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05.09.2023

Studie zum dualen Studium im Maschinenbau

Duales Studium im Maschinenbau: Große Zufriedenheit, wenig Diversität

Eine neue Studie der IMPULS-Stiftung zeigt, dass duale Studienangebote besonders im Bereich Maschinenbau stark nachgefragt sind. Zudem sind rund 90 Prozent der dual Studierenden in diesem Fach zufrieden mit ihrem Studium.

Duale Studienangebote, die akademische und betriebliche Ausbildung miteinander verbinden, sind besonders im Bereich Maschinenbau stark nachgefragt. Mit einem Anteil von sieben Prozent an allen Maschinenbaustudierenden rangiert das duale Studium in diesem Fach deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Darüber hinaus zeigen sich rund 90 Prozent der dual Studierenden in diesem Fach zufrieden mit ihrem Studium. Studienabbrüche sind viel seltener als in den Ingenieurwissenschaften allgemein. Dies zeigt eine aktuelle Auswertung des CHE Centrum für Hochschulentwicklung im Auftrag der IMPULS-Stiftung des VDMA. Erstmals wird hier das duale Studium in den für den Maschinenbau relevanten Fächern umfassend analysiert.

© pixabay.com/RAEng_Publications
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Hohe Zufriedenheit bei Studierenden

Aus Sicht der Studierenden ist das duale Studium im Maschinenbau ausgesprochen attraktiv, wie die Studie des CHE zeigt. Als Grundlage der Analyse dient dabei eine Online-Befragung von dual Studierenden in Deutschland in den Jahren 2020 und 2021. Neun von zehn befragten Studierenden sind demnach mit ihrem Studium und dem Unternehmen bzw. Ausbildungsbetrieb zufrieden. Zudem zeigt die Umfrage: Inhaltliches Interesse am Studienprogramm ist wichtigstes Studienwahlmotiv.

„Studierende finden im Maschinenbau attraktive und spannende Ausbildungs- und Arbeitsumgebungen“, sagt Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer, anlässlich der Veröffentlichung der Studie. „Wir sehen hier ein exzellentes Modell, das wir weiter ausbauen und optimieren sollten, um Nachwuchskräfte praxisnah auszubilden und an das Unternehmen zu binden.“

Studienabbruch viel niedriger als im Ingenieurstudium allgemein

Verglichen mit anderen Branchen stellt sich auch die finanzielle Lage der dual Studierenden im Maschinenbau als relativ gut dar. Rund 90 Prozent der befragten Studierenden geben an, über ein monatliches Einkommen zwischen 600 und 1.200 Euro zu verfügen. Diese Studierenden sind in der Regel nicht auf zusätzliche Finanzierungsquellen wie Studienkredite, BAföG oder weitere berufliche Tätigkeiten angewiesen.

Zwar berichtet rund die Hälfte der dual Studierenden auch von Studienzweifeln. Dennoch liegen im dualen Maschinenbaustudium insgesamt geringe Studienabbruchquoten vor. Die ebenfalls im Rahmen der Studie durchgeführte Befragung von Studiengangsverantwortlichen dualer Studiengänge in den Ingenieurwissenschaften zeigt zudem, dass die Studienabbruchquoten dort größtenteils unter zehn Prozent liegen und damit deutlich niedriger ausfallen als die Abbruchquoten im ingenieurwissenschaftlichen Studium allgemein.

© pixabay.com/Chaosamran_Studio
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Duales Studium bietet weiteres Potenzial zur Nachwuchsgewinnung

Bemerkenswert, so Studienautorin Sigrun Nickel, sei die große Homogenität in der Gruppe der Studierenden. „Der typische dual Studierende im Maschinenbau ist männlich, kommt aus Deutschland und hat ein Elternhaus mit hohem Bildungsniveau. Eine zentrale Frage vor diesem Hintergrund ist, wie es mit Hilfe innovativer Rekrutierungsstrategien gelingen kann, neue Zielgruppen für das Fach zu gewinnen und somit für mehr punktgenau qualifizierte Nachwuchskräfte zu sorgen“, äußert sich die Leiterin Hochschulforschung beim CHE.

Duales Studium ist im Maschinenbau stark verankert

Das duale Studium besitzt innerhalb des Maschinenbaus in Deutschland einen hohen Stellenwert. Derzeit ist rund ein Fünftel aller Studiengänge in diesem Studienfach auf eine Verbindung von akademischer und betrieblicher Ausbildung ausgerichtet. Einbezogen in die Untersuchung wurden Studienangebote an staatlichen und privaten Hochschulen sowie Berufsakademien. Der überwiegende Teil des dualen Studienangebots im Maschinenbau wird im Bachelor an staatlichen Hochschulen angeboten und findet im Blockmodell statt. Hierbei wechseln sich Präsenzlernphasen an der Hochschule mit Praxisphasen im Unternehmen bzw. beim Kooperationspartner in größeren Wochen- oder Monatsblöcken ab.

Die CHE-Studie bietet einen einzigartigen und umfassenden Überblick über das duale Studium in den für den Maschinenbau relevanten Fächern. Neben Maschinenbau werden auch die angrenzenden Fächer Elektrotechnik/Elektronik, Informatik und Wirtschaftsingenieurwesen mit ingenieurwissenschaftlichem Schwerpunkt untersucht. Die Analyse umfasst Themen wie Hochschultypen, Modelle, regionale Schwerpunkte, Abschlüsse, Kooperationspartner, Einkommen, Vertragsarten und Hintergrund der Studierenden.

Die Studie der IMPULS-Stiftung finden Sie hier:

(Quelle: Presseinformation des VDMA e.V.)

Schlagworte

ArbeitsmarktDuales StudiumFachkräftequalifizierungMaschinenbauNachwuchsförderung

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