Unternehmen
© J.M. Voith SE & Co. KG
18.12.2023

Voith setzt Wachstumskurs in schwierigem Marktumfeld fort

Voith setzt Wachstumskurs in schwierigem Marktumfeld fort: Umsatz- und Ergebnisziele wurden erreicht

Die Voith Group konnte sich im Geschäftsjahr 2022/23 (1. Oktober 2022 bis 30. September 2023) in einem herausfordernden Umfeld zufriedenstellend entwickeln. Operativ wie finanziell bleibt Voith in robuster Verfassung. Das Unternehmen steigerte im Berichtsjahr alle wesentlichen Kennzahlen und erreichte die gesetzten Wachstums- und Ergebnisziele. Das Konzernergebnis nach Steuern hat sich gegenüber dem Vorjahr verbessert. Zur erfreulichen Entwicklung trugen die breite sektorale und geografische Diversifizierung, die gefestigte Marktposition in den drei Konzernbereichen sowie regional aufgestellte Lieferketten bei.

„Voith hat im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut seine Resilienz unter Beweis gestellt. Trotz anspruchsvoller Rahmenbedingungen konnten wir weiter profitabel wachsen und den Cashflow ebenfalls steigern. Die klare Fokussierung auf nachhaltige Technologien zahlt sich aus“, kommentiert Dr. Toralf Haag, Vorsitzender der Voith Konzerngeschäftsführung.

Geschäftsjahr 2022/23: Alle wesentlichen Kennzahlen verbessert

Im Geschäftsjahr 2022/23 wurden alle wesentlichen Kennzahlen des Voith-Konzerns gesteigert. Alle drei Konzernbereiche trugen zu dieser Entwicklung bei.

Der Auftragseingang übertraf mit 6,14 Milliarden Euro erneut die Erwartungen und legte gegenüber dem hohen Wert des Vorjahres um weitere 19 Prozent zu. Entsprechend erreichte der Auftragsbestand ein neues Allzeithoch bei 7,22 Milliarden Euro. Der Konzernumsatz stieg im gleichen Zeitraum um 13 Prozent auf 5,51 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) lag bei 245 Millionen Euro. Die Umsatzrendite verbesserte sich auf 4,4 Prozent (Vorjahr: 4,1 Prozent), während die Kapitalrendite (ROCE) auf 12,1 Prozent (Vorjahr: 10,5 Prozent) anstieg. Das Konzernergebnis nach Steuern wuchs aufgrund der erfreulichen operativen Entwicklung im Berichtszeitraum und trotz des gestiegenen Zinsniveaus und damit einhergehenden gestiegenen Finanzierungskosten auf 73 Millionen Euro.

Die Ergebnissteigerung wurde erreicht, obwohl weitere Zukunftsinvestitionen getätigt wurden. Der Aufwand für Forschung & Entwicklung erhöhte sich um 9 Prozent auf 232 Millionen Euro. Finanziell ist der Konzern weiterhin solide aufgestellt. Die Eigenkapitalquote lag im Berichtszeitraum bei 23,9 Prozent (Vorjahr: 24,1 Prozent). Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit konnte sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich positiv entwickeln und wies einen Wert von 306 Millionen Euro aus, nach 93 Millionen im Vorjahreszeitraum. Die Nettoverschuldung verbesserte sich ebenfalls.

Dr. Toralf Haag: „Unsere Vermögens- und Finanzlage ist solide. Der langfristig gesicherte Zugang zu Kapital gibt uns den erforderlichen Handlungsspielraum, um in weiteres profitables Wachstum und die Zukunftsfähigkeit von Voith zu investieren.“

Strategischer Fokus: Industrielle Nachhaltigkeit

Die Ausrichtung auf die Megatrends Dekarbonisierung und Digitalisierung genießt bei Voith weiterhin hohe Priorität. Die fortwährende Transformation von einem traditionellen Maschinenbauunternehmen zu einem nachhaltigen Technologiekonzern mit hoher digitaler Kompetenz bietet neue zukunftsträchtige Geschäftsmöglichkeiten. Dafür investiert Voith kontinuierlich in die strategische und technologische Weiterentwicklung des Produktportfolios, in neue Wachstumsfelder sowie in effiziente Strukturen und Prozesse.

