HBS Bolzenschweiss-Systeme sucht Investor
Die „HBS Bolzenschweiss-Systeme GmbH & Co. KG“ mit Sitz in Dachau nutzt ein Eigenverwaltungsverfahren, um sich finanziell neu aufzustellen. Das Unternehmen ist operativ grundsätzlich gesund. Allerdings belasten Kosten aus einer Umstrukturierung innerhalb der Unternehmensgruppe das Unternehmen. Mit dem Verfahren will HBS seine Finanzierung auf eine neue Grundlage stellen und sucht einen Investor. Geplant ist, die Restrukturierung bis Ende 2024 erfolgreich abzuschließen.
„Die Eigenverwaltung hat keine Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb“, betont Geschäftsführerin Anja Bloch. „Fertigung, Lieferung und Service gehen weiter, die Versorgung unserer Kunden ist weiterhin gewährleistet.“ Die Löhne und Gehälter der rund 45 Beschäftigten werden ebenfalls weiter gezahlt.
HBS Bolzenschweiss-Systeme erwirtschaftet operativ ein ausgeglichenes Ergebnis. Die Gründe für das Eigenverwaltungsverfahren hängen vielmehr mit der Finanzierungsstruktur innerhalb der Unternehmensgruppe zusammen: So war infolge einer gruppeninternen Umstrukturierung 2023 die Schließung der Tochtergesellschaft „HBS Präzisionsteile GmbH“ beschlossen worden. Die HBS Bolzenschweiss-Systeme GmbH & Co. KG musste für einen großen Teil der damit verbundenen Kosten aufkommen. „Was unser eigenes Unternehmen angeht, sind wir in der Lage, kostendeckend zu wirtschaften“, so Bloch. „Die Zuschüsse innerhalb der Gruppe werden allerdings zunehmend zu einer Belastung – vor allem auch vor dem Hintergrund der konjunkturellen Lage. Die Eigenverwaltung ermöglicht uns, dieses Problem innerhalb kurzer Zeit zu lösen.“ Die Tochtergesellschaften in den USA und China sind nicht von den Verfahren betroffen.
Das Eigenverwaltungsverfahren ist ein sehr wirksames und erfolgreiches Instrument des deutschen Sanierungsrechts. Es bietet Unternehmen einen rechtlichen Rahmen, um bei laufendem Geschäftsbetrieb ihre Finanzierung in enger Abstimmung mit den Gläubigern zügig neu zu ordnen. Dabei können sie auf eine Reihe von Instrumenten zurückgreifen, die außerhalb eines solchen Verfahrens nicht zur Verfügung stehen. Die unternehmerische Verantwortung bleibt bei der Eigenverwaltung in den Händen der Geschäftsführung. Die Gerichte erlauben dies nur in Fällen, in denen Unternehmen frühzeitig selbst tätig werden und genügend Handlungsspielraum für eine Lösung besteht. Dies ist bei HBS Bolzenschweiss-Systeme der Fall.
Für die Phase der Eigenverwaltung wird die Geschäftsführung von den erfahrenen Restrukturierungsexperten und Rechtsanwälten Prof. Markus Stadler und Matthias Nierhaus von der Kanzlei Wellensiek unterstützt. Gemeinsam mit der Geschäftsführung wurde eine Investorensuche aufgegleist. Bei einem Eigenverwaltungsverfahren setzt das zuständige Amtsgericht einen sog. vorläufigen Sachwalter ein. Dieser überwacht – ähnlich wie ein Aufsichtsrat – das Verfahren im Interesse der Gläubiger. Als vorläufigen Sachwalter hat das Gericht den erfahrenen Rechtsanwalt Dr. Matthias Hofmann von der Kanzlei Pohlmann Hofmann aus München bestellt. „HBS Bolzenschweiss-Systeme verfügt über langjährige und hochkarätige Kundenbeziehungen und ist operativ gut aufgestellt. Die bisherigen Probleme können über die Eigenverwaltung aufgelöst werden“, so Hofmann. „Das sind gute Voraussetzungen für die angestrebte Restrukturierung.“
Die HBS Bolzenschweiss-Systeme GmbH & Co. KG fertigt seit fast 50 Jahren modernste Hülsen- und Bolzenschweißsysteme für die Industrie. Zu den Abnehmern gehören namhafte Kunden aus Branchen wie Automotive, Maschinenbau, Stahl- und Blechbearbeitung, Landmaschinen und Schiffsbau weltweit. Das Unternehmen erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von rund 12,5 Mio. Euro ohne Berücksichtigung der Tochtergesellschaften in den USA und China.
(Quelle: Presseinformation der HBS Bolzenschweiss-Systeme GmbH & Co. KG)