Sieger im Bundeswettbewerb „Die Gute Form – Gestaltung im Metallhandwerk“ ausgezeichnet
Am 09.11.2024 wurden die Sieger des Bundeswettbewerbs „Die Gute Form – Gestaltung im Metallhandwerk 2024“ während der Abschlussveranstaltung der Deutschen Meisterschaften des Metallhandwerks in der Stadthalle in Northeim ausgezeichnet.
Der Wettbewerb „Die Gute Form – Gestaltung im Metallhandwerk” wird organisiert vom Zentralverband des deutschen Handwerks und umfasst alle Berufsbereiche der Produktion, also Steinmetze wie Tischler, Schmuckgestalter wie Metallgestalter etc. Ziel des Wettbewerbs ist die ästhetische Qualität von Produkten des Handwerks in der Ausbildung zu fördern und die schöpferische Fantasie sowie die Entwicklung zeitgerechter Produktlösungen mit traditionellen oder neuen Werkstoffen anzuregen. Unter anderem gilt es, die Öffentlichkeit auf die Bedeutung der Formgebung in der handwerklichen Ausbildung aufmerksam zu machen und für die Berufsbilder zu werben. Der Wettbewerb wird in vier Stufen, und zwar auf der Innungs-, Kammer-, Landes- und Bundesebene durchgeführt.
Die Preisträger und ihre Werkstücke
Fachrichtung Metallgestaltung
Fachrichtung Metallgestaltung – Platz 1: Torben Schröter
(Ausbildungsbetrieb Stefan Vogel Metallgestaltung, 90542 Eckental/Brand)
Begründung der Jury: Das Prinzip der Verdrillung eines Seiles inspirierte Torben Schröter zum Entwurf dieser Wandgarderobe. Die Jury überzeugte die gestalterische Interpretation des Motivs, die konsequente, formalästhetisch gelungene Weiterführung der Linien an den Seiten, insgesamt, die räumliche Plastizität des Objektes. Im positiven Sinne überraschend ist die einfach zu bedienende Funktion der ausziehbaren Kleiderhakenschubstange, die sich mit großem Gestaltungsvermögen gebildet, scheinbar selbstverständlich in das Gesamtbild integriert.
Fachrichtung Metallgestaltung – Platz 2: Jerrit Grünewald
(Ausbildungsbetrieb TP Metallgestaltung, 55413 Manubach)
Begründung der Jury: Das multifunktionale Möbel kann zum einen zur atmosphärischen Beleuchtung oder als Bio-Ethanol-Kamin dienen. Es besticht durch klar gegliederte Proportionen und hohe handwerkliche Ausführungsqualität. Die 14 beweglichen Korpus-Segmente ermöglichen auf überzeugende Art das manuelle Arrangieren der Lichtstimmung oder der Licht- und Wärmewirkung des Bio-Ethanol-Kamins. Die Kontrastwirkung von geschlossen und geöffnet wird durch die fakturierte Messingoberfläche im Innenraum verstärkt. Vervollständigt wird das Licht-Ofen-Objekt durch die integrierten Verstaumöglichkeiten für die entsprechend nicht genutzten Energieträger.
Fachrichtung Metallgestaltung – Platz 3: Tobias Seeger
(Ausbildungsbetrieb Andreas Hafen Kunstschmiede Metallgestaltung, 88074 Meckenbeuren)
Begründung der Jury: Auf besondere Art und Weise wird in dieser Arbeit die funktionale, auch Sicherheit gebende Aufgabe eines Handlaufes im öffentlichen Raum weiterentwickelt zur Skulptur im öffentlichen Raum. Dicht angeordnete und parallel verlaufende Linien laden ein zum visuellen und haptischen Erkunden des offensichtlich nicht profanen Objektes, bilden keltische Knoten, welche historische Symbole dieses Ortes sind, an dem sich ein Kloster befindet. Die Linien verzweigen sich und bilden neue Symbole, können als Gemeinschaft in Bewegung interpretiert werden, regen auf vielfältige Art und Weise die Imagination an, machen das Benutzen eines Handlaufes zum Erlebnis.
Fachrichtung Konstruktionstechnik
Fachrichtung Konstruktionstechnik – Platz 1: Korbinian Mittner
(Ausbildungsbetrieb Bau- und Kunstschlosserei Hubert Weber, 83483 Bischofswiesen)
Begründung der Jury: Durch das formale Anschneiden und Anschrägen eines geometrischen Volumens entsteht ein dekonstruiert wirkendes Kleinmöbel. Konsequent sichtbar werden die Verbindungspunkte platziert und damit eine Gliederung der Flächen erreicht. Funktionselemente wie Kleiderbügelstange, Schublade für kleine Wertgegenstände und Kleiderhaken sind so in die Grundform integriert, dass sie teilweise als zu entdeckendes Geheimfach verstanden werden dürfen. Die Rollenführung des seitlichen Auszuges ist ein beachtenswerter Hinweis auf die Kernkompetenz der Fachrichtung Konstruktionstechnik.
Fachrichtung Konstruktionstechnik – Platz 2: Lucas Minnebeck
(Ausbildungsbetrieb Metallbau Minden, 54343 Föhren)
Begründung der Jury: Das Erscheinungsbild der Theke wird geprägt durch die Kombination von kraftvollen Holzbohlen mit Naturkante, einer kraftvoll dimensionierten, industriell anmutenden Stahlkonstruktion und kristallin durchbrochenen, blanken Stahlflächen, welche Einblicke gewähren auf farbige Graffiti-Flächen. Es entstand ein Möbelstück, das handwerkliche Tradition, aktuelle technische Möglichkeiten und industriellen Look vorteilhaft kombiniert.
Fachrichtung Konstruktionstechnik – Platz 3: Xaver Seemüller
(Ausbildungsbetrieb Siegfried Kiffer Anlagentechnik, 82299 Türkenfeld)
Begründung der Jury: Die offensichtlich sehr funktionale und stabile Wandgarderobe folgt bewährten Vorbildern. Besonders in der Ausführung der Drehpunkte zeigt sich die gelungene Handwerksarbeit. Magnete an den vertikalen Streben dienen zur Arretierung der unteren, klappbaren Garderobenebene.
(Quelle: Pressemitteilung des Bundesverbandes Metall)
(Quelle: Pressemitteilung des Bundesverbandes Metall)
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DesignGestaltungKonstruktionMetallhandwerk