Bundesverband Metall aktiv im Zukunftspakt handwerkliche Zulieferbetriebe
Viele zuliefernde Betriebe aus dem Metallhandwerk stehen derzeit unter existentiellem Druck. Gemeinsam mit weiteren Branchenverbänden bündelt der Bundesverband Metall (BVM) die Interessen der handwerklichen Zulieferer. Die BVM-Initiative zeigt Wirkung.
Weltwirtschaftliche Verwerfungen (Brexit, Wirtschaftsembargos) hatten bereits seit 2019 Exporteintrübungen zur Folge. Durch die daraus folgenden Strukturveränderungen in der nachgelagerten Industrie waren insbesondere die mittleren, beschäftigungsintensiven Zulieferbetriebe aus dem Metallhandwerk schon zu diesem Zeitpunkt unter Druck geraten. Mit beginnender Pandemie wurden viele dieser bereits geschwächten Betriebe mit enormer Wucht getroffen. Der Bundesverband Metall hatte die Alarmsignale bereits zu Beginn 2020 an das Bundeswirtschaftsministerium adressiert. Darüber wurde der BVM im ZDH aktiv, um gezielt und gemeinsam mit weiteren Branchenverbänden die Interessen der handwerklichen Zulieferer zu bündeln.
Im Oktober 2021 kamen die Spitzenverbände zusammen, um die aktuelle wirtschaftliche Situation in den handwerklich-mittelständischen Zulieferbetrieben abzugleichen. Erste Analysen zeigten, dass insbesondere die zuliefernden Betriebe aus dem Metallhandwerk von den aktuellen Verwerfungen betroffen sind. Ein Abwandern der Industrie wird neben dem Liefer- und Fachkräfteproblem von jedem fünften Unternehmen als Gefahr eingestuft.
Die Sonderumfrage „Handwerkliche Zulieferer“ offenbart verschiedene Herausforderungen, die der ZDH-Arbeitskreis in sieben Handlungsfeldern zusammengefasst hat. Dazu zählen Themen wie Finanzierung, Produkt- bzw. Marktneuausrichtung, Standortbedingungen, Fachkräfte, Compliance und Reporting, Zugang zu Märkten aber auch die Zusammenarbeit in der Lieferkette. Ziel des ZDH-Arbeitskreises „Handwerkliche Zulieferer“ ist das Schließen eines Zukunftspaktes der Zulieferbetriebe im Handwerk sowie die Formulierung eines Strategiepapiers.
„Unsere Initiative zeigt Wirkung. Die großen Herausforderungen der Transformation können nur gestemmt werden, wenn die Zulieferbetriebe als Herzstück am Produktionsstandort Rahmbedingungen bekommen, unter denen sie auch existieren können. Politik und Industrie sind gleichermaßen gefordert, hier an partnerschaftlichen Lösungen zu arbeiten. Wir lassen nicht nach, dies in Gesprächen mit der neuen Bundesregierung einzufordern“, unterstreicht BVM-Hauptgeschäftsführer Markus Jäger das Engagement für die Metallbetriebe.
Die rund 12.000 Betriebe der Feinwerkmechanik mit ihren 230.000 Beschäftigten und gut 32 Mrd. € Umsatz nehmen als hochtechnisierte Zulieferer aus dem Metallhandwerk eine Schlüsselposition am Produktionsstandort Deutschlands ein. Sie sind als Zulieferer unverzichtbarer Teil der Wertschöpfungskette in wichtigen exportorientierten Branchen wie z.B. für den Automotivsektor, Umwelttechnologien und Rationalisierungsmittel.
(Quelle: Presseinformation des Bundesverbandes Metall – Vereinigung Deutscher Metallhandwerke)
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