Studie legt erhebliche Defizite bei Unternehmenswebsites im Maschinen- und Anlagenbau offen
„Made in Germany“ – dafür steht nicht zuletzt der deutsche Maschinen- und Anlagebau, die Vorzeigebranche der deutschen Wirtschaft, weltweit präsent und exportorientiert. Wie aber präsentieren sich die Unternehmen dort, wo die Kunden sie zuerst aufsuchen: auf ihren Websites und Unternehmensportalen? Das untersuchte jetzt die Stuttgarter Digitalagentur „anders und sehr“. Das Ergebnis der repräsentativen Studie: Während die Karriere- und Recruitingbereiche kaum Wünsche offenlassen, gibt es in den anderen der fünf untersuchten Kategorien erhebliche Defizite.
„Zentrum einer ganzheitlichen Digitalisierungsstrategie“ sollten Unternehmenswebsites heutzutage sein, meinen die Stuttgarter Studienmacher. Ob das auch die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer erkannt haben, hat die selbst auf die Realisierung von Digitalplattformen spezialisierte Agentur „anders und sehr“ in einer Studie untersucht. Datengrundlage war das Mitgliederverzeichnis des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau. Während im Bereich Information und Kommunikation die Performance der Websites mithilfe von Softwaretools ermittelt wurde, geschah das in allen anderen Bereichen manuell. Dafür wurde eine kompaktere zweite Liste mit insgesamt 165 Top-Unternehmen erstellt.
Reifegrad in den Karrierebereichen am höchsten
In jeder Kategorie wurden bis zu 100 Punkte vergeben, der Durchschnittswert aller untersuchten Digitalplattformen bestimmte den so genannten Reifegrad. Dessen Ausprägung war in den Karrierebereichen der Unternehmensportale mit durchschnittlich 83 Punkten am höchsten. In allen anderen Bereichen dagegen sieht die Studie noch reichlich Optimierungspotenzial. Dies gilt insbesondere für die Informations- und Kommunikationsstrategien der Websites (27/100) sowie für deren Nutzung in den Bereichen Vertrieb und Produktion (17/00). Die Kategorien Tracking und Controlling (durchschnittlich 50 von 100 Punkten) sowie technische Umsetzung (40/100) schnitten mittelmäßig ab.
Reine Image-Website genügt nicht mehr
„Das ist ein Ergebnis, das viele Fragen aufwirft, zumal die Unternehmensplattformen im B2B-Geschäft schon heute erste und wichtigste Anlaufstelle sind“, konstatiert Javier Salas, Geschäftsführer von „anders und sehr“. Wer also kein zeitgemäßes und gut auffindbares Online-Angebot bietet, ist auch im B2B-Geschäft schnell aus dem Rennen. „Eine reine Image-Website, die lediglich als digitale Visitenkarte fungiert, reicht schon lange nicht mehr aus“, stellt Salas fest.
Auffindbarkeit: nur mittelmäßiger Sichtbarkeitsindex
Zumindest scheitert die Kontaktaufnahme bei den meisten Unternehmen nicht an deren Auffindbarkeit. 58 Prozent haben laut „anders und sehr“-Studie einen mittelmäßigen „Sichtbarkeitsindex“, 32 Prozent landen im Suchmaschinenranking sogar auf den vorderen Plätzen, obgleich kaum ein Unternehmen alle zur Verfügung stehenden Instrumente (SEA, SEO, Social-Media-Marketing) nutzt.
Karrierecenter mit Möglichkeit der Online-Bewerbung sind die Regel
Karrierecenter und Recruitingtools haben bei „anders und sehr“ den mit Abstand besten Eindruck hinterlassen haben. „Ein strategisch geschickt gestalteter Karrierebereich präsentiert das jeweilige Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber und sorgt gleichzeitig dafür, dass die Digitalplattform potenziellen Bewerbern positiv in Erinnerung bleibt“, stellen die Stuttgarter fest. Folgerichtig haben 163 von 165 überprüften Unternehmen einen eigenen Karrierebereich in ihre Website implementiert. Immerhin 79 Prozent bieten eine Eingabemaske für Online-Bewerbungen an. Zwei Drittel der Unternehmen präsentierten sich mithilfe von Blogs oder Mitarbeiter-Stories, 42 Prozent setzten zusätzlich zu Text und Bild sogar Videos ein.
Größter Nachholbedarf im Bereich E-Commerce
Den größten Nachholbedarf hat der deutsche Maschinen- und Anlagenbau im Bereich E-Commerce. „Mit nur 17 von 100 Punkten weisen die Digitalplattformen in der Kategorie Vertrieb den niedrigsten Reifegrad der gesamten Analyse auf“, so das Ergebnis der Studie. Dabei finden sowohl Recherche und Beratung als auch die Einkäufe selbst immer häufiger online statt. Auf den Websites der Maschinenbauer fand „anders und sehr“ dagegen nur in wenigen Fällen digitale Vertriebsassistenten, wie sie beispielsweise in der Automobilindustrie schon lange üblich sind. Immerhin jede vierte untersuchte Website verfügte über einen Online-Shop. Produktfinder sind allerdings eher die Ausnahme und Produktkonfiguratoren, mit denen sich Maschinen und Anlagen individuell zusammenstellen lassen, waren nur auf sechs Prozent der Unternehmenswebsites auffindbar.
Marktüberblick Technik: lange Ladezeiten behindern flüssige Bedienung
Im Bereich der technischen Umsetzung enthält die Studie einen Marktüberblick der verwendeten Content Management Systeme (CMS). Daraus lassen sich entsprechende Technik-Trends ablesen. Mit einem Anteil von 35 Prozent ist TYPO3 das am häufigsten verwendete CMS, gefolgt von Wordpress mit 27 Prozent. Ein weiteres Ergebnis: Rund die Hälfte der untersuchten Plattformen weisen so lange Ladezeiten auf, dass eine flüssige Bedienung nicht gewährleistet ist.
Die komplette Studie kann kostenlos über die Website von anders und sehr angefordert werden: www.andersundsehr.com. Dort können Interessenten auch eine individuelle Analyse bestellen.
(Quelle: Presseinformation der anders und sehr GmbH)
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