Vom Kunstschmied zum mittelständischen Metallbaubetrieb – mit Anlagen von TRUMPF
In Kreuzfahrtschiffen sind Sichtbleche und Metall-Unterkonstruktionen von Stiegeler Metallbau ebenso zu finden wie in Milliardärsjachten. Die hierfür notwendige hohe Qualität, Liefertreue und -geschwindigkeit erzielt das mittelständische Unternehmen durch Know-how und einen hochwertigen Maschinenpark, zu dem mehrere TRUMPF Anlagen und das Spezialwerkzeug TruTool TSC 100 gehören. Mit letzterem werden Palettentische der TruLaser 3040 fiber von Schlacke befreit – das ist wirtschaftlich und nachhaltig.
Als Georg Stiegeler im Jahr 1985 als frisch gebackener Kunstschlossermeister im bayerischen Ettringen (Unterallgäu) in die Selbstständigkeit ging, hatte er primär sein Handwerk im Sinn: „Ich wollte mich als Kunstschlosser verwirklichen und hatte dafür den ehemaligen Kuhstall meiner Schwiegereltern zur Verfügung. Mit einigen Privatkunden gelang mir das recht gut. Allerdings erkannte ich im Laufe der Jahre, dass sich meine Branche verändert. Es wurden andere Arbeiten gewünscht und entsprechend musste ich meine Abläufe anpassen.“
Insbesondere Aufträge von Kommunen und Hotels verstärkten diesen Trend, so dass Georg Stiegeler Anfang der 90er eine erste analoge Fräsmaschine anschaffte. Als sein ältester Sohn Christian wenige Jahre später seine Liebe zum Metall entdeckte, beschleunigte sich die neue Ausrichtung. Gerade mal 17 Jahre alt, überraschte er seinen Vater, indem er als Lehrling bei einer Auktion die erste gebrauchte CNC-Fräsmaschine ersteigerte. Damit war im Jahr 2000 der Startschuss für den Weg zu einem erfolgreichen mittelständischen Metallbaubetrieb gefallen, und Christian Stiegeler prägte diesen wesentlich mit. Inzwischen stehen eine Dreiachs- und eine Fünfachs-Fräsmaschine sowie zwei CNC-Drehautomaten mit angetriebenen Werkzeugen für höchste Präzision in der mechanischen Fertigung.
Mit TRUMPF Laseranlage verstärkt in Richtung Metallbau
Seit 2006 leitet Christian Stiegeler als Meister und Betriebswirt gemeinsam mit seinem Vater die Geschäfte. Sie investierten in ein 3D-CAD-System und erweitern ihren Maschinenpark stetig. Als besonders wichtig bezeichnen die Stiegelers ihre Investitionen in TRUMPF Technik. „Im Jahr 2012 kauften wir unsere erste CO2-Laser-Maschine. Damals holten wir uns viele Meinungen ein, verglichen mehrere Anbieter und entschieden uns letztlich für eine gebrauchte TRUMPF“, berichtet der Juniorchef.
Damit erhöhte das Unternehmen seine Flexibilität sowie Produktivität deutlich und reduzierte gleichzeitig die Durchlaufzeiten für Baustahl- und Edelstahlwerkstücke. Das war vor allem deshalb wichtig, weil Aufträge von Generalunternehmern für den Innenausbau von Kreuzfahrtschiffen, Großjachten, Hotels sowie Luxusboutiquen enorm zunahmen. Wichtige Voraussetzung dafür: kurze Lieferzeiten und hohe Bauteilqualität.
Für letztere Anforderung sind bei Lasermaschinen unter anderem saubere Palettentische von Bedeutung. Hat sich zu viel Schlacke angesetzt, kann diese ans Blech zurückspritzen und die Oberfläche optisch beschädigen. Anfangs versuchten die Mitarbeiter von Stiegeler, die Schlacke mechanisch zu entfernen – mit viel Kraft und wenig Erfolg. Ein befreundeter Betrieb hatte eine bessere Lösung: das TruTool TSC 2, die erste Variante eines Auflageleisten-Reinigers von TRUMPF. Das Gerät konnte zwar „nur“ normale Baustahlschlacke entfernen, wie Georg Stiegeler erzählt: „Damals war es dennoch hilfreich, denn wir arbeiteten viel mit diesem Material und mussten damit die Palettentische seltener austauschen.“
Innovative Maschinen und Werkzeuge von TRUMPF
Inzwischen ist Stiegeler in mehrfacher Hinsicht einige Schritte weiter. Das Familienunternehmen besitzt mit den TruBend 5085 und TruBend 5320 zwei innovative Biegemaschinen von TRUMPF, die sich laut den Geschäftsführern extrem einfach programmieren rüsten und bedienen lassen. Seit 2018 steht mit der TruLaser 3040 fiber zudem eine hochmoderne Festkörperlaser-Anlage samt neuem Auflageleisten-Reiniger TruTool TSC 100 in der Werkshalle. Laut Christian Stiegeler war insbesondere die neue Lasermaschine „für uns als kleiner Mittelständler eine große Investition. Aber sie lohnt sich, und wir machen damit wieder einen großen Schritt in unserem Leistungsangebot.“
Wichtig ist die TruLaser fiber vor allem wegen den enorm steigenden Anfragen nach Bauteilen aus Messing, Kupfer und Aluminium. Diese Materialien erleben in Großjachten, Kreuzfahrtschiffen und Hotels eine echte Renaissance. Georg Stiegeler freut sich darüber, denn „als Kunstschlosser liegt mir der Umgang mit Buntmetallen sowieso im Blut. Wir wissen genau, was beim Bearbeiten dieser Werkstoffe zu beachten ist – beim Schweißen und Löten ebenso wie beim Kanten, Biegen oder Schneiden. Das zahlt sich jetzt wieder aus.“