Als besondere Wachstumsfelder hat Voith Wasserstofftechnologie, Elektrische Antriebssysteme, Cargo Rail und Energiespeicherung identifiziert – mit dem Ziel, die vorhandene breite Expertise in den Bereichen Wasserkraft, Papierherstellung, Mobilität und industrielle Anwendungen auch über das heutige Produktportfolio hinaus zu nutzen.

Neben einem spürbaren organischen Wachstum profitierte Voith im Berichtszeitraum zudem von zwei Akquisitionen im Konzernbereich Turbo. Die im Oktober 2022 übernommene IGW Rail und die im August 2022 erworbene Argo-Hytos wurden im Berichtsjahr erstmals bzw. erstmals für ein volles Geschäftsjahr in den Voith-Konzern einbezogen. Dadurch ergab sich ein akquisitionsbedingter Zuwachs von rund 210 Millionen Euro im Auftragseingang bzw. rund 230 Millionen Euro im Umsatz.

Geschäftsjahr 2022/23: Alle drei Konzernbereiche leisten Beitrag zu positiver Entwicklung

Der Konzernbereich Hydro hat sich im Geschäftsjahr 2022/23 in einem weiterhin herausfordernden Marktumfeld behauptet. Der Auftragseingang stieg auf 1,92 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,18 Milliarden Euro). Ein wesentlicher Grund für den Zuwachs ist die Volumenerhöhung in einem laufenden Großprojekt. Der Umsatz verbesserte sich auf 1,19 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,05 Milliarden Euro). Das EBIT erhöhte sich nur minimal auf 6 Millionen Euro (Vorjahr: 2 Millionen Euro). Die Steigerung der Profitabilität bleibt das wichtigste Ziel des Konzernbereichs Hydro.

Der Konzernbereich Paper leistete erneut den höchsten Beitrag zu Umsatz und Ergebnis des Voith-Konzerns. Das operative Ergebnis (EBIT) erreichte 145 Millionen Euro (Vorjahr: 131 Millionen Euro). Der Umsatz stieg auf 2,24 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,20 Milliarden Euro). Der Auftragseingang reduzierte sich gegenüber dem hohen Vorjahreswert leicht auf 2,10 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,26 Milliarden Euro).

Der Konzernbereich Turbo verzeichnete das deutlichste Umsatz- und EBIT-Wachstum aller drei Konzernbereiche, begünstigt auch durch die zwei Akquisitionen. Umsatz und EBIT erhöhten sich auf 1,99 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,56 Milliarden Euro), beziehungsweise 80 Millionen Euro (Vorjahr: 48 Millionen Euro). Der Auftragseingang stieg ebenso von 1,64 Milliarden Euro auf 2,05 Milliarden Euro.

Ausblick Geschäftsjahr 2023/24: Auftragseingang und Umsatz auf hohem Niveau leicht rückläufig, Ergebnis soll weiter steigen

Auch das laufende Geschäftsjahr 2023/24 wird von großen wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten begleitet. Hierzu zählen neben dem Krieg in der Ukraine auch der neu entflammte Nahost-Konflikt. Aber auch konjunkturelle Faktoren belasten die weltwirtschaftliche Entwicklung. Vor allem die in den meisten Ländern außergewöhnlich hohen Inflationsraten und die damit verbundene restriktive Geldpolitik der Notenbanken dämpfen die weltwirtschaftliche Dynamik. Die weltweiten Wachstumsaussichten trüben sich vor diesem Hintergrund weiter ein.

