Wissen digital vermitteln: fünf Tipps für alle, die Online-Trainings gestalten
Digitale Weiterbildungen oder Vorträge können mitunter ganz schön langweilig sein. Wer jedoch einige Tipps beherzigt und die digitalen Möglichkeiten kreativ nutzt, kann Wissen lebendig und spannend vermitteln, erklärt Melanie Rudolph, Online-Weiterbildungsexpertin bei der TÜV NORD Akademie.
„Online-Trainings sind strukturell betrachtet ganz ähnlich wie Präsenzseminare. Uns fehlt jedoch die physische Nähe. Daher muss man einmal mehr darüber nachdenken, wie man das Wissen vermittelt, die Teilnehmenden einbindet und eine gute Lernatmosphäre schafft“, sagt Melanie Rudolph. Sie führt bei der TÜV NORD Akademie die interne Online-Trainerausbildung durch, in der fachlich versierte Referenten und Referentinnen zusätzlich Methoden und Werkzeuge zur Gestaltung von Formaten in digitalen Umgebungen erlernen. „Auch Menschen, die regelmäßig Wissen innerhalb des Unternehmens weitergeben oder Kunden für ein neues Produkt schulen, können ihre Wirkung mit einigen simplen Tipps stark verbessern.“
1. Die eigene Stimme aufwerten
„Viele kaufen sich erstmal eine High-End-Kamera, dabei macht eine gute Tonqualität einen viel größeren Unterschied aus“, erklärt Melanie Rudolph. Ein Podcast-Mikro ist eine sinnvolle Investition – damit hat die Stimme direkt mehr Volumen. Und das wiederum unterstreicht die Professionalität und Expertise der Trainerin oder des Trainers. Wer frei steht, nutzt zudem automatisch mehr Gestik, die so auch besser gesehen wird. „Es erfordert natürlich etwas Aufwand, sich einen geeigneten Platz dafür einzurichten. Aber es lohnt sich, denn dieser lebendigeren Sprechweise kann man leichter folgen“, so Rudolph.
2. Echter statt virtueller Hintergrund
Büroatmosphäre oder Bilder von der letzten Urlaubsreise? „Tatsächlich wirkt ein virtueller Hintergrund auf Teilnehmende unterbewusst oft so, als habe der Referent etwas zu verbergen. Dabei ist Vertrauen essentiell für eine gute Lernatmosphäre. Lieber das echte Bild zeigen und einen ruhigen Hintergrund, gerne mit einigen wenigen persönlichen Gegenständen oder etwas Grün gestalten“, empfiehlt die Weiterbildungsexpertin. „Zusätzlich kann man Aufmerksamkeit schaffen, indem man ein thematisch passendes Bild zeitweise als Hintergrund nutzt: zum Beispiel einen Feuerlöscher für den entsprechenden Teil einer Brandschutz-Schulung.“
3. Den Chat aktiv nutzen
Die meisten Webmeeting-Tools bieten die Möglichkeit, für alle sichtbare Chatnachrichten zu schreiben. Doch warum sollte man dies nur auf Frage-Antwort-Szenarien begrenzen? In einer Übung kann zum Beispiel die Gruppe Stück für Stück einzelne Prozessschritte zusammentragen. Oder man baut kleine „Energizer“ ein und bildet gemeinsam mit den Teilnehmenden Sätze oder Wortketten zur Belebung zwischendurch: Datenschutz – Schutzbrille – Brillenschlange …
4. Alle Sinne ansprechen
„Wenn die Teilnehmenden selbst aktiv werden und mehr Sinne nutzen, statt nur zuzuschauen, denken sie intensiver über die Lerninhalte nach. Außerdem macht es einfach Spaß“, sagt Melanie Rudolph. „Geht es im Seminar um die elektrische Prüfung ortsflexibler Geräte, lässt mein Kollege zum Beispiel die Teilnehmenden ihre eigenen Wasserkocher vor der Kamera prüfen. Oder ich gebe die Aufgabe, etwas auf einen Zettel zu zeichnen oder Objekte aus dem eigenen Zimmer vor die Kamera zu holen.“
5. Die Praxis einbeziehen
Online-Trainings müssen nicht nur auf theoretischen Input bauen. Eine Exkursion war geplant? „Vielleicht kann ein Experte oder eine Expertin aus der Praxis ein kleines Live-Online-Interview geben. Oder noch besser: Jemand führt die Gruppe mit einer ruhigen Hand und Handykamera ein paar Minuten durch den Betrieb oder zeigt einzelne Gerätschaften“ schlägt Rudolph vor.
„Virtuelle Trainings bieten tatsächlich viel mehr Möglichkeiten, als man auf den ersten Blick vermutet“, betont Melanie Rudolph.„Wer sie gut plant und vielseitig ausgestaltet, ermöglicht Teilnehmenden auch rein digital ein bereicherndes Lernerlebnis.“ Weiterführende Informationen zum Wissenstransfer in Unternehmen sind im Wissensportal der TÜV NORD Akademie zu finden.
(Quelle: Presseinformation der TÜV NORD Akademie)
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