Unternehmen Trendthema
© UNESCO-UNEVOC http://www.flickr.com/photos/91210662@N07/24709357068 - © UNESCO-UNEVOC http://www.flickr.com/photos/91210662@N07/24709357068
15.05.2020

Der DVS initiiert Arbeitsschutzinitiative „Schweißrauche und Strahlung“

Sie interessieren sich für Neuigkeiten aus dem DVS-Verband oder seinen Tochtergesellschaften? Dann orientieren Sie sich einfach am Logo der DVS-Group. Alle Artikel mit diesem Logo haben inhaltlich einen direkten Bezug zum DVS oder zu mit ihm verwandten Unternehmen.
DVS Group

Der DVS initiiert Arbeitsschutzinitiative „Schweißrauche und Strahlung“

Arbeitsschutz und Prävention sind und bleiben ein wichtiges Thema beim Lichtbogenschweißen – so auch für den DVS, seine Mitglieder und die gesamte Branche. Mit der neuen Initiative „REarc – Reduced Exposures in arc welding“ strebt der DVS deshalb die Zusammenarbeit von Herstellern, Anwendern, Verbänden, Arbeitnehmervertretern, Bildungsinstitutionen, staatlichen und berufsgenossenschaftlichen Gremien sowie Forschungsgruppen zu diesem Thema an.

Ziel ist es, einen umfassenden Präventionsansatz für alle Berufstätigen in der Schweißtechnik zu erarbeiten und mit allen Beteiligten abzustimmen. Dieser Ansatz soll jegliche Formen der Emissionen – Schweißrauche und Strahlung – beim Lichtbogenschweißen einbeziehen. Der DVS setzt sich mit dieser Initiative aktiv dafür ein, das Risiko für Erkrankungen von Beschäftigten in der Schweißtechnologie nachhaltig zu vermindern und gleichzeitig die Schweißtechnik weiterhin als führende Fügetechnologie in Europa zu etablieren.

Denn die Lichtbogenschweißtechnik ist eine Schlüsseltechnologie für alle relevanten Industriebranchen in der Europäischen Union. Über eine Million Beschäftigte in der EU generieren durch die Schweißtechnik jährlich eine Wertschöpfung von über 60 Milliarden Euro. Durch die World Health Organization (WHO) und deren International Agenycy for Research on Cancer (IARC) werden die Emissionen des Schweiß-Lichtbogens allerdings zunehmend kritisch bewertet. Schweißrauche und die UV-Strahlung wurden daher 2018 für den Menschen als krebserzeugend in der Risikobetrachtung hochgestuft. Alle davon betroffenen Industrien, Institutionen Unternehmen und Verbände sind daher angehalten, Initiativen zu ergreifen, um die Schweißtechnik auch zukünftig als führende Fügetechnologie in Europa zu etablieren, um qualifizierte Arbeitsplätze und die industrielle Wertschöpfung gleichermaßen abzusichern.

Der DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V. initiiert daher die Inititive REarc – Reduced Exposures in arc welding.

Der Verband nimmt damit eine Vorreiterposition zur branchenübergreifenden Sensibilisierung für dieses Thema ein. Die sozioökonomische Bedeutung der Schweißtechnik für Europa, weitere Entwicklungen zum Arbeitsschutz von Schweißern, die Bewertung von Emissionen, Szenarien für Reaktionen aus der Industrie und der Gesellschaft sowie strategische Entwicklungen zum Einsatz der Schweißtechnik sind dabei wesentlich.

Die europäsiche Initiative REarc soll mit allen beteiligten Stakeholdern weiter konkretisiert und umgehend umgesetzt werden. Die Mission dabei ist eindeutig: Es geht um das nachhaltige Verhindern des Risikos für Erkrankungen von Beschäftigten in der Schweißtechnik.

