Gesundheitsschutz beim Schweißen: Haltung, bitte!
Schweißarbeiten sind höchst anspruchsvoll. Das gilt auch im Hinblick auf die körperliche Belastung. Denn die Schweißnähte liegen häufig an schwer zugänglichen Stellen, sodass die Schweißerin oder der Schweißer dann gezwungen ist, in einer Zwangslage zu arbeiten. Schweißer leiden daher oft unter Verspannungen in Schultern, Armen und Händen oder haben erhebliche Rücken- oder Schulterschmerzen. Um die Freude am Schweißen zu behalten und gleichzeitig die körperliche Belastung möglichst gering zu halten, ist daher die richtige Körperhaltung wichtig. Denn je weniger der Körper beim Schweißen belastet wird, desto besser sind auch die Schweißergebnisse. Zwar lassen sich nicht alle ungünstigen Positionen, in denen geschweißt wird, durch eine Korrektur der Körperhaltung ausgleichen, ein paar Veränderungen in der Haltung können jedoch in vielen Situationen dabei helfen, die Belastung durch häufige Verspannungen oder dauerhafte Schäden deutlich zu verringern.
Mit Präventivmaßnahmen dauerhaften Schäden vorbeugen
Es gibt viele Situationen, in denen der Körper beim Schweißen enorm belastet wird, zum Beispiel beim Überkopfschweißen im Stehen oder wenn in engen Räumen kniend oder hockend geschweißt werden muss. Für die Qualität der Schweißnaht ist auch in diesen Situationen immer entscheidend, ohne Unterbrechung zu schweißen. Im Umkehrschluss bedeutet das, in diesen körperlich sehr belastenden Positionen zwangsläufig lange verweilen zu müssen. Als Folge davon werden einzelne Muskelgruppen stärker beansprucht als andere und auch die Durchblutung des Körpers verläuft nicht ideal. Schlimmstenfalls entstehen daraus dauerhafte körperliche Beschwerden. Die nachfolgenden Tipps zeigen Ihnen, wie Sie beim Schweißen durch kleine Korrekturen Ihrer Haltung einseitige Schmerzen oder Belastungen vermeiden können.
Stehend Überkopfschweißen
Wichtig ist eine gerade, aufrechte Körperhaltung. Halten Sie den Brenner möglichst nah am Körper und achten Sie darauf, dass Ihre Kopfhaltung einer Verlängerung der Wirbelsäule entspricht.
Stehend Schweißen
Der Rücken wird gerade nach vorne gebeugt und der Kopf stellt auch in dieser Position eine Verlängerung der Wirbelsäule dar. Der Brenner wird erneut nah am Körper gehalten und die Knie werden leicht gebeugt.
Sitzend schweißen
Um einseitigen körperlichen Belastungen in dieser Situation vorzubeugen, ist es abermals entscheidend, dass die Kopfhaltung einer Verlängerung der Wirbelsäule entspricht. Idealerweise sitzen Sie aufrecht und beugen den Rücken gerade nach vorne. Die Beine werden in einem Winkel von 90° aufgestellt und der Brenner nah am Körper gehalten.
Kniend schweißen
Der Brenner wird auch beim Schweißen in dieser Position nahe am Körper gehalten und die Kopfhaltung verlängert auch hier die Wirbelsäule. Mit einem gerade nach vorne gebeugten Rücken machen Sie dann einen Ausfallschritt.
Hilfreiches Poster zur richtigen Körperhaltung beim Schweißen
ABICOR BINZEL hat ein Poster konzipiert, mit dem Sie die richtige Körperhaltung beim Schweißen immer im Blick haben. Sie können es hier kostenlos herunterladen oder im Format DIN A2 anfordern.
(Quelle: Alexander Binzel Schweisstechnik GmbH & Co. KG)
Schlagworte
ArbeitsschutzFügetechnikGesundheitsschutzSchweißenSchweißtechnik