Technologien
Schweißkappe mit wegweisender MRD-Struktur für Aluminium-Anwendungen
27.09.2024

Bewährte MRD-Technologie löst Aluminium-Punktschweißproblem

Bewährte MRD-Technologie löst Aluminium-Punktschweißproblem

Probleme beim Aluminium-Punktschweißen sind ein weitverbreitetes und bekanntes Thema. Es führt zu unsauberen Schweißpunkten, erhöhtem Elektrodenverschleiß und häufigem Nachfräsen – alles Faktoren, die Zeit und Kosten verursachen. Eine Lösung dafür ist die MRD-Technologie (Multi-Ringed Dome), die seit Jahren erfolgreich bei General Motors eingesetzt wird. Dank einer kürzlich unterzeichneten Lizenzvereinbarung mit der General Motors Company ist es KYOKUTOH nun möglich, diese revolutionäre und patentierte Technologie in die eigenen Produkte zu integrieren und OEM- und Zulieferer-Kunden zur Verfügung zu stellen. Damit können auch sie von deutlich verbesserten, langlebigen Schweißverbindungen auf Aluminium profitieren.

„Die MRD-Technologie ist ein echter Gamechanger für die Automobilproduktion,“ erklärt Tamer Demirkaya, Geschäftsleitung von KYOKUTOH Europe. „Unsere Kunden profitieren von einer signifikant besseren Durchdringung des Oxidfilms auf Aluminiumblechen, was die Qualität und Effizienz ihrer Produktionsprozesse spürbar steigert. Damit setzen wir einen neuen Standard im Schweißen von Aluminium.“

Links im Bild eine konventionell gefräste Schweißkappe mit geschädigter Kontaktfläche, rechts die dazugehörige Blechoberfläch. - © GSI mbH, Niederlassung SLV München
Links im Bild eine konventionell gefräste Schweißkappe mit geschädigter Kontaktfläche, rechts die dazugehörige Blechoberfläch. © GSI mbH, Niederlassung SLV München

Herkömmlich gefräste Schweißkappen führen zu Legierungseffekten zwischen den Schweißkappen und Aluminiumbauteilen. Ursache dieses Effekts ist das ungenügende Durchbrechen der isolierenden Oxidschicht auf dem Aluminiumblech durch konventionell bearbeitete Elektroden. Daraus ergibt sich eine Überhitzung an diesen Durchbruchstellen bei Einleiten des Schweißstroms, was zu metallischen Verbindungen zwischen Kupfer und Aluminium führt. Durch wiederholtes Punktschweißen verstärkt sich dieser Effekt und erhöht den Kontaktwiderstand zwischen Kappe und Blech immer weiter. Die Folgen sind eine negative Anmutung der Blechoberfläche und eine Zunahme der Porosität im Schweißpunkt. Abhilfe schafft bisher nur frühzeitiges Fräsen, was zu enorm hohem Kappenverbrauch und längeren Taktzeiten führt.

Die MRD-Technologie löst dieses Problem, in dem die Elektroden nicht mehr glatt, sondern rillenförmig gefräst werden. Die dreidimensionale Geometrie aus kreisförmigen Erhöhungen und Vertiefungen durchdringt beim Kontakt der Kappe mit dem Aluminium die Oxidschicht in definierter Form und großer Fläche. Das ergibt ein Höchstmaß an Leitfähigkeit für den Schweißstrom. Damit können deutlich mehr Schweißpunkte mit einer perfekten Punktoberfläche ohne Nachfräsen der Schweißkappen erstellt werden.

