Mehr Platz, kürzere Wege, optimierte Produktionsprozesse
Die BAF GmbH aus Leubsdorf nimmt den Neubau einer Halle zum Anlass für eine umfassende Modernisierung und Umstrukturierung ihrer Fertigung.
1980 gründete Dietmar Ehnert eine Schlosserei als Ein-Mann-Betrieb. Bis heute wuchs daraus ein Unternehmen, das sich vom Stahlbau über die mechanische Fertigung bis zur Baumaschinen-Reparatur und der Pulverbeschichtung ein breites Leistungsspektrum im Bereich des Maschinenbaus erschlossen hat. Parallel zum Portfolio wuchs auch der Standort des Unternehmens: Mittlerweile umfasst der Betrieb in Leubsdorf bei Chemnitz neben dem Verwaltungsgebäude sieben Hallen für die Produktion, die BAF neu gebaut oder von Nachbarfirmen übernommen hat.
Neue Halle als Chance für Umstrukturierung
Steigende Auftragszahlen und das stetige Wachstum des Unternehmens gaben 2019 den Ausschlag für die Planung eines weiteren Hallenneubaus, der dann in 2020 umgesetzt wurde. Das Team um den Geschäftsführer Sven Ehnert, der das Unternehmen in der zweiten Generation führt, nutzte die Chance und entwickelte parallel ein Konzept zur Neustrukturierung der Abläufe im Bereich Stahlbau und der mechanischen Bearbeitung (Metallverarbeitung). Zwar lief die Produktion auch in der Vergangenheit effizient, die neue Halle mit ihren knapp 1.000 Quadratmetern bietet hier jedoch viel Optimierungspotential für ein zukunftssicheres Wachstum des Unternehmens.
Flexibles Hallenkonzept und vielseitige Nutzung
Bei der Planung der Halle legte BAF großen Wert auf eine möglichst flexible Nutzung. So ist sie mit zwei Hallenkranen ausgestattet, deren je zehn Tonnen Traglast bei Bedarf miteinander gekoppelt werden können. Drei Heftplätze, drei Schweißplätze, zwei Ausbildungsplätze für Lehrlinge und ein Arbeitsplatz für die Qualitätssicherung finden unter anderem in der neuen Halle Platz. Heft- und Arbeitsplätze sind jeweils mit einem eigenen Arbeitsplatzkran mit einer Tonne Traglast ausgestattet. Ein modernes Hallenabsaugsystem sorgt für ein sauberes und unbelastetes Arbeitsklima in der Halle.
Die durchdachte Raumplanung der Halle ermöglicht eine schnelle und auftragsbezogene Zuordnung der Arbeitsplätze, klar definierte Transportwege und einen insgesamt optimierten Material- und Warenfluss. Die freien Kapazitäten nutzt BAF zur Einrichtung einer Logistikhalle für den Warenein- und -ausgang, in die ein Regalsystem zur optimalen Platzausnutzung integriert wird und in der die Zusammenstellung des Materials für die Aufträge erfolgt. Der Wareneingang findet ebenfalls in dieser Halle statt. Ergänzt wird die Ausstattung der Halle durch eine große Stahlkiesstrahlanlage, um schwere Teile für den Schweißvorgang vorzubereiten.
Neuer Schweißroboter ergänzt automatische Fertigung
Bereits seit einigen Jahren setzt BAF auf die effiziente und wirtschaftliche Fertigung mittels automatischer Schweißroboter. Im Zuge des Baus der neuen Halle erweitert das Unternehmen seinen Maschinenpark in diesem Bereich um einen Roboter aus der PA-H-Serie von Panasonic, der Werkstücke mit einer Größe bis zu einer Länge von 3.000 Zentimetern schweißen kann, und das beidseitig. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die Größe der Werkstücke wichtig, die bei der BAF gefertigt werden. Zu den Kunden der BAF gehören führende Baumaschinen- und Nutzfahrzeughersteller, die naturgemäß große Bauteile zu fertigen haben. Dazu gehören u.a. Teile für Bodenfräsen, Baggerarme, Sattelplatten, Drehschemel etc.
Materialfluss wird optimiert
Parallel zum Neubau der Halle geht eine Reorganisation des Materialflusses in der gesamten Fertigung einher. Die Verteilung der Hallen im Industriegebiet Borstendorfer Landstraße in Leubsdorf stellt eine besondere Herausforderung für die innerbetriebliche Logistik und die Fertigungsplanung dar. Stahlbau, die mechanische Bearbeitung und die Farbgebung in der neuen Pulverbeschichtung sind räumlich voneinander in drei verschiedenen Hallen untergebracht.
Umzug war logistische Meisterleistung
Baubeginn der Halle war im Juli 2020, die Inbetriebnahme wurde im Januar 2021 durchgeführt. Das Einrichten der neuen Heft- und Schweißplätze und der Umzug des „alten“ Schweißroboters erfolgte während des laufenden Betriebes, was allen Beteiligten viel abverlangt hat. Aber bei der momentan guten Auftragslage war es schlichtweg unmöglich, auch nur Betriebsteile wochenweise zu schließen. Sven Ehnert schaut stolz auf das von der Mannschaft vollbrachte, gibt aber auch zu bedenken, dass man sich – leider – darauf nicht ausruhen kann. Und so bleibt, nach wie vor alles im Fluss bei der BAF in Leubsdorf.
(Quelle: Presseinformation der BAF GmbH)
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