allem ging es darum, die Strategie für die Restlaufzeit des Projektes zu diskutieren und auszuarbeiten. Dazu gehört auch, die geplanten Pilotlehrgänge, die in den teilnehmenden europäischen Partnerländern durchgeführt werden, auf den Weg zu bringen. In Deutschland wird die Durchführung des ersten DVS/EWF-Testlehrgangs am Günter-Köhler-Institut für Fügetechnik und Werkstoffprüfung GmbH (ifw Jena) geplant. Dort wird voraussichtlich im Herbst 2020 der erste Kurs zum „European Metal AM Powder Bed Fusion – Laser Beam Operator“ stattfinden. Auch andere DVS-Bildungseinrichtungen können eine Zulassungserweiterung bei DVS-PersZert beantragen und nach einer Bewilligung die DVS-EWF-Lehrgänge zur Additiven Fertigung in Kürze anbieten.

CLLAIM-Projekttreffen 2020 bei dem DVS in Düsseldorf. - © DVS
CLLAIM-Projekttreffen 2020 bei dem DVS in Düsseldorf. © DVS

Alle Lehrgangsinhalte, die erarbeitet worden sind, werden aktuell in Deutschland in öffentlich zugänglichen CLLAIM-Richtlinien und DVS/EWF-Ausbildungsrichtlinien veröffentlicht. Sie werden durch das International Additive Manufacturing Qualification Council (IAMQC) nachhaltig betreut und stetig in Anlehnung an die DIN EN ISO/IEC 17024 „Konformitätsbewertung – Allgemeine Anforderungen an Stellen, die Personen zertifizieren“ aktualisiert. Das IAMQC-Gremium setzt sich aus Experten der metallbasierten Additiven Fertigung zusammen.

Damit ist das Projektziel von CLLAIM, nämlich während einer Laufzeit von drei Jahren ein europäisch harmonisiertes Ausbildungssystem für Additive Fertigungsverfahren am Markt zu etablieren, nahezu erreicht. Mit Hilfe eines abgestuften Konzepts für die Qualifizierung von AM-Fachkräften soll die Akzeptanz der Additiven Fertigung in der Industrie gesteigert werden.

Neben dem DVS engagieren sich im Projekt CLLAIM die EWF – European Federation for Welding, Joining and Cutting, die Fraunhofer-Einrichtung für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV, die LZH Laser Akademie GmbH, die Lloyd’s Register, die Firma IDONIAL, The Welding Institute (TWI) in Cambridge und CESOL, der spanische Verband für Schweißtechnik.

Der DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V. ist im Projektteam ein verlässlicher Partner für europaweit abgestimmte Ausbildungskonzepte, denn sie bringen Sicherheit und Kontinuität in die Aus- und Weiterbildung. Gleichzeitig vertritt der Verband aber auch die deutschen Interessen, bestimmt die Inhalte der Lehrgänge mit und setzt sie letztlich auf nationaler Ebene mit den DVS-anerkannten Bildungseinrichtungen um.

Damit die Ausbildungsprofile kompatibel mit den Normen sind, arbeiten unter anderem einige CLLAIM-Projektpartner im internationalen Normungsgremium der ISO/TC 261 Additive Manufacturing JG 74 Personnel Qualification mit, um aktuell z. B. die folgende Normenreihe für die Prüfungen der Anlagenbediener zu erstellen.

  • ISO/ASTM 52926-1 Additive Manufacturing – Qualification principles – Part 1: Qualification of Machine operators for metallic parts production
  • ISO/ASTM 52926-2 Additive Manufacturing – Qualification principles – Part 2: Qualification of Machine operators for metallic parts production for PBF-LB
  • ISO/ASTM 52926-3 Additive Manufacturing – Qualification principles – Part 3: Qualification of Machine operators for metallic parts production for PBF-EB
  • ISO/ASTM 52926-4 Additive Manufacturing – Qualification principles – Part 4: Qualification of Machine operators for metallic parts production for DED-LB
  • ISO/ASTM 52926-5 Additive Manufacturing – Qualification principles – Part 5: Qualification of Machine operators for metallic parts production for DED-Arc

Die neuen DVS/EWF-Lehrgänge der Anlagenbediener für die verschiedenen Verfahren PBF-LB, PBF-EB, DED-LB und DED-Arc stellen insgesamt die optimale Vorbereitung zum Bestehen der verschiedenen Bedienerprüfungen dar.

Mehr Informationen zum Projekt CLLAIM finden Sie hier: www.cllaimprojectam.eu .

(Quelle: DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V.)

Schlagworte

Additive FertigungAusbildungFachkräfteInternationalesQualifizierung

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