Technologien
Carl-Otto Gensch (v.l.) und Hannah Lorösch vom Öko-Institut präsentieren die Ergebnisse einer umfassenden Studie zur vergleichenden Ökobilanz von Varianten einer Hallenkonstruktion - © Manuel Gutjahr
21.11.2024

Feuerverzinkte Stahlkonstruktionen im Hallenbau besser als Farbe und Beton

Feuerverzinkte Stahlkonstruktionen im Hallenbau besser als Farbe und Beton

Auf dem Zukunftsforum des Industrieverbandes Feuerverzinken wurde die Zusammenfassung der Ergebnisse einer umfassenden Studie zur vergleichenden Ökobilanz von Varianten einer Hallenkonstruktion präsentiert. Die Studie vergleicht vier Bauweisen – feuerverzinkten Stahl, nassbeschichteten Stahl, Stahlbeton und Holz – hinsichtlich ihrer Umweltwirkung über den gesamten Lebenszyklus. Dabei zeigt sich, dass feuerverzinkte Stahlkonstruktionen 30 Prozent weniger CO2 emittieren als vergleichbare, nassbeschichtete Tragwerkskonstruktionen.

Feuerverzinkte Stahlkonstruktionen überzeugen durch ihre Langlebigkeit und Wartungsfreiheit. Der beim Feuerverzinken aufgebrachte Überzug aus Zink verbindet sich dauerhaft mit dem Stahl und schützt ihn so vor äußeren Einflüssen. Ein geringerer kumulierter Energieaufwand als bei der nassbeschichteten Stahlkonstruktion und deutlich reduzierte Materialaufwände für das Fundament im Vergleich zur Stahlbetonkonstruktion begründen das sehr gute Abschneiden des verzinkten Stahls gegenüber den Marktbegleitern.

Carl-Otto Gensch, Bereichsleiter Produkte und Stoffströme am Öko-Institut, betont: „Feuerverzinkte Stahlkonstruktionen überzeugen in puncto Klimaschutz. Mindestens 50 Jahre Wartungsfreiheit sowie ein geringerer kumulierter Energieaufwand im Vergleich zur nassbeschichteten Variante sparen bis zu 20 Prozent CO2-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus und rund 30 Prozent, wenn man die Herstellung der Tragwerke betrachtet. Die Wiederverwendbarkeit feuerverzinkter Materialien ist ein weiterer Pluspunkt und hilft dabei den Ressourcenverbrauch zu reduzieren, was für die Erreichung der Klimaziele von großer Bedeutung ist.“

© Institut Feuerverzinken GmbH
© Institut Feuerverzinken GmbH
Studie auf Basis von DIN EN ISO 14040/44:2021-02

Der in dieser Studie vorgenommene Vergleich von Typlösungen für die Tragwerke von Hallen wurde auf der Grundlage der standardisierten Ökobilanz-Methode nach DIN EN ISO 14040:2021-02 und DIN EN ISO 14044:2021-02 durchgeführt. In einer Ökobilanz werden möglichst umfassend der gesamte Lebensweg eines Produktes bzw. Produktsystems und die zugehörigen potenziellen ökologischen Auswirkungen erfasst. Entsprechend der Vorgaben in DIN EN ISO 14040:2021-02 Abschnitt 7.3.2 ist eine kritische Prüfung der Ergebnisse der Ökobilanz durch ein unabhängiges, aus mindestens drei Experten bestehendes Gutachtergremium (engl. Critical Review Panel) durchgeführt worden.

