SICHER SCHWEISSEN: Initiative zur Schweißrauchminderung gestartet
Bei den meisten Schweißverfahren entsteht Rauch, der die Gesundheit gefährdet. Die Schweißrauchexposition von Beschäftigten zu reduzieren und Grenzwerte oder Beurteilungsmaßstäbe einzuhalten, ist also oberstes Gebot in Betrieben mit Schweißarbeitsplätzen. Doch den einen Muster-Schweißarbeitsplatz mit Muster-Schutzmaßnahmen gibt es nicht. Um Betriebe zu unterstützen, die individuell passenden Maßnahmen zu finden und Schweißen sicherer zu machen, hat die Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) mit Kooperationspartnern auf der Messe SCHWEISSEN & SCHNEIDEN offiziell die Initiative SICHER SCHWEISSEN gestartet.
Neue Website und webbasiertes Training
Zentrales Element der Initiative SICHER SCHWEISSEN ist die Website www.sicherschweissen.de, die als Wissensportal dient. „Wir entwickeln die Seite kontinuierlich weiter. Alle Kooperationspartner bringen neue Erkenntnisse und vor allem ihre Innovationen ein. Das sind die besten Voraussetzungen dafür, dass die dort zu findenden Informationen auf dem aktuellen Stand und praxistauglich sind“, sagt Rolf Woyzella, Fachreferent für Arbeitsplatzlüftung und Raumlüftung bei der BGHM. Auf der Website gibt es zudem ein webbasiertes Training zum Thema sicheres Schweißen, das die BGHM entwickelt hat. Darin erhalten Anwenderinnen und Anwender Informationen zu Gefahrstoffen und zu schweißtechnischen Arbeiten. Außerdem erfahren sie mehr über das Schweißrauchminderungsprogramm, das aus sieben Schritten besteht und eine Hilfestellung für die Gefährdungsbeurteilung sein kann.
Auch die im August erschienene DGUV Information 209-096 „Schweißrauchminderungsprogramm“ steht auf www.sicherschweissen.de zur Verfügung. Diese führt Schritt für Schritt durch den Minderungsprozess und bietet Hinweise, Tipps und Praxis-Beispiele. „Der exemplarische Schweißrauchminderungsplan, der in der neuen DGUV Information zu finden ist, ist ein gutes Beispiel dafür, was wir mit SICHER SCHWEISSEN erreichen möchten: speziell in kleine Betriebe Wissen zu tragen, wie die Schweißrauchproblematik strukturiert angegangen werden kann, damit sicheres Schweißen bald der Standard ist“, sagt Woyzella.
Kooperation für starken Arbeitsschutz
Entstanden ist die Initiative SICHER SCHWEISSEN aus den regelmäßig stattfindenden Schweißrauch-Kolloquien der BGHM. Während dieser Fachveranstaltungen haben sich Fachleute aus der Praxis und aus der Forschung in Workshops damit befasst, ein Schweißrauchminderungsprogramm zu erstellen. 2020 schlossen sich der Initiative unter der Federführung der BGHM Unfallversicherungsträger, Forschungseinrichtungen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) wie das Institut für Prävention und Arbeitsmedizin (IPA), staatliche Arbeitsschutzbehörden, Sozialpartner, Industrieverbände, Unternehmen sowie der DVS – Deutsche Verband für Schweißen und verwandte Verfahren an. Die Ziele: eine Messstrategie für Schweißrauchemissionen entwickeln, den Stand der Forschung zu Schweißrauchen bündeln und den Anwendern zugänglich machen, weitere Forschungsprojekte mit initiieren und Vorhersagetools für Schweißrauche entwerfen. Fortschritte, Entwicklungen und neue Angebote werden die BGHM und ihre Kooperationspartner im Rahmen der Initiative SICHER SCHWEISSEN kommunizieren.
(Quelle: Presseinformation der BGHM – Berufsgenossenschaft Holz und Metall)
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