Forschung
Glühbirne mit Blatt - © pixabay.com/PIRO4D
27.01.2020

Der VDI verurteilt die drastische Kürzung der Mittel für die Energieforschung

Der VDI verurteilt die drastische Kürzung der Mittel für die Energieforschung

Der Bundestag hat die sogenannten Verpflichtungsermächtigungen für die Energieforschung des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) für das Haushaltsjahr 2021 drastisch gekürzt. Der VDI mahnt eindringlich, diese Kürzung der Mittel im Bundeshaushalt 2021 umgehend zu
korrigieren und die Projektforschung für die Energiewende nachhaltig zu sichern.

Bereits Ende November 2019 hatte der Bundestag Umschichtungen für den Etat 2020 des BMWi beschlossen. Die Reduktion der Verpflichtungsermächtigungen um 90 Prozent von 105 auf 10 Mio. Euro im Haushaltsjahr 2021 führt aus Sicht des VDI dazu, dass die üblicherweise mehrjährigen Forschungsprojekte nicht bewilligt und nicht begonnen werden können. „Damit unterbindet die Regierungskoalition wichtige laufende Forschungsprogramme“, sagt Professor Dr.-Ing. Harald Bradke, Vorsitzender der VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt. „So gerät auch die Energiewende in Gefahr, für die wir Forschungsinnovationen benötigen. Wir müssen schließlich Technologien, die wir in ein paar Jahrzehnten brauchen, bereits heute entwickeln. Für eine saubere Energieversorgung brauchen wir mehr Forschung –nicht weniger.“

Die Bundesregierung wird künftig in noch stärkerem Maße sogenannte Reallabore zur experimentellen Erprobung von bereits ausgereiften Energieinnovationen unterstützen. Dies sieht der VDI durchaus positiv, gibt aber zu bedenken: „Für die Erreichung der Klimaschutzziele reichen diese Innovationen jedoch noch nicht aus“, meint Bradke. „Es sind dringend neue Technologien über alle Stufen der technologischen Reifegrade zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen. Deutschland lebt von seinem technologischen Know-how und kann es sich nicht leisten, auf dem international wichtiger werdenden Markt für nachhaltige Technologien nun den Anschluss an die internationalen Wettbewerber zu verlieren. Eine drastische Reduktion der Fördermittel des BMWi kann zu einem Fadenriss in der deutschen Energieforschung und einem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie auf diesem Gebiet führen.“

Schlagworte

EnergieeffizienzEnergiewendeForschung

Verwandte Artikel

Wasserstoff, Wasserstoffmoleküle
Joining Plastics
02.01.2025

RWTH Aachen und BAM: Forschungsprojekt zur Senkung der Wasserstoffproduktionskosten

Die Herstellung von grünem Wasserstoff mit Polymer-Elektrolyt-Membran-Elektrolyseuren (PEM-Elektrolyseuren) ist aufgrund hoher Anlagenkosten noch sehr teuer.

Forschung Klebprozess Kunststoff Kunststoffrohre Kunststoffverarbeitung Plasmabeschichtung Polymer Verbindungstechnik Wasserstoff
Mehr erfahren
Im Projekt AM2H2 arbeitet das LZH an einem Multimaterial-Energiewandler für eine effizientere Erzeugung von grünem Wasserstoff, hier im Bild ein additiv gefertigter Gasbrenner mit innenliegenden Kühlkanälen.
27.12.2024

Grünen Wasserstoff mit laserbasierter Additiver Fertigung erzeugen

Emissionsfreie Energiequellen sind die Zukunft. In einem neuen Projekt arbeitet das LZH daher zusammen mit drei niedersächsischen Partnern an neuartigen additiv gefertigt...

3D-Druck Additive Fertigung Energiewende Wasserstoff Wasserstofftechnologien
Mehr erfahren
Polarstern Neubau Wismar Luftbild.
24.12.2024

Polarstern-Neubau: Auftrag für deutschen Forschungseisbrecher vergeben

Gute Nachricht für die deutsche Forschungsflotte, den deutschen Schiffbau und die internationale Polarforschung: Die neue Polarstern wird in Wismar von thyssenkrupp Marin...

Forschung Maritimer Sektor Schiffbau Stahl
Mehr erfahren
Zusammensetzungen und Eigenschaften präzise, schnell und kostengünstig erfassen, um passende Materialkombinationen in Zukunft zum Beispiel aus Sekundärmaterialien zu finden – ein digitales Ökosystem für eine resiliente und nachhaltige Versorgung mit Funktionswerkstoffen erforscht das Fraunhofer-Leitprojekt ORCHESTER unter Mitwirkung des Fraunhofer IWS.
19.12.2024

Werkstoff- und Prozesslösungen für Herausforderungen bei Rohstoffengpässen

Das Fraunhofer IWS beteiligt sich an einem neuen Fraunhofer-Leitprojekt. Ziel ist es, die Versorgung mit Werkstoffen für die Energiewende zu sichern.

Energiewende Kobalt Lithium Materialengpässe Recycling Rohstoffe Rohstoffmangel Sekundärrohstoffe Seltene Erden Simulation
Mehr erfahren
17.12.2024

„Fehlende Fachkräfte gefährden die Energiewende“

Eine aktuelle Prognos-Studie plädiert bei den Anstrengungen um zusätzliche Energiewende-Fachkräfte für einen breiten Lösungsansatz.

Berufliche Bildung Energiewende Fachkräftemangel Fachkräftequalifizierung
Mehr erfahren