Martin Kopf, Vorstandsvorsitzender des Industrieverbandes Feuerverzinken, erklärt: „Die Studie des Öko-Instituts bestätigt klar: Feuerverzinkte Stahlkonstruktionen sind Vorreiter in Sachen CO2-Fußabdruck und Kreislaufwirtschaft. Sie halten eine Ewigkeit, können mehrfach wiederverwendet oder am Ende des Lebenszyklus recycelt werden. Feuerverzinkter Stahl wird gebraucht und nicht verbraucht, und trumpft damit auch in Sachen Ressourcenschutz maßgeblich auf.“

Fazit

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die ökologischen und wirtschaftlichen Vorteile feuerverzinkter Stahlkonstruktionen im Vergleich zu anderen Bauweisen. Mit ihrer hohen Langlebigkeit, geringen Wartungskosten und nachhaltigen Recyclingfähigkeit sind sie sowohl ökologisch als auch ökonomisch die beste Wahl. Unternehmen, die auf feuerverzinkte Konstruktionen setzen, profitieren von einer robusten, zukunftssicheren Lösung, die sich langfristig als besonders wettbewerbsfähig erweist.

Die Studie wurde vom Industrieverband in Auftrag gegeben und vom Öko-Institut durchgeführt. Die vollständige Studie einschließlich des Berichts zur kritischen Prüfung wird Anfang Dezember veröffentlicht. Diese und weitere Informationen können auf der Website des Industrieverbandes Feuerverzinken heruntergeladen werden:

Jetzt herunterladen

(Quelle: Presseinformation vom Institut Feuerverzinken GmbH)

Schlagworte

FeuerverzinkenÖkobilanzStahlkonstruktionen

Verwandte Artikel

Die Gewinner des Deutschen Metallbaupreises und des Feinwerkmechanikpreises 2024 wurden am 25. Oktober 2024 in Würzburg geehrt.
03.11.2024

Deutscher Metallbaupreis & Feinwerkmechanikpreis 2024

Die Sieger des Deutschen Metallbaupreises und des Feinwerkmechanikpreises 2024 stehen fest und wurden am 25. Oktober geehrt.

Fassadenbau Feinwerkmechanik Fensterbau Geländerbau Metallbau Metallgestaltung Sonderkonstruktionen Stahlkonstruktionen Tore Treppenbau Türen Wintergärten
Mehr erfahren
25.08.2024

Erfassung und Optimierung des CO₂-Fußabdrucks beim Schweißen

Dr.-Ing. Sascha Rose hat sich intensiv damit befasst, wie die CO₂-Emissionen von MSG-Schweißungen erfasst und reduziert werden können. Seine Ergebnisse stellt er auf dem...

CO₂-Fußabdruck MSG Schweißen Ökobilanz Schneidtechnik Schweißtechnik
Mehr erfahren
Robuste Kette für Feuer-Verzinkereien und Galvanik: die hochverschleißfeste Rundstahlkette in Sondergüte RTB.
06.02.2024

Robuste Ketten für Galvanik

Eine Kette, die den harten Umgebungsbedingungen beim Verzinken, Lackieren und Entfetten trotzt: die RUD-Kette in Sondergüte RTB. Sie wurde speziell für Feuer-Verzinkereie...

Entfetten Feuerverzinken Galvanik Lackieren Stahl Verzinken
Mehr erfahren
14.12.2023

VDI-Ökobilanzstudie: Erst die grüne Batterie macht die E-Mobilität klimafreundlich

E-Autos werden klimafreundlicher: Der VDI analysiert die Ökobilanz von E-Autos, Plug-In-Hybriden und konventionell angetriebenen Fahrzeugen.

Automobilindustrie Batterieproduktion E-Fahrzeuge E-Mobilität Hybrid-Fahrzeuge Mobilitästwende Ökobilanz
Mehr erfahren
01.12.2023

Erneuerbarer Kohlenstoff verringert CO₂-Fußabdruck

Die RCI hat ihren neuesten Bericht „Case Studies Based on Peer-reviewed Life Cycle Assessments – Carbon Footprints of Different Renewable Carbon-based Chemicals and Mater...

Defossilisierung Dekarbonisierung Klimawandel Klimawende Kohlenstoff Kreislaufwirtschaft Ökobilanz Recycling
Mehr erfahren