Aluminiumbearbeitung: Hochleistungsschmierstoff statt Ethanol
Für die Walter Otto Müller GmbH & Co. KG war Ethanol so etwas wie ein Lebenselixier. Ohne diesen Alkohol konnten die Werkzeuge zur mechanischen Bearbeitung des Werkstoffes Aluminium nicht gekühlt werden. Wegen der Corona-Pandemie wurde Ethanol knapp. Nun ist das Unternehmen auf den Hochleistungsschmierstoff SENTOS V-LR3 der HPM Technologie GmbH umgestiegen und hat so aus der Corona-Not eine kostensparende Tugend gemacht.
Es war im März, als die Lieferkette riss. So erinnert sich Lutz Bitomsky, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Walter Otto Müller GmbH & Co. KG. Ein Lieferant konnte kein Ethanol mehr nach Itzehoe liefern. Zu Beginn der Corona-Pandemie wurde der Ethanol für die Produktion von Desinfektionsmitteln dringend benötigt. „Unser Lieferant durfte das Ethanol einfach nicht mehr nach Deutschland ausführen“, erinnert sich Lutz Bitomsky.
Für den Metallbearbeiter, der sich auf die Bearbeitung von Aluminium und das Finishing von anspruchsvollen Oberflächen für dieses Leichtmetall spezialisiert hat, ist das Ethanol so etwas wie ein Lebenselixier, denn der Alkohol diente zur Kühlung der Werkzeuge für die mechanische Bearbeitung. Das Unternehmen lief somit Gefahr, nicht mehr lieferfähig zu sein, und dementsprechend seine Kunden nicht mehr mit Terminware beliefern zu können.
Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits einen Kontakt zur HPM Technologie GmbH in Dettingen, einem Spezialisten für Minimalmengensprühauftrag, Tropfenauftrag und Schmierstoffe für die spanende Bearbeitung. Sehr schnell konnte HPM dem Kunden mit seinem Hochleistungsschmierstoff SENTOS V-LR3 einen mehr als adäquaten Ersatz anbieten, der zügig von Süd- nach Norddeutschland geliefert wurde. Darüber hinaus sind weitere 30.000 Liter bestellt.
SENTOS V-LR3 wurde von HPM speziell für die Minimalmengenschmierung (MMS) entwickelt. Weil das Medium sich größtenteils aus flüchtigen Komponenten zusammensetzt, fallen aufwändige Reinigungsprozesse von Maschine und Werkzeug praktisch weg.
Durch den verbleibenden Schmierstoffrest von nur ca. drei Prozent bleiben die Produkte sauber. Es wird eine optimale Schmierleistung mit gleichzeitiger nahezu rückstandsloser Abtrocknung erreicht.
Im Nachhinein entpuppte sich die vermeintliche Notlösung als nachhaltige Lösung für die Fertigung der Walter Otto Müller GmbH & Co. KG. Schon nach wenigen Tagen wurde deutlich, dass sich durch den Einsatz von SENTOS V-LR3 als Schmiermittel der Verbrauch im Vergleich zum Ethanol drastisch senken lässt. „Wir haben in der Nachkalkulation eine Verbrauchseinsparung von 90 Prozent errechnet“, betont Lutz Bitomsky.
Einsparungen von jährlich 80.000 Euro
Darüber hinaus freut sich Lutz Bitomsky über weitere Vorteile, die sich positiv auf den Stückkostenpreis auswirken. Die mechanische Bearbeitung kann mit deutlich höheren Vorschüben der Bearbeitungsmaschinen erfolgen. Lutz Bitomsky erklärt dazu: „Letztlich bedeutet das für unsere Produktion eine Erhöhung der Geschwindigkeit um 30 Prozent.“
SENTOS V-LR3 sorgt in der Anwendung für eine außerordentlich hohe Schnittgeschwindigkeit. Und ein weiterer Aspekt macht sich in der Kostenrechnung positiv bemerkbar. Trotz der höheren Schnittgeschwindigkeit wird die Standzeit des Werkzeuges dadurch nicht beeinträchtigt. Rein rechnerisch bestätigt Lutz Bitomsky eine Standzeiterhöhung von 30 Prozent. Durch die nachhaltige Senkung des Verbrauches rückte zudem das Thema Wochenendarbeit in Itzehoe wieder in den Fokus. Denn die Einfüllmenge von maximal 18 Litern in der Zuführapparatur ermöglicht es nun, dass ein Schmiermittel am Wochenende nicht mehr nachgefüllt werden muss. In Summe betrachtet, sorgt der Umstieg von Ethanol auf den Hochleistungsschmierstoff SENTO V-LR3 von jährlichen Einsparungen von 60.000 Euro, wie Lutz Bitomsky im Gespräch bestätigt.
Schmiermittel biologisch gut abbaubar
Der Firma Walter Otto Müller, mit ihrer 71-jährigen Firmengeschichte, fühlt sich dem Menschen und der Umwelt verpflichtet. Der Schutz der Umwelt ist ein wesentlicher Bestandteil der Firmenphilosophie. Mit SENTOS V-LR3 nutzt man nun ein Produkt, das biologisch gut abbaubar ist. Metallische Abfälle können komplett wieder dem Recyclingkreislauf zugeführt werden.
„Das ist heute ein nicht zu unterschätzender Faktor“, weiß Lutz Bitomsky aus Erfahrung. Immer mehr Kunden würden Wert auf ein funktionierendes Umweltmanagement und auf Nachhaltigkeit legen. Das Unternehmen ist entsprechend nach ISO 14001:2015 zertifiziert.
Auch der Umgang mit dem neuen Hochleistungsschmierstoff hat nachhaltig positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Mitarbeiter, weil keine flüchtigen und somit schädlichen Komponenten des Ethanols eingeatmet werden.
Lutz Bitomsky zieht ein sehr positives Fazit der Zusammenarbeit: „Ohne Corona hätten wir HPM Technologie erst gar nicht zu unserem Lieferanten gemacht.“ Für die nächste Zeit hat er erst einmal genügend SENTOS auf Lager, denn bei der Bestellung hatte man sich an der Jahresverbrauchsmenge von Ethanol orientiert – bekanntlich nun 90 Prozent zu viel für 2020.
(Quelle: Presseinformation der HPM Technologie GmbH)
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