Trendthema
© ABB
27.02.2020

Die wichtigsten Roboter-Trends 2020

Die wicHtigsten Roboter-Trends 2020

Von 2020 bis 2022 werden rund zwei Millionen neue Industrie-Roboter in den Fabriken weltweit installiert – so die Prognose des IFR-Statistikdepartments. Neue Technologietrends machen es Unternehmen möglich, auf veränderte Marktanforderungen zu reagieren. Welche Top-Trends innovative Entwicklungen vorantreiben berichtet die International Federation of Robotics in einem Überblick.

„Intelligente Robotik und Automation sind wichtig, um mit neuen Verbrauchertrends, steigender Nachfrage nach Produktvielfalt oder Herausforderungen durch Handelsbarrieren umzugehen“, sagt Dr. Susanne Bieller, Generalsekretärin des IFR. „Neue technologische Lösungen ebnen dabei den Weg für mehr Flexibilität in der Produktion“.

Die Top-Treiber für den Einsatz von Industrie-Robotern sind: Vereinfachte Bedienbarkeit, die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine sowie Digitalisierung.

Roboter werden smarter

Die Programmierung und Installation von Robotern wird deutlich vereinfacht. Wie das in der Praxis aussieht: Digitale Sensoren in Verbindung mit intelligenter Software ermöglichen direkte Lehrmethoden – etwa in Form von „Programmierung durch Demonstration“. Die Aufgabe, die der Roboterarm ausführen soll, wird dabei zunächst von einem Menschen ausgeführt: Er nimmt den Roboterarm buchstäblich an die Hand und zeigt den gewünschten Bewegungsablauf. Die dabei aufgezeichneten Daten werden anschließend von der Software in das digitale Programm des Roboterarms umgewandelt. Zukünftig werden automatische Lernprogramme Roboter dazu anleiten, ihre Bewegungen mit Versuch-und-Irrtum-Methoden zu optimieren und mit Videodemonstrationen zu arbeiten.

Roboter arbeiten mit Menschen zusammen

Die Zusammenarbeit von Mensch und Roboter ist ein weiterer wichtiger Trend in der Robotik. Durch die Fähigkeit, mit Menschen zusammenzuarbeiten, sind moderne Robotersysteme in der Lage, sich an eine schnell verändernde Umgebung anzupassen. Die Palette der kollaborativen Anwendungen, die von den Roboterherstellern angeboten wird, erweitert sich ständig. Gegenwärtig sind Anwendungen mit einem gemeinsamen Arbeitsraum (Shared Workspace) am häufigsten, bei denen Mensch und Maschine die Aufgaben nacheinander schrittweise erledigen – also sequenziell.

© IFR
© IFR

Anwendungen, bei denen Mensch und Roboter gleichzeitig am selben Teil arbeiten, sind im Vergleich dazu deutlich anspruchsvoller. Forschung und Entwicklung (F&E) konzentrieren sich derzeit auf Methoden, die es den Robotern ermöglichen, am Arbeitsplatz mit dem Menschen in Echtzeit zu reagieren. So wie zwei Menschen in der Fabrik zusammenarbeiten würden, wollen die F&E-Teams, dass der Roboter seine Bewegungen an die Umgebung anpassen kann, um eine wirklich reaktionsfähige Zusammenarbeit zu gewährleisten. Bei diesen Lösungen wird beispielsweise berücksichtigt, die menschliche Stimme oder Gestik zu erkennen. Mit der Technologie von heute bietet die Mensch-Roboter-Kooperation bereits ein enormes Potenzial für Unternehmen aller Größen und Branchen. Investitionen in kollaborative Systeme werden die traditionellen Industrie-Roboter ergänzen.

Roboter werden digital

Industrieroboter sind die zentralen Komponenten der digitalen und vernetzten Produktion, wie sie in der Industrie 4.0 eingesetzt werden. Umso wichtiger ist es, dass sie miteinander kommunizieren können - unabhängig vom Hersteller. Die so genannte „OPC Robotics Companion Specification“, die von einer gemeinsamen Arbeitsgruppe des VDMA und der Open-Platform-Communications-Foundation (OPC) entwickelt wurde, definiert eine standardisierte generische Schnittstelle für Industrieroboter und ermöglicht die Anbindung von Industrierobotern an das Industrial Internet of Things (IIoT). Die digitale Konnektivität von Robotern, beispielsweise mit der Cloud-Technologie, ist auch ein Treiber für neue Geschäftsmodelle: Roboterleasing - genannt Robots-as-a-Service - hat beispielsweise Vorteile, die besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) attraktiv sein könnten: keine Kapitalbindung, fixe laufende Kosten, automatische Upgrades und kein Bedarf an qualifiziertem Personal für die Roboter.

