Feinblechbearbeitung: Prototypen und Kleinserien flexibel fertigen
Die Blechbearbeitung – wie Laserstrahlschneiden, Stanzen, Kanten und Schweißen – zählt zum Kerngeschäft der Rodeike Feinblechverarbeitung aus Voerde am Niederrhein. Für die Herstellung von Bauteilen als Prototypen oder Kleinserien hat das Unternehmen eine Schweißroboterstation von OTC erworben.
Vor genau 50 Jahren wurde das Unternehmen als Blechbearbeitungsbetrieb gegründet. Vor zehn Jahren übergab der damalige Gründer den Betrieb an den jetzigen Inhaber Hans Gerd Radomski, dessen Sohn Jens als Mitentscheider seit sieben Jahren ebenfalls dort arbeitet. Heute beschäftigt Rodeike bereits 28 Mitarbeiter. Auftraggeber finden sich in sämtlichen Industrie- und Handwerksbereichen der Region, für die Rodeike zahlreiche Gewerke unter einem Dach bietet. Das Unternehmen ist im Umkreis von 50 km längst etabliert.
Auch ausgefallenere Lösungen realisieren
Mit dem entsprechenden Know-How, Kreativität und Ausdauer werden bei Rodeike auch ausgefallenere Lösungen realisiert. „Wir erleben täglich neue Überraschungen und wissen im Vorfeld selten, welche Arbeit uns als nächstes erwartet“, erklärt Wirtschafts- und Schweißfachingenieur sowie Juniorchef Jens Radomski.
Schweißtechnisch bedient sich Rodeike bereits zahlreicher technischer Innovationen zum manuellen Verschweißen dünner bis dicker Bleche. Im Sommer 2019 erwarb das Unternehmen über den Schweißfachhändler Krone eine „Easy Arc“-Schweißroboterstation von OTC Daihen Europe in Mönchengladbach zum MIG/MAG-Schweißen. Die mobile Anlage ist mit einer Überwachungseinheit ausgestattet und wird in der Basisversion mit Schweißtisch, Sechs-Achsen-Roboter vom Typ „FD-B6“ sowie der Inverter-Stromquelle „Welbee P400“ geliefert. Auch in der Basisausführung verfügt die Anlage über eine komplette Sicherheitseinhausung. Außerdem stattete OTC die Station mit einem zusätzlichen Horizontal-Dreh-Positionierer aus, der optional dazu bestellt werden kann.
„Schon seit geraumer Zeit wollten wir mit der Robotik auf Tuchfühlung gehen und liebäugelten hier zunächst mit weiteren Entgratungs- und Zerspanungstechnologien“, so Radomski. „Tendenziell geht es uns zwar darum, die Produktivität zu erhöhen, doch unsere Qualitätsansprüche haben immer oberste Priorität. Gerade wenn es ums Schweißen geht: Beim MIG/MAG-Schweißen ist der Mensch oft von seiner Tagesform abhängig, der Roboter operiert immer gleich. Das war eigentlich die Initialzündung für unsere Entscheidung, den Einstieg in die Schweißrobotik zu wagen.“
Individuell vorgegebene Aufträge im Ein-Schicht-Betrieb
Rodeike baut unter anderem Blechgehäuse für den Fahrzeugbau wie auch für Bereiche der Netz- und Regeltechnik sowie den Anlagenbau. Das Unternehmen ist nicht auf Großserien ausgelegt und arbeitet nach individuell vorgegebenen Aufträgen im Ein-Schicht-Betrieb. Nach den ersten Erfahrungen mit der neuen Schweißroboterstation zeigten sich beide Geschäftsführer begeistert: „Uns war auf Anhieb klar, dass wir uns für die professionellere Variante einer automatisierten Schweißzelle entscheiden würden. Denn auch, wenn uns die Einstiegslösung nicht mehr ausreicht und wir uns eine größere Automationsanlage anschaffen wollen, können wir praktisch alle OTC-Komponenten wiederverwenden. So schaffen wir uns schon jetzt einen entscheidenden Mehrwert, den wir in Zukunft nutzen können. Derzeit denken wir bereits über eine ortsunabhängige Programmiermöglichkeit nach, um die einzelnen Jobs gebündelt vorzubereiten. Es wäre prima, die Jobprogrammierung bzw. Parametrisierung im Vorfeld am PC durchführen zu können, damit der Bediener in der Zwischenzeit die Zelle auslasten kann. Das sind unsere ehrgeizigen Ziele in nächster Zeit.“
Rodeike produziert mittlerweile einen Tag pro Woche mit der neuen Schweißroboterstation und beabsichtigt, den zeitlichen Anteil in Zukunft noch deutlich zu erhöhen. Bei den Produktionsaufgaben handelt es sich um Prototypen oder Kleinserien. Gerade erst erhielt das Unternehmen einen Auftrag zur Produktion von Schutzkästen aus Stahl, der bereits über die „Easy Arc“-Zelle in einer Kleinauflage von 300 Stück mühelos abgewickelt wurde. Radomski. Er erwägt, in Zukunft auch die Variante zum WIG-Schweißen der „Easy Arc“-Station im Betrieb einzusetzen, um den Automatisierungsprozess noch flexibler zu gestalten.
Überzeugendes Sicherheitskonzept
Das Sicherheitskonzept hat Radomski ebenfalls überzeugt: „Bei Werkstücken, die in die Zellen passen, kann ich diese schließen und sogar einen Ungelernten für die Routinen mit den notwendigen Arbeiten betrauen. Sobald der Bediener die Türe öffnet, unterbricht der Roboter unverzüglich seine Tätigkeit. Seitlich behält man ja immer den Durchblick.“
Auch die zunehmende Knappheit von Fachpersonal für schweißtechnische Arbeiten spielt in diesem Zusammenhang eine Rolle. Für die einfachen, monotonen Schweißarbeiten sei ohnehin kaum noch jemand zu motivieren, und so könnten qualifizierte Mitarbeiter gleich die Hoheit über mehrere automatisierte Schweißroboterzellen übernehmen. Entsprechend verstehen die Mitarbeiter bei Rodeike die neue Technik als Arbeitserleichterung bzw. Arbeitserweiterung: Ihre Position im Betrieb sehen sie dabei nicht gefährdet.
(Quelle: Presseinformation der OTC Daihen Europe GmbH)
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