Die wesentliche Ziele der Initiative REarc sind:

  • Das Reduzieren der Belastungen von Schweißern durch Schweißrauche und Strahlung.
  • Das Entwickeln neuer Technologien, um Gefahrstoffe und Emissionen bereits beim Entstehen im Schweißlichtbogen zu minimieren.
  • Das Entwicklen und Umsetzen neuer Bewertungs- und Monitoring-Technologien.
  • Das Entwickeln von qualifizierten Arbeitsplätzen, beruflichen Ausbildungsplänen und Methoden, um die relevanten Grenzwerte für die Produktionsindustrien in Europa einzuhalten.
Photo by Matthew Sichkaruk on Unsplash
Photo by Matthew Sichkaruk on Unsplash

Dabei wird es wesentlich sein, den Kenntnisstand zur Entstehung von Emissionen und der Gefährdung durch diese zu erweitern, um im Anschluss daran effektive Minimierungsmaßnahmen ableiten zu können. Dafür sollen neben abgestimmten Schulungs-, Fortbildungs- und Sensibilisierungsinitiativen auch intensive Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene vorangetrieben werden. Eine direkte arbeitsmedizinische Betreuung und Beleitung durch Arbeitschutzinstitutionen ist dabei unumgänglich.

Nur so wird es möglich sein, in Europa industrielle, medizinische und soziale Aspekte zu berücksichtigen, um in der EU und deren Mitgliedsstaaten geltende Grenzwertvorgaben zu erfüllen und die Schweißtechnik auch zukünftig wettbewerbsfähig als eine wesentliche Produktionstechnologie zukunftsfähig aufzustellen.

Interessierte Unternehmen, Anwender, Verbände, Institutionen, Gremien und Forschungsinsititute, die sich in der Initiative REarc – Reduced Exposures in arc welding engagieren möchten, sind herzlich eingeladen, sich beim DVS zu melden.

Ihr Ansprechpartner im DVS:

Dipl.-Ing. Jens Jerzembeck
Telefon: +49 211 1591-173
E-Mail: jens.jerzembeck@dvs-hg.de

(Quellenangabe Titelbild: © UNESCO-UNEVOC http://www.flickr.com/photos/91210662@N07/24709357068)

Schlagworte

AbsaugungArbeitsschutzEmissionenGesundheitsschutzSchweißrauch

Verwandte Artikel

15.11.2024

PSA hat ihre Grenzen

Dass man sich mithilfe Persönlicher Schutzausrüstung unter anderem vor Schweißspritzern und gesundheitsgefährdenden Rauchgasen beim Schweißen schützen muss, wissen alle,...

Arbeitsschutz Gefahrstoffverordnung Gesundheitsschutz Persönliche Schutzausrüstung PSA Punktabsaugung Schweißrauchabsaugung Schweißrauche Schweißtechnik
Mehr erfahren
05.11.2024

Strukturen und Instrumente des Arbeitsschutzes weiterentwickeln

Die neue Ausgabe der baua: Aktuell erläutert, wie die BAuA die Weiterentwicklung der Strukturen, Strategien und Instrumente des Arbeitsschutzes unterstützt.

Arbeitsschutz Arbeitssicherheit Hybrides Arbeiten Mobiles Arbeiten Unfallschutz
Mehr erfahren
06.10.2024

Bewerbungsstart für Azubi-Sonderpreis 2024/2025 der BGHM

Die BGHM ruft Auszubildende dazu auf, ihre Ideen für den Azubi-Sonderpreis 2024/2025 einzureichen. Das Motto lautet „Sicher ohne Sucht – Eure Ideen für ein (Arbeits-)Lebe...

Arbeitsschutz Arbeitssicherheit Suchtprävention Unfallschutz
Mehr erfahren
01.10.2024

Preisträger des 15. Deutschen Gefahrstoffschutzpreises bekanntgegeben

Der Award geht an die Generalzolldirektion für ihren Beitrag „Identifikation schadstoffbelasteter Fracht- und Überseecontainer durch Einsatz des Gaswarnmessgeräts GDA-F“

Arbeitsschutz Arbeitssicherheit Gefahrstoffe Gefahrstoffmanagement Gefahrstoffverordnung Gesundheitsschutz Unfallschutz
Mehr erfahren
Sicherheitsschuhe müssen regelmäßig kontrolliert werden. Falsche oder zu lange Lagerung können dem Material schaden.
25.09.2024

Wie lange sind Persönliche Schutzausrüstungen funktionsfähig?

Irgendwann nimmt jede Persönliche Schutzausrüstung Schaden. Was ist dann zu tun? Und wer ist eigentlich für den einwandfreien Zustand der PSA verantwortlich? Der VTH klär...

Arbeitsschutz Arbeitssicherheit Gesundheitsschutz Persönliche Schutzausrüstung PSA Unfallschutz
Mehr erfahren