Der DVS initiiert Arbeitsschutzinitiative „Schweißrauche und Strahlung“
Arbeitsschutz und Prävention sind und bleiben ein wichtiges Thema beim Lichtbogenschweißen – so auch für den DVS, seine Mitglieder und die gesamte Branche. Mit der neuen Initiative „REarc – Reduced Exposures in arc welding“ strebt der DVS deshalb die Zusammenarbeit von Herstellern, Anwendern, Verbänden, Arbeitnehmervertretern, Bildungsinstitutionen, staatlichen und berufsgenossenschaftlichen Gremien sowie Forschungsgruppen zu diesem Thema an.
Ziel ist es, einen umfassenden Präventionsansatz für alle Berufstätigen in der Schweißtechnik zu erarbeiten und mit allen Beteiligten abzustimmen. Dieser Ansatz soll jegliche Formen der Emissionen – Schweißrauche und Strahlung – beim Lichtbogenschweißen einbeziehen. Der DVS setzt sich mit dieser Initiative aktiv dafür ein, das Risiko für Erkrankungen von Beschäftigten in der Schweißtechnologie nachhaltig zu vermindern und gleichzeitig die Schweißtechnik weiterhin als führende Fügetechnologie in Europa zu etablieren.
Denn die Lichtbogenschweißtechnik ist eine Schlüsseltechnologie für alle relevanten Industriebranchen in der Europäischen Union. Über eine Million Beschäftigte in der EU generieren durch die Schweißtechnik jährlich eine Wertschöpfung von über 60 Milliarden Euro. Durch die World Health Organization (WHO) und deren International Agenycy for Research on Cancer (IARC) werden die Emissionen des Schweiß-Lichtbogens allerdings zunehmend kritisch bewertet. Schweißrauche und die UV-Strahlung wurden daher 2018 für den Menschen als krebserzeugend in der Risikobetrachtung hochgestuft. Alle davon betroffenen Industrien, Institutionen Unternehmen und Verbände sind daher angehalten, Initiativen zu ergreifen, um die Schweißtechnik auch zukünftig als führende Fügetechnologie in Europa zu etablieren, um qualifizierte Arbeitsplätze und die industrielle Wertschöpfung gleichermaßen abzusichern.
Der DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V. initiiert daher die Inititive REarc – Reduced Exposures in arc welding.
Der Verband nimmt damit eine Vorreiterposition zur branchenübergreifenden Sensibilisierung für dieses Thema ein. Die sozioökonomische Bedeutung der Schweißtechnik für Europa, weitere Entwicklungen zum Arbeitsschutz von Schweißern, die Bewertung von Emissionen, Szenarien für Reaktionen aus der Industrie und der Gesellschaft sowie strategische Entwicklungen zum Einsatz der Schweißtechnik sind dabei wesentlich.
Die europäsiche Initiative REarc soll mit allen beteiligten Stakeholdern weiter konkretisiert und umgehend umgesetzt werden. Die Mission dabei ist eindeutig: Es geht um das nachhaltige Verhindern des Risikos für Erkrankungen von Beschäftigten in der Schweißtechnik.
Die wesentliche Ziele der Initiative REarc sind:
- Das Reduzieren der Belastungen von Schweißern durch Schweißrauche und Strahlung.
- Das Entwickeln neuer Technologien, um Gefahrstoffe und Emissionen bereits beim Entstehen im Schweißlichtbogen zu minimieren.
- Das Entwicklen und Umsetzen neuer Bewertungs- und Monitoring-Technologien.
- Das Entwickeln von qualifizierten Arbeitsplätzen, beruflichen Ausbildungsplänen und Methoden, um die relevanten Grenzwerte für die Produktionsindustrien in Europa einzuhalten.
Dabei wird es wesentlich sein, den Kenntnisstand zur Entstehung von Emissionen und der Gefährdung durch diese zu erweitern, um im Anschluss daran effektive Minimierungsmaßnahmen ableiten zu können. Dafür sollen neben abgestimmten Schulungs-, Fortbildungs- und Sensibilisierungsinitiativen auch intensive Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene vorangetrieben werden. Eine direkte arbeitsmedizinische Betreuung und Beleitung durch Arbeitschutzinstitutionen ist dabei unumgänglich.
Nur so wird es möglich sein, in Europa industrielle, medizinische und soziale Aspekte zu berücksichtigen, um in der EU und deren Mitgliedsstaaten geltende Grenzwertvorgaben zu erfüllen und die Schweißtechnik auch zukünftig wettbewerbsfähig als eine wesentliche Produktionstechnologie zukunftsfähig aufzustellen.
Interessierte Unternehmen, Anwender, Verbände, Institutionen, Gremien und Forschungsinsititute, die sich in der Initiative REarc – Reduced Exposures in arc welding engagieren möchten, sind herzlich eingeladen, sich beim DVS zu melden.
Ihr Ansprechpartner im DVS:
Dipl.-Ing. Jens Jerzembeck
Telefon: +49 211 1591-173
E-Mail: jens.jerzembeck@dvs-hg.de
(Quellenangabe Titelbild: © UNESCO-UNEVOC http://www.flickr.com/photos/91210662@N07/24709357068)
Schlagworte
AbsaugungArbeitsschutzEmissionenGesundheitsschutzSchweißrauch