Lehrlingszahlen im Metallhandwerk rückläufig
Der Lehrlingsbestand über alle vier Ausbildungsjahre hat sich sowohl in der Feinwerkmechanik als auch Metallbauerhandwerk weiter verringert. Der Metallbau verzeichnet insgesamt einen Rückgang von 4,6 Prozent gegenüber 2019, in der Feinwerkmechanik beträgt der Rückgang 11,3 Prozent. Bei den Neuverträgen ist die Situation im Corona-Jahr 2020 weitaus dramatischer. Während die Metallbauer mit einem Minus von 9 Prozent bei den Ausbildungsabschlüssen 2020 zu kämpfen hatten, betrug der Rückgang in der Feinwerkmechanik im vergangenen Jahr 27,4 Prozent.
Der Fachkräftebedarf in den Betrieben des Metallhandwerks ist seit Jahren hoch und kann nicht gedeckt werden. Die rund 9.000 Ausbildungsbetriebe im Metallhandwerk bilden rund 23.000 Auszubildende aus und stemmen sich bei der Nachwuchswerbung nach Kräften gegen die demografische Entwicklung, die sich verschärfende Konkurrenz mit Industrie und Handel sowie den Trend zur Akademisierung.
Die Ausbildungsbilanz wurde im Corona-Jahr 2020 durch wegfallende Berufsorientierungsmessen zusätzlich belastet. Insbesondere die Zulieferbetriebe in der Feinwerkmechanik stehen dabei unter besonderem Druck. Der durch die schwierige Weltwirtschaftslage sowie die Herausforderungen bei der digitalen Transformation herrschende Strukturwandel wurde durch wegbrechende Aufträge mit Beginn der Corona-Krise noch einmal dramatisch verschärft. Diese Unsicherheiten machen sich auch in den Ausbildungszahlen deutlich bemerkbar.
Erwin Kostyra, Präsident des Bundesverbands Metall, kommentiert: „Auszubildende von heute sind unsere Gesellen, Meister und Ihre Problemlöser von morgen. Wir unterstützen daher unsere Betriebe intensiv bei digitalen Berufsorientierungsmessen und gezielter Imagewerbung für die Metallberufe. Das Metallhandwerk braucht aber auch die Unterstützung der Politik, um die Lage am Ausbildungsmarkt auf Dauer zu verbessern. Wir wünschen die Gleichstellung von akademischer und beruflicher Ausbildung. Schließlich steht das Metallhandwerk in Deutschland mit seinen Berufen für beste Karrierechancen mit tragfähigen Erwerbsverläufen, ist verlässlicher Partner der Wirtschaft sowie eine Stütze der Gesellschaft. Mit einer Ausbildung im Metallhandwerk sind junge Menschen für die Zukunft bestens gerüstet.“
Der Bundesverband Metall (BVM) unterstützt die Betriebe des Metallhandwerks bei ihren Bemühungen mit einer kreativ und digital angelegten Recruiting Kampagne (www.lets-play-metal.de).
Zusätzlich werden digitale Konzepte zur Berufsorientierung erarbeitet, um die Akteure bei der Nachwuchswerbung gezielt ansprechen zu können. Dazu zählen neben den Schülern auch die Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer. „Unsere Hoffnung ist, dass die Ansprache von Jugendlichen bald wieder von Angesicht zu Angesicht stattfinden kann. Das persönliche Gespräch, ein Praktikum und die Freude am Geschaffenen sind nach wie vor entscheidend für einen Einstieg in die Berufe des Metallhandwerks" unterstreicht Erwin Kostyra.
(Quelle: Presseinformation des Bundesverbands Metall)
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