Weltverband der Messewirtschaft UFI: Fünf Trends für 2023
Ausgehend von einem Jahr mit fortgesetzter Pandemie und einem Krieg in Europa sowie rekordverdächtigen Inflationsraten werde auch das Jahr 2023 kein „business as usual“. Davon geht der Weltverband der Messewirtschaft UFI aus, der im Dezember 2022 seine Branchenumfrage „Five Trends to Watch“ veröffentlicht hat. Fünf Hauptthemen werden laut Kai Hattendorf, Geschäftsführer der UFI, in den kommenden 12 bis 15 Monaten die Messewirtschaft weltweit prägen:
Verdoppelung der Kundenorientierung
Wichtig wird, dass die Messebranche sich auf das konzentriert, was sie am besten kann: Marktplätze aufbauen und betreiben. Wichtiger noch als in den Wachstumsjahren werde es, sich auf die Kunden zu konzentrieren und dafür zu sorgen, dass sie eine erfolgreiche Messe erleben und dort die richtigen Kontakte finden.
Die Klimakrise trifft auch die Messebranche
Zum einen werden extreme Witterungsbedingungen immer häufiger dazu führen, dass Veranstaltungen abgesagt oder verschoben werden, und sie werden einige Menschen von der Teilnahme abhalten. Messekunden müssen zunehmend ihre eigenen Klimaziele erreichen, und das wird ihre Art und Weise, an Messen teilzunehmen, beeinflussen. Die Messewirtschaft werde also ihre Anstrengungen für emissionsneutrale Veranstaltungen weiter verstärken und auch kommunizieren müssen, so Kai Hattendorf, damit diese für die Unternehmen eine umweltfreundliche Option sind.
Die Branche muss zeigen, dass Business-Events ein Teil der Lösung für die Klimakrise sind. Das werde möglich, wenn die Kohlenstoffbelastung durch die Teilnahme an den Messen mit dem Kohlenstoff-Fußabdruck vergleichbar gemacht wird, der erforderlich ist, um die gleiche Menge an Geschäften ohne zwei oder drei Tage auf einer Messe zu generieren. Dies kann etwa durch das Entwickeln von Kohlenstoff-Aggregatmessungen für Veranstaltungen geschehen.
Mehr Daten, weniger Hype
Die Entwicklung von Messen wird immer mehr von Daten und Erkenntnissen bestimmt. Die Zukunft ist digital, und die Messebranche ist ein Teil davon. Das, was einige immer noch als hybride Veranstaltungen bezeichnen, ist eigentlich der intelligente Einsatz von Technologie und Daten, um die Face-to-Face-Marktplätze für Käufer und Verkäufer auf und neben der Messefläche erfolgreicher zu machen.
2023 wird der Hype um "hybride Veranstaltungen" oder "Metaversen", der durch das Marketing von Start-ups oder Silicon-Valley-Konglomeraten angeheizt wurde, allmählich abebben. Die Menschen werden das nutzen, was für sie tatsächlich funktioniert. Das werde weniger glamourös, aber dafür effizienter sein, meint Kai Hattendorf.
Stellenbesetzung bleibt entscheidend
Die Branche sucht Personal und verstärkt ihre Teams. Denn die Messewirtschaft braucht neue Fähigkeiten, Talente und Perspektiven. Bei der Suche nach Personal sei entscheidend, dass die Branche sich besser verkaufen müsse, so Kai Hattendorf. Kommunikationskern müsse sein, dass die Messewirtschaft Branchen und Netzwerke aufbaut. Die Messewirtschaft schaffe Sinnhaftigkeit und sei daher eine der attraktivsten Branchen. Das müsse weltweit kommuniziert werden.
Den Wandel beschleunigen
Während der Pandemie habe die Branche gelernt, sich anzupassen. Es wurde experimentiert, aus Erfolgen und Misserfolgen gelernt. Seitdem habe sich die Lage etwas normalisiert: Die Kunden kommen wieder zu den Messen und sind im Allgemeinen zufrieden. Sinnvoll sei, nun den Schwung und die Dynamik der veränderungsgewohnten Teams zu nutzen. Die Teams treffen mehr datengestützte Entscheidungen und sind offen dafür, voneinander zu lernen. Dies werde vermehrt zu neuen Ideen, neuen Formaten, Markteinführungen, Fusionen, Übernahmen und anderen Entwicklungen führen und die Branche weiterhin vorantreiben.
(Quelle: Presseinformation des AUMA – Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e. V.)
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