Anwenderbericht
Die Kernkompetenz von Verzinkereien liegt darin, Stahlteile vor der Korrosion zu schützen. Die Verzinkerei Sulz GmbH hat mit ihrer KUKA Schweißzelle noch mehr zu bieten. - © KUKA
06.04.2023

Verzinkerei erweitert mit Schweißzelle von KUKA erfolgreich ihr Portfolio

Neue Wege im Mittelstand: Verzinkerei erweitert mit Schweißzelle von KUKA erfolgreich ihr Portfolio

Kunden umfangreicher unterstützen, neue Aufträge generieren und als Unternehmen wachsen: Das schafft die schwäbische Verzinkerei Sulz, die zur Lichtgitter Gruppe gehört, mithilfe eines Schweißroboters. Möglich machten das der KUKA Systempartner KIWI-Automations GmbH und die kompakte Schweißzelle von KUKA.

Blitzschnell zu überzeugenden Schweißnähten

Dass eine Verzinkerei Stahlteile verschweißt, ist ungewöhnlich. Die Kernkompetenz von Verzinkereien liegt im Feuer- oder Schleuderverzinken, um Stahlteile vor der Korrosion zu schützen. Doch die Verzinkerei Sulz GmbH aus Sulz am Neckar im Schwarzwald hat mit ihrer KUKA Schweißzelle noch mehr zu bieten. Wer den KR CYBERTECH nano bei der Arbeit beobachtet, würde nicht annehmen, dass diese Art von Auftrag hier ein Novum ist. Souverän und präzise verbindet der Roboter mithilfe des Schweißgeräts das achteckige Prisma mit der kompakten Platte aus Stahl. Nach 90 Sekunden sind zwei Schweißvorgänge abgeschlossen. Ein Mitarbeiter entnimmt die fertigen Produkte und ersetzt sie durch zwei neue. „Die Qualität der Schweißnähte ist hervorragend“, freut sich Bernd D. Euschen, Geschäftsführer der Verzinkerei Sulz, über die roboterbasierte Lösung mit der KUKA Schweißzelle und dem KR CYBERTECH nano.

Die Verzinkerei Sulz GmbH aus Sulz am Neckar im Schwarzwald hat mit KUKA Systempartner KIWI-Automations GmbH & Co. KG einen fachkundigen Integrator in der Nähe gefunden. - © KUKA
Die Verzinkerei Sulz GmbH aus Sulz am Neckar im Schwarzwald hat mit KUKA Systempartner KIWI-Automations GmbH & Co. KG einen fachkundigen Integrator in der Nähe gefunden. © KUKA
Die kleinste KUKA Schweißzelle mit der passenden Größe

Die Entscheidung fiel zugunsten der kompakten KUKA Schweißzelle. Sie ist 3.980 Millimeter lang, 2.365 Millimeter breit und 2.445 Millimeter hoch und bietet damit viel Leistung mit kleinem Footprint. Die Schweißzelle setzt einen KR CYBERTECH nano ein. Der schlanke Roboter mit dem minimalen Störradius überzeugt mit der kleinsten Zentralhand der Roboterklasse, hoher Wiederholgenauigkeit und großer Flexibilität. Als Schweißsystem wählten Euschen und Welle das ebenso zuverlässige wie kommunikationsfähige TPS 400i von Fronius. Mit dem manuellen Drehtisch als Positionierer, auf dem sich die Schweißvorrichtungen befinden, und der Robotersteuerung KR C4 small size zeigt Euschen sich zufrieden. Mithilfe der Software KUKA.Sim wurden vorab das Setzen der Schweißnähte und die Taktzeiten überprüft. Dann suchte und fand Euschen einen Mitarbeiter fürs Be- und Entladen der Zelle in seinem Team, stellte einen Mitarbeiter mit Programmierkenntnissen neu ein und es ging los.

„Konnten unsere Kernprozesse stärken“

Die Software KUKA.ArcTech ergänzt das KUKA Robotersystem um intuitive Befehle, strukturierte Menüs und praktische Statustasten, die das einfache Schutzgasschweißen mit hoher Präzision ermöglichen. Mit Erfolg: „Ein Schweißvorgang dauert nicht einmal eine Minute“, freut sich Bernd D. Euschen. Je nach Typ der stählernen Fußplatten, rechnet Euschen vor, werden 5.000 bis 10.000 Bauteile im Monat verzinkfertig. „Pro Jahr“, informiert er, „sind wir knapp sechsstellig.“ Die Bilanz nach neun Monaten fällt entsprechend positiv aus: „Wir hatten kalkuliert, dass es bis zum Return on Invest 2,5 Jahre dauern würde, sind aber zuversichtlich, dass wir es nach eineinhalb bis zwei Jahren schon geschafft haben werden. Denn dass wir jetzt auch schweißen können, bringt uns inzwischen zusätzliche Verzinkungsaufträ-ge. Wir konnten unsere Kernprozesse stärken.“

Bernd D. Euschen und sein Team planen gemeinsam mit KIWI-Automations bereits weitere Automatisierungslösungen mit KUKA. - © KUKA
Bernd D. Euschen und sein Team planen gemeinsam mit KIWI-Automations bereits weitere Automatisierungslösungen mit KUKA. © KUKA
Fazit: „Überschaubare Investition“ und „sehr gutes Pilotprojekt“

