Eine weitere Prozessvariante ist „Pulse Multi Control“, kurz PMC. Dieser modifizierte Impulslichtbogenprozess zeichnet sich durch eine fein geregelte und spritzerarme Tropfenablöse aus. PMC erzeugt einen kraftvollen, stabilen Lichtbogen und bietet etwa in Zwangspositionen hohe Abschmelzleistungen und gleichzeitig eine gute Beherrschbarkeit des Schmelzbades. Anwender können damit Unregelmäßigkeiten wie etwa Einbrandkerben vermeiden und stabil und reproduzierbar schweißen. Die Variante eignet sich besonders gut für toleranzbehaftete Bauteile mit starken Wanddickensprüngen – Bedingungen, die auf viele Abgaskomponenten zutreffen. PMC sorgt selbst hier für eine ausreichende Einbrandtiefe und eine gute Spaltüberbrückung. Automobil-Zulieferer setzen das Verfahren häufig zum Schweißen von Abgaskrümmern ein. In der Praxis ermöglicht PMC deutlich höhere Schweißgeschwindigkeiten und somit eine gesteigerte Produktivität.
Höher, weiter – dünner!
Zukünftige Herausforderungen in der Automobilindustrie könnten jedoch auch andere Prozessvarianten in den Fokus rücken. Ein wichtiger Trend ist die Entwicklung immer leichterer Fahrzeuge: Das geringere Gewicht vermindert den Treibstoffverbrauch, die Material-Einsparung reduziert zudem die Produktionskosten. Das hat auch Auswirkungen auf die Bauweise von Abgaskomponenten. Die verwendeten temperaturbeständigen Grund- und Zusatzwerkstoffe ermöglichen, dass Bauteile aus immer dünnerem Material gefertigt werden. Bauteile mit Wanddicken von 0,8 Millimetern könnten daher künftig zum Regelfall werden. Hier kommt das CMT-Verfahren (Cold Metal Transfer) zum Einsatz. Der Prozess kombiniert einen geregelten Kurzlichtbogen mit einer Drahtelektrode, die sich vor und zurück bewegt. Das Ergebnis: ein besonders geringer Wärmeeintrag und ein äußerst stabiler Schweißprozess, mit dem Anwender auch beim Fügen sehr dünner Bauteile optimale Ergebnisse erzielen.
(Quelle: Fronius Perfect Welding)
Schlagworte
MAG SchweißenMetall-Aktivgasschweißen