Economy
Container - pixabay.de/Markus Distelrath
02.09.2019

Maschinenexporte leiden unter den Handelskonflikten

Maschinenexporte leiden unter den Handelskonflikten

Die Exportdynamik im Maschinenbau hat sich deutlich verlangsamt. Handelskonflikte und eine sich immer stärker abzeichnende Konjunkturschwäche sind wesentliche Gründe dafür. Mit Blick auf die wichtigsten Absatzländer führen die USA die Rangliste an, vor China.

Globale Handelskonflikte und eine sich immer stärker abzeichnende Konjunkturschwäche belasten das Exportgeschäft der Maschinenbauer aus Deutschland. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres legten die Maschinenauslieferungen nach Angaben des Statistischen Bundesamts um nominal 0,9 Prozent oder 0,8 Milliarden Euro auf 89,2 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr zu. Damit hat sich die Exportdynamik deutlich verlangsamt.

Im ersten Quartal hatten die Ausfuhren (nach korrigierten Zahlen) noch ein Plus von 3,8 Prozent erreicht. Im zweiten Quartal (April – Juni) 2019 verbuchten die Maschinenbauer sogar ein Exportminus von 1,8 Prozent auf 44,7 Milliarden Euro.

„Die Unsicherheit, die insbesondere durch den Handelskonflikt zwischen den USA und China ausgelöst wird, sowie die fehlende Aussicht auf eine Einigung im Brexit-Streit schaden unserer exportorientieren Branche“, so VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers. „Wir beobachten eine sinkende Investitionstätigkeit in China und Großbritannien, vor allem bei Maschinen und Anlagen. Und auch das Expansionstempo in den USA lässt weiter nach“, analysiert Wiechers.

USA baut Vorsprung als wichtigster Einzelmarkt aus

Zwischen Januar und Juni stiegen die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten dank eines hervorragenden Jahresauftakts um 7,8 Prozent auf 9,96 Milliarden Euro. Damit haben die USA einen Anteil von 11,2 Prozent an den gesamten deutschen Maschinenausfuhren. Die Exporte nach China legten im selben Zeitraum um lediglich 0,6 Prozent auf 9,72 Milliarden Euro zu, China hat damit einen Anteil von 10,4 Prozent an den gesamten Ausfuhren. „Die Entwicklungen in China sind wenig überraschend, denn die Industrieproduktion wächst so langsam wie zuletzt in 2002“, erläutert Wiechers.

Auf den Plätzen dahinter folgten unverändert Frankreich, Italien und das Vereinigte Königreich. Besonders nach Frankreich war das Exportwachstum in den ersten sechs Monaten positiv (plus 6,8 Prozent auf 6,26 Milliarden Euro). Insbesondere das zweite Quartal 2019 belastete dagegen das Exportgeschäft mit Großbritannien, sodass der Maschinenbau von Januar bis Juni einen Exportrückgang von minus 1,7 Prozent auf 3,85 Milliarden Euro verzeichnete.

Im ersten Quartal verbuchte die Branche noch ein Plus von 8,8 Prozent im Export mit dem Vereinigten Königreich. „Nun zeigt der Brexit seine unangenehmen Folgen. Zu Jahresbeginn wurden noch viele Bestellungen aus Großbritannien vorgezogen, um drohenden Handelshemmnissen zuvorzukommen“, sagt der VDMA-Chefvolkswirt. „Das hat nun ein Ende. Und auch der Konfrontationskurs der italienischen Regierung bleibt nicht folgenlos.“ Die Exporte nach Italien schrumpften in den ersten sechs Monaten des Jahres ebenfalls um 5,9 Prozent auf 4,03 Milliarden Euro.

Exporte nach Japan steigen kräftig

Die Exporte in die EU-Länder insgesamt legten zwischen Januar und Juni um 1,7 Prozent auf 43,1 Milliarden Euro zu. Unverändert schwierig blieb dabei das Geschäft mit der Türkei (minus 11,4 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro) und Russland (minus 8,0 Prozent auf 2,64 Milliarden Euro). Weiterhin positiv entwickelten sich die Ausfuhren nach Japan (plus 12 Prozent auf 1,49 Milliarden Euro). Damit verbuchte Japan den größten Zuwachs eines Landes innerhalb der Top-20 Märkte für die deutschen Maschinenausfuhren.

(Quelle: Presseinformation des VDMA)

Schlagworte

AnlagenbauHandelMaschinenbauWirtschaft

Verwandte Artikel

Von Engineering-Standards bis zu DNV-Zertifizierungen: neue Effizienztreiber für die maritime Industrie.
28.08.2024

Neue Effizienztreiber für die maritime Industrie

Der Schiff- und Anlagenbau müssen die Effizienz ihrer Wertschöpfungsprozesse kontinuierlich steigern. Auf der maritimen Weltleitmesse SMM zeigen Rittal und Eplan, wie die...

Anlagenbau Automatisierung Digitalisierung Maritime Industrie Maritime Technik Schiffbau
Read more
Die Graebener® 2-Seiten-Plattenfräsmaschine wurde zur Kundenvorabnahme im Graebener® Werk teilvormontiert. Hier sieht man unter anderem die Einlaufseite, über die die Bleche in die Maschine befördert werden.
26.08.2024

Simultanes Fräsen bei der Herstellung von Offshore-Versorgungsplattformen

Graebener liefert seine Frästechnologie zusammen mit der Ingenieurtechnik und Maschinenbau GmbH erstmalig an die malaysische Werft Malaysia Marine & Heavy Engineering, di...

Blechbearbeitung Fräsen Maritime Technik Maschinenbau Metallbearbeitung Schweißnahtvorbereitung Schweißtechnik Sondermaschinenbau
Read more
Philip Harting, AUMA-Vorsitzender.
21.08.2024

Zweites Messehalbjahr startet

Nach der Sommerpause beginnt an den rund 70 Messeplätzen in Deutschland in dieser Woche wieder das Geschäftsleben. Das erste Halbjahr 2024 verlief außerordentlich erfolgr...

Kunststoffverarbeitung Messestandort Deutschland Metallbearbeitung Wirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland
Read more
10.08.2024

BEIJING ESSEN WELDING & CUTTING 2024 mit über 600 Ausstellern

Die 27. BEIJING ESSEN WELDING & CUTTING öffnet vom 13. bis 16. August 2024 ihre Tore. Der Auslandsableger der SCHWEISSEN & SCHNEIDEN ist Asiens wichtigste Plattform für...

Anlagenbau Beschichten Fahrzeugbau Fügen Luftfahrt Maschinenbau Raumfahrt Schiffbau Schneiden Schneidtechnik Schweißen Schweißtechnik Trennen
Read more
07.08.2024

Produktion im Produzierenden Gewerbe 06/2024

Die Produktion im Produzierenden Gewerbe nahm nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Juni preis-, kalender- und saisonbereinigt um 1,4 % gegenüber dem Vormonat zu.

Automobilindustrie Baugewerbe Chemieindustrie Elektrische Ausrüstungen Kfz-Teile Maschinenbau Metallerzeugnisse Produktion Wirtschaft
Read more