Durchlaufzeit für Buntmetallteile: von 3 Tagen auf 10 Minuten
Auch Christian Stiegeler ist über diese Entwicklung froh und erklärt, warum in diesem Zusammenhang die neue TruLaser fiber mit ihrem Feststofflaser so wichtig ist: „Mit dem CO2-Laser lassen sich Buntmetalle nicht schneiden, da die Reflexion des Laserlichts für die Maschine und für umstehende Personen sehr gefährlich sein kann.“ Die Fremdvergabe solcher Arbeiten kostet aber nicht nur Geld, sie kostet vor allem sehr viel Zeit: „Früher haben wir Buntmetalle bei einem Nachbarbetrieb mit einer Wasserstrahlanlage schneiden lassen. Das dauere mindestens zwei, meist drei oder mehr Tage. Mit der TruLaser 3040 fiber brauchen wir für solche Einzelstücke nicht länger als zehn Minuten. Sie ist extrem schnell, einfach zu bedienen, und wir entscheiden stets selbst, wann, was auf die Maschine kommt.“
Primär verarbeitet Stiegeler dünne Sichtelemente für Innenverkleidungen etc. mit einer Materialstärke von einem bis sechs Millimeter. Für den Unterbau werden zudem Tragrahmen, Befestigungselemente etc. benötigt, die deutlich dicker sein können. Die TruLaser 3040 fiber schneidet problemlos bis zu 25 Millimeter dicken Stahl, Edelstahl und Aluminium. Messing und Kupfer sind bis zu 10 Millimeter möglich. Dank der großen Verfahrwege in X- und Y-Richtung von 2 x 4 Meter lassen sich zudem lange Bauteile wie Treppen oft am Stück vorbereiten.
Dabei arbeitet die Festkörperlasermaschine enorm nachhaltig und produktiv. Gegenüber der früheren CO2-Anlage verbraucht die TruLaser 3040 fiber 40.000 kWh pro Jahr weniger Energie und benötigt kein Laser-Gas. Beim Schneiden ist sie aber rund fünfmal schneller. Auch das Rüsten geht deutlich einfacher und in viel kürzerer Zeit. Denn während beim CO2-Laser abhängig von Materialart und -stärke stets der entsprechende Schneidkopf eingesetzt und aufwendig eingestellt werden muss, entfallen solche Arbeiten beim Festkörperlaser komplett, da dieser mit einem automatischen Düsenwechsler ausgestattet ist.
Auflageleisten reinigen anstatt entsorgen
Unverändert bildet sich jedoch Schlacke auf den Paletten. „Das lässt sich nie verhindern“, betont Georg Stiegelers jüngster Sohn Benjamin. Auch er arbeitet seit 2013 als Meister und Betriebswirt im Unternehmen und ist für die Laserbearbeitung verantwortlich. Er ergänzt: „Die Entfernung der Schlacke ist heute kein großes Problem mehr, da wir den modernen Auflageleisten-Reiniger TruTool TSC 100 einsetzen.“
Während bei den ersten Modellen TruTool TSC 1 und TSC 2 kräftige Walzen die Schlacke zerbröselten, klemmen beim aktuellen Modell zwei gezahnte Reinigungswerkzeuge die Leiste ein, fahren an ihr vertikal nach oben und schaben auf diese Weise die Schlacke gründlich ab, sowohl seitlich als auch zwischen den Spitzen. Den wichtigsten Unterschied zum Vorgängermodell erläutert TRUMPF Fachberater Markus Wirth: „Das Gerät entfernt alle Materialien, die der Laser schneiden kann. Also auch hartnäckige Edelstahlschlacke, Messing, Kupfer, Aluminium etc.“
Darüber hinaus lässt sich der TruTool TSC 100 einfach von einem Mitarbeiter bedienen. Er setzt das Gerät an, schaltet es ein, fährt die Leiste ab und setzt es in die nächste Reihe, so lange, bis die komplette Palette gereinigt ist. „Wir brauchen für unsere zwei großen vier mal zwei Meter Tische jeweils etwa zwei Stunden. Da wir einschichtig an fünf bis sechs Tagen arbeiten und vor allem Dünnbleche bis sechs Millimeter schneiden, ist das meist nur einmal im Monat notwendig. Die Paletten austauschen müssen wir dann nur noch etwa alle eineinhalb Jahre.“
TruTool TSC 100 amortisiert sich bei erstem Einsatz
Die Einsparungen durch das TRUMPF Werkzeug betragen allein beim Material einen gut fünfstelligen Eurobetrag pro Jahr. Denn bei den aktuellen Stahlpreisen fallen für die zwei Tische pro Austausch mehr als 3.000 Euro an. Zusätzlich lässt sich einiges an wertvoller Maschinen- und Mitarbeiterzeit besser nutzen. Schließlich dauert die 150 Herstellung der Auflageleisten und der Austausch etwa fünf Mal so lange wie das Reinigen. „So gesehen hat sich der TruTool TSC 100 von TRUMPF schon nach dem ersten Einsatz für unsere zwei Palettentische amortisiert, sind sich die Stiegelers einig: „Außerdem finden wir es schön, auf diese Weise nachhaltig zu arbeiten und deutlich weniger wertvollen Stahl zu verbrauchen.“
(Quelle: TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG)
Schlagworte
AluminiumBaustahlBiegenBuntmetalleCAD-SystemeCNC-SystemeEdelstahlFräsenKantenKupferLaserstrahlschneidenLötenMessingMetallbauMetallkonstruktionenSchlackenSchlackenentfernungSchweißenSichtbleche