Regelwerke
© shutterstock_magfromrussia_396278188
13.01.2020

VDI-Richtlinienentwurf zu rechtlichen Aspekten der additiven Fertigung

Neuer VDI-Richtlinienentwurf zu rechtlichen Aspekten der additiven Fertigung

Additive Fertigungsverfahren bringen nicht nur ungeahnte technische Möglichkeiten mit sich, sondern auch neue rechtliche Fragen. Dabei haben die verschiedenen Schritte in der Fertigung unterschiedliche juristische Aspekte und Fallstricke. Mit Ausgabedatum Januar 2020 hat der VDI einen Entwurf der neuen Richtlinie VDI 3405 Blatt 5.1 veröffentlicht, die sich der Thematik entlang der Prozesskette annimmt und die für jede Stufe typischerweise auftretenden rechtlichen Verantwortungen und Fragestellungen beschreibt.

Zur Klärung der Grundlagen findet sich in der Richtline VDI 3405 Blatt 5.1 auch eine erläuternde Beschreibung der Prozesskette und der Dateiformate und Dateitypen, die den einzelnen Schritten zugeordnet sind. Diese allgemeinen Basisinformationen und das zugleich enthaltene Detailwissen erleichtern auch die Zusammenarbeit von Juristen und Technikern, die beide zu den Zielgruppen der Richtlinie gehören. Juristen erhalten mit der Richtlinie das nötige Know-how zur juristischen Bewertung der technischen Aspekte. Techniker und Planer, Konstrukteure und Dienstleister werden in die Lage versetzt, die rechtliche Tragweite der einzelnen Produktionsschritte zu überblicken und zudem rechtskonforme Verträge zu gestalten.

Anwendungsbereich der VDI 3405 Blatt 5.1 sind die rechtlichen Implikationen in der additiven Fertigungstechnik. Die Richtlinie beinhaltet grundlegende Informationen zum Ablauf von Prozessketten. Sie beschreibt auch das Qualitätsmanagement in der additiven Fertigung. Weitere Teile sind Verträge und Haftung im Zusammenhang mit der additiven Fertigungstechnik. Die Richtlinie behandelt außerdem Fragen des Datenschutzes und des Eigentums an Daten. Ebenfalls wird auf die veränderte Gesetzeslage zum „Reverse Engineering“ eingegangen. Damit zusammenhängend stellt die Richtlinie auch die Rechtspflicht zur Implementierung von technischen Schutzmaßnahmen im Einzelnen vor. Auch die Dokumentation von Prozessen und Prozessschritten in der additiven Fertigung wird näher erläutert.

Herausgeber der Richtlinie VDI 3405 Blatt 5.1 „Additive Fertigungsverfahren – Rechtliche Aspekte der Prozesskette“ ist die VDI-Gesellschaft Produktion und Logistik (GPL). Die Möglichkeit zur Mitgestaltung der Richtlinie durch Stellungnahmen bestehen durch Nutzung des elektronischen Einspruchsportals oder durch schriftliche Mitteilung an die herausgebende Gesellschaft (gpl@vdi.de). Die Einspruchsfrist endet am 30.06.2020.

(Quelle: Presseinformation des VDI Verein Deutscher Ingenieure e. V.)

Schlagworte

3D-DruckAdditive FertigungQualitätsmanagement

Verwandte Artikel

Joachim Rapp (Geschäftsführung Innotech) und Dr. Daniel Adams (Vice President 3D Printing bei Henkel) (v.l.n.r.) freuen sich über den Ausbau der Zusammenarbeit.
28.11.2024

Innotech ist neuer Master Fulfillment Partner für Loctite 3D-Drucklösungen

Die Einführung der Loctite 3D-Drucklösungen bei der Innotech Marketing und Konfektion Rot GmbH ist ein Meilenstein in der Zusammenarbeit der beiden Unternehmen.

3D-Druck DLP-Systeme Harze Klebapplikationen Kleben Klebtechnik LCD-Systeme
Mehr erfahren
Mit der aktuell im Aufbau befindlichen Anlage lassen sich mithilfe von LCoS-SLMs durch gezielte Krümmung der Phasenfront des Laserstrahls nahezu beliebige Strahlprofile im LPBFProzess erzeugen.
11.11.2024

Flexible Strahlformungs-Plattform optimiert LPBF-Prozesse

Neuer Ansatz in der Strahlformung macht die additive Fertigung flexibler und effizienter: Das Fraunhofer ILT hat eine neue Plattform entwickelt, mit der Laser Powder Bed...

Additive Fertigung Laser Powder Bed Fusion LPBF SLM Spatial Light Modulators Strahlformung
Mehr erfahren
Die 3D-Druck-Technologie von TRUMPF ermöglicht die Produktion von besonders leichten und steifen Komponenten für die Halbleiterindustrie.
11.11.2024

Halbleiterhersteller sparen Kosten mit TRUMPF 3D-Druckern

Die 3D-Druck-Technologie von TRUMPF macht Fertigungssysteme für die Halbleiterindustrie präziser und effizienter.

3D-Druck Fertigungssysteme Halbleiterherstellung Halbleiterindustrie
Mehr erfahren
Robotergreifer mit haptischen Fähigkeiten können Äpfel und anderes Obst künftig schonender fassen und sortieren. Dabei passt sich der im Projekt BioGrip entwickelte Greifer der Apfelform an.
01.11.2024

Die Roboterhand lernt zu fühlen

Damit Ernteroboter, U-Boot-Greifer und autonome Rover auf fernen Planeten künftig universeller einsetzbar werden, bringen ihnen Forscher das Fühlen bei.

3D-Druck Bionik Robotik Sensorik Strahltechnik Werkstofftechnik
Mehr erfahren
Übergabe der arc405 für den 3D-Metalldruck großer Bauteile an die TU Dortmund. (v.l.) Janis Blattner (GEFERTEC), Manuel Pinho Ferreira (TU Dortmund), Karsten Steuer (GEFERTEC).
25.10.2024

Eine arc405 von GEFERTEC für Forschungsprojekte

Am Lehrstuhl für Werkstofftechnologie an der TU Dortmund wird das Portfolio der Verfahren, die für die Forschung zur Verfügung stehen, um das WAAM-Verfahren erweitert. Z...

Additive Fertigung Automation Automatisierung Maschinenbau Titan WAAM Werkstofftechnik Wire Arc Additive Manufacturing
Mehr erfahren