Schweißkappe mit wegweisender MRD-Struktur für Aluminium-Anwendungen. - © General Motors und KYOKUTOH
Schweißkappe mit wegweisender MRD-Struktur für Aluminium-Anwendungen. © General Motors und KYOKUTOH
Schweißkappe mit wegweisender MRD-Struktur für Aluminium-Anwendungen

Die Technologie ist mit den neuen KYOKUTOH-Modellen Kappenfräser CDF und Kappenfräser-/wechsler-Kombination XCD verfügbar. Beide Produkte sind speziell auf die hohen Anforderungen in der Automobilindustrie abgestimmt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die MRD-Technologie vorerst nicht für die Produktion von Full-Size-Pickup-Trucks verwendet werden darf. Dennoch bieten die neuen Modelle von KYOKUTOH vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, die sich perfekt für die Herstellung von Aluminiumkomponenten in anderen Fahrzeugklassen eignen.

Tamer Demirkaya fügt hinzu: „Unser Ziel ist es, unseren Kunden die fortschrittlichsten Werkzeuge an die Hand zu geben, damit sie in dieser wettbewerbsorientierten Branche erfolgreich bleiben. Die MRD-Technologie ist ein weiterer Beweis für unser Engagement, innovative und praxistaugliche Lösungen zu entwickeln.“

(Quelle: Presseinformation der KYOKUTOH Europe GmbH)

Schlagworte

AluminiumMRD-TechnologiePunktschweißenSchweißkappenSchweißpunkteSchweißtechnik

Verwandte Artikel

Cobot-Schweißsystem CWC-mobile mit Absaugung und beweglicher Einhausung zum Schweißen von kleinen und großen Bauteilen. Ausgestattet mit einfahrbaren Transportrollen kann die Anlage zum Bauteil transportiert werden.
03.12.2024

Sorgen Cobots für mehr Nachwuchs beim Schweißen?

Schweißen bleibt ein zentraler Fügeprozess in der metallverarbeitenden Industrie, doch immer weniger junge Menschen interessieren für diesen Beruf. Hier können Cobots Abh...

Cobot Schweißen Cobots Fachkräftemangel Fachkräftequalifizierung Fügetechnik Schweißtechnik
Mehr erfahren
Mit dem letzten Bauabschnitt, der
03.12.2024

Stahlbau: „Superradwegenetz Tübingen“ fertiggestellt

Nach rund drei Jahren Bauzeit komplettiert eine 365 Meter lange Radwegbrücke von Schmees & Lühn  seit Oktober 2024 das „Blaue Band“ in Tübingen, ein Zusammenschluss mehre...

Brückenbau Mobilitätswende S690-Stahl Schweißtechnik Stahlbau
Mehr erfahren
29.11.2024

Deutsche Aluminiumindustrie: Produktionsrückgänge setzen sich fort

Die Lage der deutchen Aluminiumindustrie bleibt angespannt. Im dritten Quartal 2024 ging das Produktionsvolumen in den Betrieben erneut zurück.

Aluminium Aluminiumhalbzeuge Aluminiumindustrie Halbzeuge Recycling Wirtschaftsstandort Deutschland
Mehr erfahren
Am SKZ startet das Projekt Pipe-safe, welches mittels moderner zerstörungsfreier Prüftechnik und KI Fachleute beim Schweißen unterstützen soll.
27.11.2024

Forschungsprojekt zur Bewertung von Rohrschweißnähten mittels KI

Am SKZ ist das das Projekt Pipe-safe gestartet, das einen KI-Assistenten zur Qualitätssicherung von Schweißnähten im Rohrleitungsbau in den Praxiseinsatz bringen soll.

KI Qualitätssicherung Rohrschweißen Schweißen Schweißnahtprüfung Schweißtechnik Schweißverbindungen
Mehr erfahren
Die ARC Cup-Gewinner mit ihren Urkunden
DVS Group
27.11.2024

Zweimal Platz 1 für die Sieger von „Jugend schweißt“ beim ARC Cup in China

Im Oktober fand der „ARC Cup” in China statt, an dem auch die vier Sieger des 14. DVS-Bundeswettbewerbs „Jugend schweißt“ teilnahmen. Hannes Mielmann und John Block beleg...

DVS-Verband Nachwuchsförderung Schweißtechnik
Mehr erfahren