In Zeiten des Fachkräftemangels, findet Euschen, führt für viele kleine und mittelständische Unternehmen an der Automatisierung kein Weg vorbei. Anderen Unternehmern macht er Mut: „Man kann ganz klar sagen: Die Investitionskosten sind überschaubar, aber die Möglichkeit, damit erste Schritte zu wagen, Know-how aufzubauen und erste gute Kundenaufträge an Land zu ziehen, ist sehr hoch.“ Auch Christoph Welle zeigt sich zufrieden: „Für uns als Anlagenbauer ist dieses Projekt ein sehr gutes Pilotprojekt, um auch anderen Firmen zu zeigen, dass der Einstieg in die Automatisierung nicht schwer sein muss. Dass man da keine Hemmungen haben muss, sondern langsam reinwachsen kann auch als kleiner Betrieb.“ KUKA, ergänzt er, haben beide Unternehmen als „zuverlässigen, kompetenten Partner erlebt sowohl im Thema Automatisierung als auch im Thema Schweißqualifikation. Das KUKA Team hat uns in Sachen Schweißprogrammierung und Schweißoptimierung sehr gut unterstützt.“ Nur so wurde möglich, dass beim Blick auf und in die Schweißzelle der Eindruck entsteht, hier sei immer schon geschweißt worden.

Die Automatisierung soll weitergehen

Die Belegschaft der Verzinkerei Sulz trug die Entscheidung, einen Schweißroboter zu integrieren, gerne mit – schließlich entfielen keine Arbeitsplätze. Im Gegenteil. „Wir haben Mitarbeiter wegen der Schweißzelle neu eingestellt, weil wir uns darüber im Klaren waren, dass wir hier Know-how aufbauen müssen“, berichtet Euschen. „Insgesamt nehmen unsere Mitarbeiter die Automatisierungslösung interessiert und sehr, sehr positiv wahr. Sie sehen, dass man neue Wege geht und damit den Standort sichert.“ Der Großkunde, für den die Schweißzelle so umfangreich im Einsatz ist, stellt indes neue Aufträge in Aussicht. Auch andere potenzielle Kunden haben bereits angeklopft. Bernd D. Euschen und sein Team planen gemeinsam mit KIWI-Automations bereits weitere Automatisierungslösungen mit KUKA.

(Quelle: Presseinformation der KUKA Deutschland GmbH)

Schlagworte

AutomationLaserstrahlschweißenRoboterschweißenRobotikRührreibschweißenSchutzgasschweißenSchweißroboterSchweißtechnikVerzinken

Verwandte Artikel

21.11.2024

XL-Leichtbauroboter für flexible Automatisierung im Mittelstand

RobCo stellt den ersten modularen Roboter im XL-Format vor und bedient damit die Anforderungen von Unternehmen, die eine höhere Nutzlast und Reichweite benötigen.

Automation Automatisierungslösungen Fachkräftemangel KMU Mittelstand Robotik
Mehr erfahren
Dr. Andreas Patschger präsentierte die Umfrageergebnisse beim 8. Thüringer Maschinenbautag am 22.10.2024 in Erfurt.
20.11.2024

Automatisierung als Ausweg aus dem Arbeitskräftemangel?

Der Arbeitskräftemangel in Thüringen hat sich in den letzten Jahren verschärft und verstärkt den Automatisierungsbedarf in Thüringer KMU.

Arbeitsmarkt Automation Cobots Fachkräftemangel Maschinenbau Robotik Verarbeitendes Gewerbe
Mehr erfahren
20.11.2024

Update: DIN EN ISO 15614-5 „Schweißverfahrensprüfung für das Schweißen von Titan, Zirkonium und deren Legierungen“

Es gibt eine Neufassung der DIN EN ISO 15614-5 „Anforderung und Qualifizierung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe – Schweißverfahrensprüfung – Teil 5: Lichtb...

Lichtbogenschweißen Metall-Intergasschweißen MIG Schweißen Plasmaschweißen Schweißtechnik Schweißverfahrensprüfung Titan Titanlegierungen Vorläufige Schweißanweisung WIG Schweißen Wolfram-Inertgasschweißen Zirkonium Zirkoniunmlegierungen
Mehr erfahren
OCT ermöglicht präzise Nahtführung und Nahtqualitätsprüfung (rosa Scanlinien) beim automatisierten MSG-Schweißen durch direkte optische Höhenmessungen in Echtzeit.
19.11.2024

OCT für automatisiertes konventionelles Schweißen in der Automobilindustrie

Ähnlich wie beim Laserschweißen vereinfacht die optische Kohärenztomographie auch den Betrieb des robotergeführten, automatisierten MSG-Schweißens.

Automobilindustrie Metall-Schutzgasschweißen MSG Schweißen OCT Optische Kohärenztomographie Roboterschweißen Schweißen Schweißtechnik
Mehr erfahren
18.11.2024

"SCHWEISSEN & SCHNEIDEN" 2025: "Join the Future"

The excellent booking status for the world’s leading trade fair in welding, cutting, and coating highlights the event's status as an essential platform, promising a highl...

AI AM Automation CAD CAM CNC Coating Cobots Collaboration Consumables Cutting Cybersecurity Digitalization DVS DVS e. V. Event Forming Industry Innovation International IT Joining MAG Manufacturing MIG Networking Partnership Quality Control Robots Social Media Sustainability TIG Trade Fair Transformation Underwater Welding Welding
Read more