(Quelle: Presseinformation der IFR – International Federation of Robotics)

Über die IFR

Die International Federation of Robotics ist das Sprachrohr der weltweiten Robotikindustrie. IFR vertritt fast 60 Mitglieder u.a. Hersteller von Industrierobotern und nationale Roboterverbände aus über zwanzig Ländern und wurde 1987 als gemeinnützige Organisation gegründet.

Das IFR Statistical Department stellt Branchendaten für folgende statistische Jahrbücher bereit:

World Robotics – Industrieroboter: Dieser einzigartige Bericht liefert weltweite Statistiken über Industrieroboter in einheitlichen Tabellen und ermöglicht aussagefähige Ländervergleiche. Er enthält statistische Daten aus circa 40 Ländern, aufgeschlüsselt nach Anwendungsbereichen, Industriesektoren, Roboterarten und anderen technischen und wirtschaftlichen Aspekten. Für ausgewählte Länder sind Produktions-, Export- und Importdaten aufgeführt. Mit der Roboterdichte, d.h. der Anzahl von Robotern je 10.000 Beschäftigten, wird zudem ein Maß für den Automationsgrad angeboten.

World Robotics – Serviceroboter: Dieser einzigartige Bericht liefert weltweite Statistiken über Serviceroboter, Marktanalysen, Fallstudien und internationale Forschungsstrategien zu Servicerobotern. Die Studie wird in Zusammenarbeit mit dem IFR-Partner Fraunhofer IPA, Stuttgart erarbeitet.

Schlagworte

AutomatsisierungIndustrieroboterRobotik

Verwandte Artikel

Einzigartig ist der patentierte, automatisch geregelte Schweißprozess TIG DynamicWire, bei dem die Schweißstromquelle die Drahtvorschubgeschwindigkeit aktiv an die Gegebenheiten anpasst und dadurch Spalte bis zu 30 % ausgleichen kann.
17.12.2024

Vielseitigkeit und Flexibilität beim automatisierten Schweißen

Es gibt zahlreiche Vorzüge, mit denen die Fronius iWave im Robotereinsatz oder als Herzstück von Automationsanlagen glänzt.

Automation Automatisiertes Schweißen Behälterbau MAG Schweißen MIG Schweißen Roboterschweißen Robotik Rohrleitungsbau Schienenfahrzeugbau Schweißnähte Schweißnahtoptik Schweißtechnik WIG Schweißen
Mehr erfahren
16.12.2024

„Kollaborative 7. Achse“ mit Kollisionserkennung

Thomson Industries bietet eine Reichweitenverlängerung für Cobots an. Sie hat eine Kollisionserkennung und bietet Vorteile bei Programmierung und Steuerung.

Antriebstechnik Automation Cobots Kollaborative Roboter Robotik
Mehr erfahren
Beitrag mit Video
06.12.2024

Vielfältige Möglichkeiten beim Cobot-Schweißen

Cobots zum Schweißen werden eingesetzt, wenn Fachkräfte fehlen und die Produktion effizienter werden muss. Doch die Einsatzbereiche eines Schweiß-Cobots sind nicht aussch...

Automation Cobot Schweißen Cobots Fachkräftemangel Robotik Schweißtechnik
Mehr erfahren
Dr. Dietmar Ley, CEO der Basler AG in Ahrensburg, ist neuer Vorsitzender des VDMA Fachverbands Robotik + Automation.
26.11.2024

VDMA Robotik + Automation wählt Dr. Dietmar Ley zum neuen Vorsitzenden

Dr. Dietmar Ley, CEO der Basler AG ,ist neuer Vorsitzender des VDMA Fachverbands Robotik + Automation. Er folgt auf Frank Konrad, CEO Hahn Automation Group GmbH, dessen E...

Automation Robotik
Mehr erfahren
23.11.2024

China überholt Deutschland beim Roboter-Einsatz in der Industrie

China ist beim Roboter-Einsatz in der Industrie an Deutschland vorbeigezogen: Auf der Weltrangliste rückt das Reich der Mitte mit einer Roboterdichte von 470 Einheiten pr...

Automation Industrieroboter Industrierobotik Robotik
Mehr erfahren