Für diese Herausforderungen sieht sich Voith gut gerüstet. Das Unternehmen ist dank seiner breiten sektoralen und geografischen Diversifizierung, der gefestigten Marktposition in allen drei Konzernbereichen sowie einer soliden Bilanz resilient aufgestellt. Auch in Krisenzeiten wird bewusst weiter in Forschung und Entwicklung, Kooperationen und Innovationen, Ausbildung sowie in die strategische und organisatorische Weiterentwicklung des Unternehmens investiert. Voith hat damit die Ausgangslage geschaffen, weiterhin nachhaltig und profitabel zu wachsen.

Für das Geschäftsjahr 2023/24 erwartet Voith eine stabile Entwicklung der zentralen Kennzahlen. Insbesondere die Profitabilität soll sich weiter verbessern: Beim operativen Ergebnis (EBIT) geht das Unternehmen von einer leichten Steigerung aus, die Kapitalrendite (ROCE) soll ebenfalls wachsen. Auftragseingang sowie Konzernumsatz werden unterhalb der hohen Werte des Berichtsjahres erwartet.

(Quelle: Presseinformation der J.M. Voith SE & Co. KG)

Schlagworte

AutomotiveDekarbonisierungDigitalisierungElektrische AntriebssystemeEnergiespeicherungRohstoffeTransportWasserstofftechnologien

Verwandte Artikel

20.12.2024

Studie: Die Stahlindustrie am Scheidepunkt

Eine aktuelle Studie unterstreicht die zentrale Rolle der Stahlindustrie für industrielle Netzwerke, gesamtwirtschaftliche Resilienz und einen starken industriellen Mitt...

Dekarbonisierung Stahlindustrie Stahlstandort Deutschland Stahlverarbeitung Wirtschaftsstandort Deutschland
Mehr erfahren
Zusammensetzungen und Eigenschaften präzise, schnell und kostengünstig erfassen, um passende Materialkombinationen in Zukunft zum Beispiel aus Sekundärmaterialien zu finden – ein digitales Ökosystem für eine resiliente und nachhaltige Versorgung mit Funktionswerkstoffen erforscht das Fraunhofer-Leitprojekt ORCHESTER unter Mitwirkung des Fraunhofer IWS.
19.12.2024

Werkstoff- und Prozesslösungen für Herausforderungen bei Rohstoffengpässen

Das Fraunhofer IWS beteiligt sich an einem neuen Fraunhofer-Leitprojekt. Ziel ist es, die Versorgung mit Werkstoffen für die Energiewende zu sichern.

Energiewende Kobalt Lithium Materialengpässe Recycling Rohstoffe Rohstoffmangel Sekundärrohstoffe Seltene Erden Simulation
Mehr erfahren
30.11.2024

Aufbau einer klimaneutralen chemischen Industrie bis 2050

Experten des nova-Instituts haben den wegweisenden Bericht „Evaluation of Recent Reports on the Future of a Net-Zero Chemical Industry in 2050“ erstellt.

Chemieindustrie Dekarbonisierung Klimaneutralität Kohlenstoff Kunststoffe
Mehr erfahren
Warmbandwerk Vijayanagar von JSW Steel.
24.11.2024

Indien: der Wachstumsmotor Stahlindustrie soll grüner werden

Vom 27. bis 29. November 2024 findet die METEC India statt. In ihrem Rahmen wird die METEC India Konferenz zentrale Themen der indischen Stahlindustrie beleuchten.

Dekarbonisierung Stahlindustrie
Mehr erfahren
Rückblick auf die CADFEM Conference 2024 in Darmstadt mit über 700 Teilnehmern - hier Blick ins Plenum.
17.11.2024

Neue internationale Conference Series zu Digital Engineering

Um sich über die virtuelle Simulation auszutauschen, bietet CADFEM in 2025 eine neue Conference Series an, bei der es unter anderem um Expertenwissen und Best-Practice-Be...

Digital Engineering Digitalisierung Simulation Software
Mehr erfahren